Bauarbeiter fanden Stasi-Akten in Cottbus

Der Bezirk Cottbus galt zu DDR-Zeiten als "Hochburg der Stasi". Die Spitzeldichte war deutlich höher als andernorts. Einer der Gründe war die Bedeutung der Region für die Energieversorgung der gesamten DDR. Dort lagen große Braunkohletagebaue und Kraftwerke.

Nach der deutschen Wiedervereinigung zog in die ehemalige Cottbuser Stasi-Zentrale das städtische Finanzamt ein – doch nun wurde der Bau abgerissen. Als "kleinen Sensationsfund" bezeichnet Rüdiger Sielaff, der Außenstellenleiter des BStU in Frankfurt (Oder), jene Stasi-Unterlagen, die jüngst beim Abriss der ehemaligen Bezirksverwaltung des MfS im brandenburgischen Cottbus aufgefunden wurden.

Bauarbeiter stießen auf mehrere Kisten eingelagerter Stasi-Unterlagen. Bei seiner Antragstellung auf Akteneinsicht informierte ein Bürger die für die Cottbuser Unterlagen zuständige BStU-Außenstelle Frankfurt (Oder). Die Bauarbeiter vor Ort bargen daraufhin die Dokumente, die nun ausgewertet werden. Hauptsächlich handelt es sich um die Bauunterlagen für das Gebäude der Stasi-Bezirksverwaltung Cottbus nebst einem Bunker.

Der Fund bereichert das regionale Stasi-Unterlagen-Archiv in Frankfurt (Oder) um eine nicht uninteressante Komponente. Er lässt Rückschlüsse auf Planungen, technische Ausstattung und regionale Vernetzung der Stasi zu. Der gut erhaltene Aktenfund hat Außenstellenleiter Rüdiger Sielaff "angenehm überrascht". Bislang waren nachträglich eher vorvernichtete Stasi-Unterlagen aufgetaucht. Denn bevor Mitglieder eines Bürgerkomitees im Dezember 1989 die Cottbuser Bezirksverwaltung besetzten, konnten Stasi-Offiziere noch große Mengen an Akten über ihre Spitzelarbeit schreddern.

Im Gespräch mit dem Cottbuser Gunnar Pflug, der einst im Bürgerkomitee zur Auflösung des MfS in Cottbus war, wird deutlich, wie kompliziert die Lage Anfang 1990 vor Ort gewesen ist. "Viele Dinge sind uns wahrscheinlich bei der Kontrolle durch die Lappen gegangen", räumt der Bürgerrechtler ein, "denn mit vier bis sieben Personen waren wir einfach zu wenige." Der Archivbestand habe sich tatsächlich in dem jetzt erst abgerissenen Hauptgebäude "Am Nordrand" im Westflügel der 2. und 3. Etage befunden. Pflug unterstreicht, dass es den Auflösern der Stasi in Cottbus damals vorrangig darum ging, "nur die personenbezogenen Akten" zu sichern. Dazu gehörte der nun wieder aufgetauchte Bestand der MfS-Abteilung "Rückwärtige Dienste" nicht. Mit allen Beteiligten habe man damals beschlossen, diese "zum Gebäude gehörenden Dokumente" auch dort zu belassen, erinnert sich Gunnar Pflug. Wichtiger sei es damals gewesen, zunächst dafür zu sorgen, dass tausende Waffen der MfS-Mitarbeiter abgegeben wurden.

Alle Unterlagen, so Gunnar Pflug, wurden damals in einen Munitionsbunker und in Garagenkomplexe auf dem Gelände der MfS-Bezirksverwaltung gebracht. Erst nach dem "Berliner Signal", dem Sturm auf die dortige MfS-Zentrale am 15. Januar 1990, habe in Cottbus eine geordnete Sichtung und Sicherung von Akten, Waffen und Inventar begonnen. Und auch erst dann wurde richtig begriffen, wie viel schon vorvernichtet war. Rund 750 Säcke mit zerrissenen Unterlagen wurden aufgefunden, von denen bisher erst ein Teil in Frankfurt (Oder) manuell rekonstruiert werden konnte. Dabei fanden sich auch Observationsfotos und Papiere der Spionageabwehr.

Erst kürzlich wurden aus diesem Bestand rekonstruierte Akten über einen hochkarätigen IM aus der Kirchenszene publik. Die Stasi hatte ihm zur Belohnung den Weg zu einer Hochschulprofessur geebnet. Die Außenstelle Frankfurt (Oder) des BStU lud dessen Opfer zu einer Diskussionsrunde ein. Der ehemalige IM selbst stellte sich der Debatte nicht.

Kontakt:
BStU, Außenstelle Frankfurt (Oder)
Fürstenwalder Poststraße 87
15234 Frankfurt
Telefon: (03 35) 60 68-0
Fax: (03 35) 60 68-24 19
astfrankfurt@bstu.bund.de

Quelle: BStU, Notizen, 4.3.2014

Umzug des Stadtarchivs Radebeul

Zwischen 1991 und Februar 2014 befand sich das Stadtarchiv Radebeul in den Räumen des ehemaligen Albertschlößchens, einer historischen Gaststätte des gehobenen Radebeuler Mittelstandes. Kurze Zeit befand sich ebenfalls an dieser Stelle das Serkowitzer Gemeindeamt.

Jetzt ist das Stadtarchiv Radebeul umgezogen. Das neue Domizil befindet sich an der Wasastraße unmittelbar hinter dem DDR-Museum. Archivleiterin Annette Karnatz ist froh, dass der wochenlange Umzug nunmehr bewältigt und die bisherige räumliche Enge überwunden ist. Zwischen Ende Februar und Anfang April war das Stadtarchiv umzugsbedingt für den Benutzerverkehr geschlossen. Die Wiedereröffnung erfolgte am 3.4.2014.

Die Sprechzeiten nach der Wiedereröffnung bleiben unverändert. Ohne Voranmeldung ist das immer dienstags von 13 bis 18 Uhr und mittwochs 9 bis 11 Uhr möglich. Außerhalb dieser Zeiten sind Benutzungswünsche nach Vereinbarung ebenfalls möglich.

Kontakt:
Stadtarchiv Radebeul
Wasastraße 50, Haus 1
01445 Radebeul
Telefon: 03 51 / 8 30 52 52
Fax: 03 51 / 8 36 21 98
stadtarchiv@radebeul.de

Quelle: Stadt Radebeul, Aktuelles, 18.2.2014; Uwe Hoffmann, DDN, 19.4.2014

Archiv von Siegfried Lenz ans Deutsche Literaturarchiv Marbach

Siegfried Lenz hat sich entschlossen, sein persönliches Archiv dem Deutschen Literaturarchiv Marbach anzuvertrauen. Der Schriftsteller verkündete diese Entscheidung am 5.4.2014 anlässlich einer Matinée in Marbach. Eine detaillierte Planung für die Übergabe gibt es derzeit noch nicht.

"Jedem Autor ist das Deutsche Literaturarchiv in Marbach ein Begriff. Und es macht mich glücklich, dass man allem, was sich in den Jahrzehnten auf, neben und unter meinem Schreibtisch angesammelt hat, hier mit dem Gefühl froher Erwartung begegnet. Ich spüre den enormen Sachverstand, ich bewundere die Leidenschaft aller an diesem Projekt Beteiligten; darauf kann ich nur mit Dankbarkeit reagieren", so Siegfried Lenz

Ulrich Raulff, der Direktor des Deutschen Literaturarchivs Marbach, freut sich auf die Sammlung: "Seit sechzig Jahren ist Siegfried Lenz einer der bedeutendsten Autoren der Gegenwart. Seit fast genauso langer Zeit wünscht Marbach sich, irgendwann seine Manuskripte und Briefe aufnehmen zu dürfen. Sie ahnen, was dieser Tag für uns bedeutet."

Die Romane und Erzählungen des vielfach ausgezeichneten Autors haben Generationen von Lesern geprägt. Handschriften, Bücher und Dokumente von und über Siegfried Lenz werden in Marbach seit den 1950er Jahren kontinuierlich gesammelt. Die Bibliothek des Deutschen Literaturarchivs Marbach verfügt über all seine Werke, zudem über eine umfassende Dokumentation seiner Präsenz im literarischen Leben und öffentlichen Diskurs der Bundesrepublik. Neben seinen Büchern umfasst die Sammlung u. a. Zeitungsausschnitte, audiovisuelle Medien (insgesamt 529 Dokumente) und eine reiche Sammlung Sekundärliteratur (520 Dokumente). In zahlreichen Vor- und Nachlässen finden sich Handschriften von Siegfried Lenz u. a. Briefe an Alfred Andersch, Paul Celan, Hilde Domin, Günter Kunert, Marcel Reich-Ranicki und Carl Zuckmayer.

Kontakt:
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Bibliothek
Postfach 1162
71666 Marbach am Neckar
Telefon +49 7144 848-301
Telefax +49 7144 848-390
Bibliothek(at)dla-marbach.de

Quelle: DLA Marbach, Pressemitteilung 18/2014, 5.4.2014

Spezialinventar zu Mecklenburgs Flüssen, Kanälen, Seen und der Ostsee

Das Land Mecklenburg wird von zahlreichen Flüssen durchzogen, von Menschen geschaffene Kanäle verbinden einzelne Flüsse miteinander und so entstand über die Jahrhunderte ein für die Gesellschaft und Wirtschaft notwendiges Wasserstraßennetz. Außerdem transportieren die Flüsse das überschüssige Oberflächenwasser in die Meere. Die wichtigsten Flüsse, die zur Ostsee entwässern, sind: Stepenitz, Radegast, Schiffsgraben, Warnow, Mildenitz, Nebel, Recknitz, Peene, Tollense, Trebel. Zur Nordsee entwässern: Elbe (Strom), Havel, Dosse, Elde, Stör, Löcknitz, Sude, Schmarr, Rögnitz, Schaale, Schilde, Boize, Stecknitz.

Die Seen Mecklenburgs entstanden wie die Flüsse infolge der letzten Eiszeit. Sie bildeten seit jeher für die Einwohner des Landes das Wasserreservoir und Ernährungsgrundlage. Ihre Schilfgürtel lieferten Deckmaterial für die Dächer der Häuser und Hütten und die Verlandungsmoore wurden für die Torfgewinnung, als Brennstofflieferanten, benötigt. Später erst setzte die Nutzung der Seen und der anliegenden Ländereien für Erholungszwecke ein. Die Müritz, der Schweriner See, der Kummerower See, Malchiner See, Teterower See, Inselsee, Schaalsee, Dassower Binnensee, Tollensesee, u.a. Seen des Landes werden von der Bevölkerung für die Fischwirtschaft, die Trinkwassergewinnung sowie als Bade-, Segel- und Angelrevier genutzt. Schon in der Vergangenheit traf sich die Bevölkerung an den Flüssen und Seen im Sommer auch zum Wäschewaschen, im Winter zum Eislaufen. Das dort geworbene Eis diente in den Eiskellern der Güter zum Kühlen der Lebensmittel.

An den Mündungen der Flüsse in die Ostsee entstanden Siedlungen und später Städte. Hier entwickelten sich der Fischfang, der Handel mit den Ostseeanliegerstaaten und nach Übersee. Mit dem Ausbau der großen Häfen, samt Hafenanlagen, an der Ostsee in Wismar und Rostock wurden Arbeitsplätze im Schiffbau, in Handelshäusern, in Fischereihäfen und der Fischverarbeitung für zahlreichen Mecklenburger geschaffen.

Erst im 19. Jahrhundert entwickelte sich mit dem Tourismus ein neuer Wirtschaftszweig. An der Küste wurden Hotels und Pensionen gebaut, Dörfer mutierten zu Seebädern. Das Klima der Ostsee beeinflusste das Land nicht nur in Küstennähe, seine heilsame Wirkung förderte außerdem Einrichtung von Sanatorien und Kurkliniken. Die Uferbereiche der Ostsee, Seen und Flüsse beheimaten seit jeher große Vogelschutzreviere.

Urkunden, Akten, Karten, Bilder dokumentieren über 800 Jahre Landesgeschichte Mecklenburgs im Landeshauptarchiv Schwerin. Diese Quellen sind nicht immer umfassend und vollständig überliefert. Sie bieten Forschern aus verschiedenen Bereichen Informationen aus der Vergangenheit.

In der Folge sollen die wichtigsten Bestände genannt sein, die für die Erforschung der Geschichte der Wasserwege, Seen und der Ostsee Auskunft geben können.

Urkunden:

1.1-2 Kaiserliche Lehnbriefe und Privilegien (1236-1756)

1.1-3 Kaufverträge (1273-1914)

1.1-7 Verträge mit den Ständen (1285-1919)

1.1-10 Elbschiffahrts- und Zollverträge (1506-1871)

1.4-1 Ämter (1200-1676)

1.4-2 Städte (1218-1905)

1.4-3 Dörfer und Güter(1212-1812)

1.5-4 Klöster (1173-1673)

Chroniken:

1.12-1 (14.-17. Jahrhundert)

Akten:

Altes Archiv (Pertinenzbestände):

2.11-2/ 6 Landesgrenzen (1447-1890)

2.12-2/2 Landtags- und Konvokationsakten (1523-1748)

2.12-2/10 Handel zur See und auf Wasserstraßen (1512-1851)

2.12-2/11 Strandung und Strandrecht (1442-1867)

2.12-2/13 Zollwesen und Elbhandel (1431-1870)

2.12-3/2 Klöster und Ritterorden (1444-1859)

2.12-4/1 Ämterwesen (1407- 2. Hälfte 19. Jh.)

2.12-4/2 Lehnwesen (1499-1898)

2.12-4/3 Städtewesen (1520-1884)

Staats- und Hofbehörden von Mecklenburg- Schwerin bis 1849/1918:

2.21-1 Geheimes Staatsministerium und Regierung (1748/ 56-1849)

2.21-3. Regierungs- und Lehnsfiskal (ca. 1750-1898)

2.21-11 Badeintendantur Doberan (1794-1905)

2.22-10 Mecklenburg- Schwerinsche Domanialämter, Domanialämter des Landes Stargard ( 1409-1937 )

Hofbehörden:

2.16-1 Großherzogliches Kabinett (1763-1918/ 20)

Mecklenburgische Landstände:

3.1-1 Mecklenburgische Landstände mit dem Engeren Ausschuß der Ritter- und Landschaft zu Rostock (16. Jh.-1920)

3.2-3/1 bis 3.2-3/3 Landesklöster/ Klosterämter Dobbertin, Malchow und Ribnitz (1572 – 1920)

3.2-5 Ritterschaftliche Grundherrschaften (14. Jh. -1936)

3.3-1 Landschaft des mecklenburgischen und wendischen Kreises (17. Jh.-1922)

Mecklenburg-Strelitz und Fürstentum Ratzeburg:

4.11-1 Mecklenburg-Strelitzsches Staatsministerium und Landesregierung (1701-1908)

4.11-5 Mecklenburg-Strelitzsche Rentei (1701-1933)

4.11-6 Mecklenburg-Strelitzsches Kammer- und Forstkollegium (1701-1908)

4.11-17 Mecklenburg-Strelitzsche Domanialämter (1701-1920)

4.12-3 Ministerium, Abteilung des Innern, Unterabteilungen und nachgeordnete Behörden, speziell 4.12-3/1,4.12-3/3, 4.12-3/14 (1909-1933)

4.12-4 Ministerium , Abteilung für Finanzen mit Unterabteilungen und nachgeordneten Behörden ( 1909-1933)

4.2-1 Regierung des Fürstentums Ratzeburg (1701- 1814)

4.2-2 Kammer des Fürstentums Ratzeburg (1701-1814)

4.2-7 Landvogtei Schönberg (1814-1920)

Mecklenburg-Schwerin:

5.12-2 Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten mit nachgeordneten Behörden (1849-1931)

5.12-3/1 Mecklenburg- Schwerinsches Ministerium des Innern (1849-1945)

5.12-3/13 Flußbauverwaltungskommission (1858-1921)

5.12-3/14 Landeswasserbehörde (1928-1945)

5.12-3/15 bis 5.12-3/17 Wasserbaubehörden ( 1921-1945)

5.12-4 Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten mit nachgeordneten Behörden (1893-1945)

hier 5.12-4/1 und 5.12-4/2

Land Mecklenburg:

6.11-2 Ministerpräsident (1946-1952)

6.11-3 Ministerpräsidium, Hauptabteilung Wirtschaftsplanung (1948-1952)

6.11-11 Ministerium des Innern (1946-1952)

6.11-14 Ministerium für Wirtschaft (1946-1952)

6.11-15 Wasserstraßendirektion Mecklenburg ( 1946-1949)

6.11-16 Ministerium für Land- und Forstwirtschaft ( 1946-1952)

6.12-1 Kreistage und Räte der Kreise

6.21-5 Wasserwirtschaftsamt Hagenow/ Ludwigslust ( 1949-1951)

6.21-6 Wasserverband Lewitz (1950-1953)

6.22-4 Planungsgesellschaft für Torfgewinnung mbH, Schwerin ( 1946-1950)

Räte der Bezirke:

7.11 Rat des Bezirkes Schwerin (1952-1990)

Hier: Wasserwirtschaft, Umweltschutz, Schifffahrt, Meliorationsbau,

7.11-1/1 Büro für Territorialplanung Schwerin (1965-1990)

7.11-1/2 Büro für Verkehrsplanung Schwerin ( 1967-1990)

7.21-1 Rat des Bezirkes Neubrandenburg (1952-1990)

7.21-1/1 Büro für Territorialplanung Neubrandenburg ( 1965-1991)

7.21-1/2 Büro für Verkehrsplanung Neubrandenburg ( 1967-1991)

9.1-4 Schwedische Rentkammer in Wismar (1648-1803)

Parteien:

10.34-1 SED-Landesvorstand bzw. Landesleitung Mecklenburg (1946-1952)

10.34-3 Bezirksleitung der SED, Bezirk Schwerin (1952-1989)

10.34-7 Bezirksleitung der SED, Neubrandenburg ( 1952-1989)

Karten, Sammlungen:

12.11-1 Mecklenburgkarten und Atlanten ( 6.-20. Jh.)

12.11-2 Grenzkarten (16.-18. Jh.)

12.11-4 Messtischblätter (19.-20.Jh.)

12.12-1 und 12.12-2 Gemarkungskarten von Dörfern und Städten

12.13-1 bis 12.12-3 Meliorationskarten

12.15-3 Gewässerkarten (19.-20. Jh.)

13.1-1 Bildersammlung Orte ( 18.-20.Jh.)

13.2-1 Postkartensammlung Ortsansichten ( A-Z)

13.5 Luftbilder (20. Jh.).

Kontakt:
Landeshauptarchiv Schwerin
Graf-Schack-Allee 2
19053 Schwerin
Telefon: 0385-588794 10
Fax: 0385-588794 12
poststelle@landeshauptarchiv-schwerin.de
http://bestand.landeshauptarchiv-schwerin.de/

Quelle: Elke Krügener, Schwerin, 20.3.2014 / Landeshauptarchiv Schwerin, Aktuelles, 19.3.2014

Kreisbibliographie des Enzkreises jetzt online

Wann entstand mein Heimatdorf? Welche Vereine feierten Jubiläum? Woher bekommt man Informationen über den Enzkreis? Antworten auf diese und ähnliche Fragen gibt die nun fertig gestellte „Kreisbibliographie für den Enzkreis“, die ab sofort online verfügbar ist. Auf Initiative von Kreisarchivar Konstantin Huber (Kreisarchiv des Enzkreises) hat die Germanistin und gelernte Bibliotheksassistentin Nicole Rosewe die umfangreiche Datensammlung zusammengetragen. Unterstützt wurde sie dabei von einigen fleißigen Helfern, zuletzt von Archivmitarbeiterin Maddalena Caprio, die die formale Fertigstellung des Werkes leistete.

Konstantin Huber, Maddalena Caprio und Nicole Rosewe (von links) präsentieren die jetzt online gestellte Kreisbibliographie als gedrucktes PDF-Dokument, das nun auch im Nutzerraum des Kreisarchivs ausliegt. (enz)

Abb.: Konstantin Huber, Maddalena Caprio und Nicole Rosewe (von links) präsentieren die jetzt online gestellte Kreisbibliographie als gedrucktes PDF-Dokument, das nun auch im Nutzerraum des Kreisarchivs Enzkreis ausliegt. (enz)

Unter einer so genannten „Bibliographie“ versteht man ein Verzeichnis von Druckschriften einer bestimmten Kategorie – in diesem Fall Schriften über den Enzkreis – in dem die einzelnen Titel mit bibliographischen Daten wie Titel, Verlag, Erscheinungsjahr und Umfangsangabe aufgeführt sind. Es listet Druckschriften jeglicher Art auf, unabhängig davon, ob diese längst vergriffen, noch im Buchhandel erhältlich oder in der Fachbibliothek des Kreisarchivs verfügbar sind.

„Es war eine reizvolle Aufgabe, die von unzähligen Stellen und an verschiedenen Orten herausgegeben Veröffentlichungen über den Enzkreis zusammenzutragen und zu gliedern. Es lohnt sich wirklich, einen Blick in das etwa 280-seitige Werk zu werfen, dort finden sich 4.369 Titel“, wirbt Nicole Rosewe. Gegliedert ist die Bibliographie in zwei Teile: Teil 1 umfasst die ortsübergreifende Literatur, strukturiert nach (Alt-) Landkreisen bzw. Landschaften. Teil 2 beleuchtet die Literatur über die Ortschaften des Enzkreises.

Die Kreisbibliographie für den Enzkreis schließt mit dem Jahr 2005 ab. Eine Fortführung ist nicht vorgesehen, da die Landesbibliographie Baden-Württemberg mittlerweile online geführt wird und dort relativ zeitnah ein Großteil der Neuerscheinungen abrufbar ist. „Für alle Heimatinteressierten, wissenschaftlich Arbeitenden und auch für Schulklassen aus dem Enzkreis wird die Kreisbibliographie eine große Hilfe sein, geeignete Literatur zu finden“, ist sich Konstantin Huber sicher.

Er wünscht sich, dass die Kreisbibliographie möglichst vielen Interessenten Impulse für die Beschäftigung mit dem Enzkreis sowie seinen Gemeinden gibt und als Basis für gründliche Forschungsarbeit dient. Und Maddalena Caprio, die auch die Bibliothek des Kreisarchivs betreut, bittet Verlage, Druckereien, Autorinnen und Autoren: „Bitte denken Sie auch in Zukunft daran, sowohl den beiden Landesbibliotheken als auch dem Kreisarchiv des Enzkreises Belegexemplare Ihrer Arbeiten zur Verfügung zu stellen, damit diese auch überregional wahrgenommen werden.“

Die Kreisbibliographie ist ab sofort frei für jedermann im Internet auf der Webseite des Landratsamtes Enzkreis unter der Rubrik „Kreisarchiv – Dienstleistungen anzeigen – Kreisbibliographie“ verfügbar. Die PDF-Datei kann sowohl durchsucht, gedruckt als auch heruntergeladen werden.

Kontakt:
Kreisarchiv des Enzkreises
Zähringerallee 3
75177 Pforzheim
Telefon 07231 308-9423
Telefax 07231 308-9837
Kreisarchiv@enzkreis.de

Quelle: Enzkreis, Pressemitteilung 98 / 2014, 3.4.2014

Menschen im Krieg 1914-1918 am Oberrhein

Das Landesarchiv Baden-Württemberg und die Archives Départementales du Haut-Rhin präsentieren die erste deutsch-französische Gemeinschaftsausstellung zum Ersten Weltkrieg am Oberrhein: Menschen im Krieg am Oberrhein – Vivre en temps de guerre des deux côtés du Rhin 1914-1918.

Vor 100 Jahren gingen "in ganz Europa die Lichter aus". Am Oberrhein, der in einer einzigartigen Konstellation in den Jahren 1914 bis 1918 Kampfgebiet, Etappe und Heimatfront zugleich war, sollte man die Lichter lange Zeit nicht mehr leuchten sehen.

Zum Gedenken an die "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts" präsentieren das Landesarchiv Baden-Württemberg und die Archives Départementales du Haut-Rhin die erste grenzüberschreitende und zweisprachige Gemeinschaftsausstellung über den Ersten Weltkrieg am Oberrhein. Die Präsentation hat für ihr themen- und methodeninnovatives Konzept bereits zwei französische Auszeichnungen erhalten. Sie stellt der Öffentlichkeit in beiden Ländern bisher größtenteils unbekannte Bild- und Textquellen, darunter etwa 200 Fotos, vor.

Deutsche und französische Soldaten am Hartmannsweilerkopf (Elsass) am 10. November 1917 (Generallandesarchiv Karlsruhe 456 F 65_9 Foto 3), Logo der Ausstellung 'Menschen im Krieg'

Abb.: Deutsche und französische Soldaten am Hartmannsweilerkopf (Elsass) am 10. November 1917 (Generallandesarchiv Karlsruhe 456 F 65_9 Foto 3), Logo der Ausstellung "Menschen im Krieg"

Im Mittelpunkt der von französischen und deutschen Archivaren zusammen erarbeiteten Ausstellung steht nicht eine traditionelle Militärgeschichte aus nationaler Binnenperspektive, wie sie lange Zeit die Erforschung des Ersten Weltkriegs geprägt hat. Vielmehr greift die grenzübergreifende Gemeinschaftsausstellung aktuelle kulturgeschichtlich-biografische und anthropologische Forschungsansätze auf und rückt die Kriegserfahrungen sowie das Leiden der gesamten Bevölkerung links und rechts des Rheins in den Mittelpunkt. Soldaten und Zivilisten, Gefangene, Verletzte und Sterbende, Frauen und Kinder – sie alle waren dem Krieg als Täter und/oder Opfer ausgeliefert. 32 Biographien machen exemplarisch deutlich, wie der Waffengang alle Lebensbereiche in Baden und im Elsass erfasste und lange Zeit vergiftete. Hinter der Maske des Krieges treten die Gesichter und Schicksale der Menschen hervor, die zum Frieden mahnen.

Die Ausstellung wird vom 29. März bis zum 10. August im Generallandesarchiv Karlsruhe und vom 24. Juni bis 30. September in Freiburg gezeigt. Sie ist vom 24. März bis 6. Mai in Colmar zu sehen. Die als Wanderausstellung konzipierte Schau wird in den kommenden vier Jahren in zahlreichen Orten in Baden und im Elsass präsentiert. Darüber hinaus wird sie auch in Paris, Brüssel und Berlin zu sehen sein.

Ein reich bebilderter Katalog (deutsch: Menschen im Krieg 1914-1918 am Oberrhein, Kohlhammer Stuttgart 2014, 316 S., 26 €, ISBN 978-3-17-025873-0; französisch: Vivre en temps de guerre des deux côtés du Rhin 1914-1918, ISBN 2-086068-065-9) ist erhältlich.

Spezielle archivpädagogische Materialien ermöglichen Schülerinnen und Schülern der Mittel- sowie der Oberstufe in paradigmatischer Form ein altersspezifisches Gespräch über Krieg und Frieden, über individuelle Schicksale und nationale Ansprüche sowie über Kriegserfahrungen in der eigenen regionalen Lebenswelt.

Info:
Menschen im Krieg 1914-1918 am Oberrhein /
Vivre en temps de guerre des deux côtés du Rhin 1914-1918
Ausstellung im Generallandesarchiv Karlsruhe und im Centre Culturel Français in Freiburg
29.3.-10.8.2014 und 24.6.-30.9.2014

Informationen und Anmeldung:
Generallandesarchiv Karlsruhe
Nördliche Hildapromenade 3
76133 Karlsruhe
Tel.: (0721) 926-2206
glakarlsruhe@la-bw.de
www.landesarchiv-bw.de/glak/

Öffnungszeiten:
29.3.-10.08.2014
Mo-Do 8.30-17.30 Uhr
Fr 8.30-19.00 Uhr
Sa+So+Feiertag 11.00-17.30 Uhr
Ostern geschlossen vom 18.4.-21.4.2014
Der Eintritt ist kostenlos. Führungen nach Vereinbarung.

Zur Ausstellung bietet das Generallandesarchiv ein ansprechendes Rahmenprogramm an:

Di 8.4.2014 Prof. Dr. Jörn Leonhard (Universität Freiburg): "Der Erste Weltkrieg: Europäische Krise und globaler Konflikt"

Di 29.4.2014 Laëtitia Brasseur-Wild (Archives Départementales du Haut-Rhin, Colmar), Dr. Rainer Brüning (Generallandesarchiv Karlsruhe), Dr. Klaus Gaßner (Badische Neueste Nachrichten, Karlsruhe): Ausstellungsgespräch mit Kuratorenführung

Do 5.6.2014 Dr. Christof Strauß (Staatsarchiv Freiburg): "Der Erste Weltkrieg am Oberrhein: zum Stand der deutschsprachigen Forschung"

Di 8.7.2014 Prof. Dr. Gerd Krumeich (Universität Düsseldorf): "Juli 1914. Eine Bilanz"

Di 22.7.2014 Prof. Dr. Etienne François (Freie Universität Berlin): "Für eine europäische Erinnerungskultur zum Ersten Weltkrieg"

Alle Begleitveranstaltungen in Karlsruhe finden jeweils um 18 Uhr im Generallandesarchiv statt. Vor allen Vorträgen findet jeweils um 17 Uhr eine Führung durch die Ausstellung statt; nur beim Ausstellungsgespräch am 29. April bieten die Kuratoren eine Führung im Anschluss an die Veranstaltung an.

Informationen und Anmeldung:
Centre Culturel Français Freiburg
Münsterstraße 11
79098 Freiburg
Tel.: (0761) 207390
info@ccf-fr.de
www.ccf-fr.de

Öffnungszeiten:
24.6.-30.9.2014
Mo-Do 9.00-17.30 Uhr
Fr 9.00-14.00 Uhr
Sa 11.00-14.30 Uhr
Der Eintritt ist kostenlos.

Weitere Informationen zur Ausstellung unter: www.menschen-im-krieg-1914-1918.de sowie www.vivre-en-temps-de-guerre-1914-1918.fr.

Bundesarchiv Koblenz gibt die letzten gefriergetrockneten Akten zurück an Köln

Fünf Jahre nach dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln ist mit Unterstützung des Bundesarchivs ein großes Etappenziel beim Wiederaufbau erreicht. Schon unmittelbar nach der Katastrophe vom 3. März 2009 setzten zahlreiche Hilfsmaßnahmen zur Rettung der Bestände des Historischen Archivs der Stadt Köln ein. Dazu gehörten freiwillige Einsätze bei der Bergung von Archivalien an der Einsturzstelle in der Kölner Severinstraße, die Mitarbeit bei der Sicherung im „Erstversorgungszentrum“ und die Bereitstellung von Magazinräumen für geborgene Unterlagen.

Das Bundesarchiv hat dem Kölner Archivgut an seinen Standorten in Koblenz, Berlin, Freiburg und St. Augustin-Hangelar über Jahre Asyl geboten. In Koblenz und Berlin-Lichterfelde kamen dabei auch zwei moderne Gefriertrocknungsanlagen zum Einsatz. Rund 10 Prozent der Kölner Akten waren nicht nur von mechanischen Schäden durch Schutt und Geröll betroffen, sondern auch durchnässt, und deshalb zunächst eingefroren worden. In den Vakuumgefriertrocknern des Bundesarchivs wurde ihnen dann sukzessive die Feuchtigkeit entzogen. Danach konnte ihr Inhalt erfasst und die weitere Restaurierung veranlasst werden.

Bundesarchiv Koblenz gibt die letzten gefriergetrockneten Akten zurück an das Stadtarchiv Köln

In den beiden Gefriertrocknungsanlagen des Bundesarchivs wurde der Inhalt von ca. 30 Gitterboxen mit durchnässten Unterlagen getrocknet. Das entspricht einer Menge von ca. 180 laufenden Regalmetern Archivgut. Die Archivalien hatten im Grundwasser gelegen und waren erst in der letzten Bergungsphase im Sommer 2011 gesichert worden. Am 28.3.2014 hat der Präsident des Bundesarchivs, Dr. Michael Hollmann, der Leiterin des Kölner Stadtarchivs, Dr. Bettina Schmidt-Czaia, in Koblenz die letzten getrockneten Akten übergeben – Beihilfesachen aus dem Personalamt der Stadt Köln.

„Ein erster Meilenstein ist erreicht“, sagte Frau Dr. Schmidt-Czaia, und drückte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bundesarchivs, die sich im Gefriertrocknungsprozess engagiert hatten, ihren Dank aus. Es sei aber noch viel Ausdauer und Arbeit über Jahrzehnte erforderlich. Viele trockengeborgene Kilometer Archivgut befänden sich noch in zahlreichen anderen Asylarchiven – darunter im Bundesarchiv in Freiburg -, von denen inzwischen etwa 66 Prozent inhaltlich erfasst seien.

Dem Präsidenten des Bundesarchivs schenkte sie das Faksimile einer gemeinsam von der Äbtissin von St. Cäcilien zu Köln und der Deutschordenskommende in Koblenz ausgestellten Urkunde aus dem Jahr 1276, die nach dem Einsturz digitalisiert worden war. Herr Dr. Hollmann hob die besondere Bedeutung des Kölner Stadtarchivs innerhalb der Archivlandschaft hervor: „Wir sind froh, dass wir unsere Möglichkeiten in den Dienst der Rettung der Kölner Archivalien stellen konnten.“ Die Unterstützungsmaßnahmen seien ein selbstverständliches Zeichen der Solidarität der Archive in Notfällen.

Kontakt:
Bundesarchiv
Potsdamer Straße 1
56075 Koblenz
Telefon: 0261/505-0
Fax: 0261/505-226
koblenz@bundesarchiv.de
www.bundesarchiv.de

Historisches Archiv der Stadt Köln
Heumarkt 14
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Quelle: Bundesarchiv, Pressemitteilung, 28.3.2014

Neues Landeskirchenarchiv in Eisenach eröffnet

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) hat fortan mehr Platz zum Lagern von Archiven und Akten. Das am 27.3.2014 von Bischöfin Ilse Junkermann eröffnete neue Landeskirchenarchiv Eisenach bietet auf zehn Regalkilometern Platz für kirchliches Archivgut aus Thüringen. Die größere Einrichtung war notwendig geworden, nachdem die bisherige Einrichtung in der Eisenacher Kreuzkirche mit lediglich drei Regalkilometern nach den Veränderungen in der Kirchenstruktur und der Schließung von Pfarrämtern zu klein geworden war.

Mit dem Umbau einer früheren Kaserne entstanden seit der Grundsteinlegung Ende 2012 für rund vier Millionen Euro neben Räumen für das Archivmaterial ein Lesesaal sowie ein Seminar- und Veranstaltungsraum. Das neue Archiv in der Ernst-Thälmann-Straße 90 ist insbesondere durch ein innovatives Konzept zur Klimatisierung des Archivbereichs gekennzeichnet. Durch sparsamen Einsatz von Technik kann es energiesparend und kaum störanfällig arbeiten. Für das ehemalige Archiv werde sowohl eine Weiternutzung durch die Landeskirche als auch durch Dritte geprüft, hieß es.

Das Thüringer Landeskirchenarchiv ist aus den Archiven der einstigen fürstlichen Landeskirchen hervorgegangen, die sich 1920 zur Thüringer Evangelischen Kirche zusammenschlossen. Das Landeskirchenarchiv Eisenach wurde als unmittelbare Folge der Gründung des Landes Thüringen am 1. 11. 1922 eingerichtet. Zunächst konzentrierte man hier die historischen Überlieferungen der kirchlichen Mittelbehörden (Inspektionen und Superintendenturen) der acht ehemaligen Landeskirchen von Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Gotha (ohne Coburg), Reuß jüngerer Linie, Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen (ab 1934 auch Reuß älterer Linie). Die neunte, inzwischen auch schon historische Landeskirche, deren zentrale Überlieferung im Landeskirchenarchiv Eisenach verwahrt wird, ist die Evangelisch Lutherische Kirche in Thüringen (bis 1948 "Thüringer evangelische Kirche").

Das Archiv hatte bis 1990 seinen Sitz im damaligen Landeskirchenamt auf dem Eisenacher Pflugensberg. Als dort die Räume nicht mehr ausreichten, erfolgte 1990 der Umzug in die zum Archiv umgebaute Kreuzkirche. Auch mit der 2009 vollzogenen Fusion der Thüringer Kirche und der Kirchenprovinz Sachsen in Sachsen-Anhalt behielten beide Teilkirchen ihre Archivstandorte Eisenach und Magdeburg. Das Eisenacher Archiv ist weiterhin für das Thüringer Gebiet innerhalb der EKM zuständig.

Der Benutzerbetrieb kann voraussichtlich ab 1.4.2014 für Familienforscher im Lesesaal des neuen Archivgebäudes wieder aufgenommen werden. Wissenschaftliche Benutzer werden weiterhin um etwas Geduld gebeten, da der Aktenumzug wegen bauseitiger Verzögerungen verschoben werden musste.

Im neuen Landeskirchenarchiv Eisenach sollen künftig auch das Pfarrhausarchiv und andere Bestände aus dem Lutherhaus Eisenach gelagert werden. Das renommierte Evangelische Pfarrhausarchiv ist jetzt in das Eigentum der zum 1.1.2014 gegründeten Stiftung Lutherhaus Eisenach übergegangen. Bisheriger Eigentümer der Sammlung von Zehntausenden Exponaten zur Geschichte und kulturellen Bedeutung des Pfarrhauses, die sich allerdings bereits seit 1956 in dem Museum befand, war der Verband evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland. Gegründet worden war das Evangelische Pfarrhausarchiv 1925 durch den Merseburger Pfarrer August Angermann (1867-1948), der beim Aufbau durch den Verband der deutschen Pfarrvereine unterstützt wurde. Die seither beständig gewachsene Sammlung kam 1956 von Wittenberg nach Eisenach.

Kontakt:
Landeskirchenarchiv Eisenach
Archivleiterin Dr. Hannelore Schneider
Ernst-Thälmann-Straße 90
99817 Eisenach
Tel. 03691 – 65 804 70
archiv.eisenach@ekmd.de
www.landeskirchenarchiv-eisenach.de

Quelle: EKM-Nachrichten/epd, 28.3.2014; EKM-Nachrichten/epd, 25.3.2014

Iffland-Nachlass kehrt nach Berlin zurück

Der Nachlass des bedeutenden Theatermachers, Schauspielers und Intendanten August Wilhelm Iffland (1759-1814) kehrt nach Berlin zurück. Das Land Berlin erhält die 34 Bände mit 6.000 Schriftstücken geschenkt. Darunter sind Briefe, Gratulationen, Bühnenbildentwürfe, Regiepläne, kleine unveröffentlichte Schriften, Kostümlisten und Besetzungsverzeichnisse. Sie repräsentieren deutsche Theatergeschichte aus der Zeit von 1796 bis 1814.

Mit der Übernahme von Teilen des Nachlasses aus dem Wiener Antiquariat Inlibris sei das Archiv des einstigen Leiters des Berliner Schauspielhauses am Gendarmenmarkt für die Öffentlichkeit gerettet, sagte der Chef der Berliner Staatskanzlei, Björn Böhning (SPD), am 26.3.2014. Inlibris erhalte für die Schenkung eine Aufwandsentschädigung von 15.000 Euro.

Der Iffland-Nachlass galt als verschollen, bevor er im Jahr 2013 im Katalog der Ludwigsburger Messe Antiquaria aufgetaucht war. Berlin hatte daraufhin Zweifel an den Eigentumsverhältnissen angemeldet und Anzeige erstattet. Letztlich hat man sich mit dem Antiquariat gütlich geeinigt.

Der Nachlass war bis 1944 im Theatermuseum im Berliner Schloss untergebracht. Nach dem Zweiten Weltkrieg gingen die Museumsbestände an die Berliner Staatsoper über. Die historische Sammlung des Staatsopernarchivs war bereits 1995 an das Landesarchiv Berlin übergegangen. Ifflands Archiv gehört nun auch zum Landesarchiv und wird gemeinsam mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften erschlossen. Die Dokumente sollen zudem digitalisiert und ins Internet gestellt werden.

Quelle: FAZ, 27.3.2014; Süddeutsche, 26.3.2014; rbb, 26.3.2014; Die WELT, 26.3.2014

Archiv und Wirtschaft 1/2014

In Kürze erscheint Ausgabe 1/2014 der vierteljährlich erscheinenden Fachzeitschrift "Archiv und Wirtschaft", die von der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e.V. herausgegeben wird. Neben einem längeren Beitrag über den Wirtschaftsstandort Österreich beinhaltet die neue Ausgabe u.a. Aufsätze zur Digitalisierung von AV-Medien sowie über das Archiv seit 1916 bestehenden Fürst Donnersmarck-Stiftung, die Angebote mit und für Menschen mit Behinderung schafft.

Inhaltsverzeichnis "Archiv und Wirtschaft" 1/2014

AUFSÄTZE

Peter Eigner: Wirtschaftsstandort Österreich. Rahmenbedingungen und Entwicklungslinien im 20. und frühen 21. Jahrhundert (5-16)

Hermann Lewetz: Digitalisierung und Archivierung von Ton- und Videoaufnahmen (17-21)

Thomas Golka und Sebastian Weinert: Aus dem Blick in die Vergangenheit Perspektiven in die Zukunft entwickeln. Das Archiv der Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin (22-29)

BERICHTE

Aiko Wulff: Die Professionalisierung ehrenamtlicher Arbeit in privaten Archiven und Museen. Ein Praxisbericht (30-34)

Ingo Stader: Zwischen zwei Aktendeckeln: Jüdische Schicksale in der Geschäftskorrespondenz einer Sparkasse – ein ungewöhnlicher Archivfund (35-38)

Christian Finger und Matthias Kasper: „EU-Verordnung REACH stellt Archivare vor große Herausforderungen“. 47. Jahrestreffen der Chemie-Archivare in Burghausen (39-41)

Friederike Hehle: Einführung in das Wirtschaftsarchivwesen (Einsteigen – Aufsteigen – Auffrischen). 77. VdW-Lehrgang vom 3. bis 8. November 2013 in Heidelberg (42-44)

REZENSIONEN

Irmgard Christa Becker, Volker Hirsch und Annegret Wenz-Haubfleisch (Hrsg.): Neue Strukturen – bewährte Methoden? Was bleibt vom Archivwesen der DDR. Beiträge zum 15. Archivwissenschaftlichen Kolloquium der Archivschule Marburg (Brigitta Hafiz) (45-47)

Bastian Blachut: „Arisierung“ als Geschäftsprinzip? Die Monopolisierung des deutschen Entzinnungsmarktes zwischen 1933 und 1939 durch die Th. Goldschmidt AG in Essen (Ralf Stremmel) (48-49)

Patrick Halbeisen, Margrit Müller und Béatrice Veyrassat (Hrsg.): Wirtschaftsgeschichte der Schweiz im 20. Jahrhundert (Volker Beckmann) (49-51)

Enrico Hochmuth: Industrie- und Gewerbeausstellungen in Sachsen 1824–1914. Ihr Beitrag zur kommunalen und regionalen Standortbildung (Sebastian Weinert) (51-53)

Harold James und Martin L. Müller (Hrsg.): Georg Solmssen – ein deutscher Bankier. Briefe aus einem halben Jahrhundert 1900–1956 (Ralf Stremmel) (53-55)

Svenja Kunze und Alexander Schug: Jacobs Kaffee… wunderbar! Eine Bremer Kaffeegeschichte (Kurt Schilde) (55-56)

Otto Ulbricht (Hrsg.): Schiffbruch! Drei Selbstzeugnisse von Kaufleuten des 17./18. Jahrhunderts. Edition und Interpretation (Marcel Müller) (56-57)

Nachrichten (58)

Rezensionsliste (59-60)

Impressum (64)

Kontakt:
Dr. Martin Münzel
Redaktion "Archiv und Wirtschaft"
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