Ausstellung zum 100. Jahr der Fürther Fußballmeisterschaft

Beinahe wäre die Spielvereinigung Greuther Fürth vergangene Woche wieder in die 1. Fußball-Bundesliga aufgestiegen und damit zugleich einen aktuellen Erfolg feiern sowie eines historischen gedenken können. Denn am 31. Mai 2014 jährt sich zum hundertsten Mal der erste Titelgewinn der Spielvereinigung Fürth. Aus diesem Anlass wurde eine sehenswerte Ausstellung konzipiert, die ab diesem Tag bis zum 6. Juli 2014 im Foyer des Stadtmuseums Fürth gezeigt wird. Begleitend dazu gibt es ein extra erstelltes Heft im Design der damaligen Zeit, um den ersten großen Triumph der Vereinsgeschichte zu feiern.

Die Ausstellung zeigt einige besondere Exponate, wie zum Beispiel den original Meisterwimpel von 1914, eine von der Spielvereinigung in Auftrag gegebene Kopie des damaligen Pokals zur Deutschen Meisterschaft, der Viktoria, sowie ein hundert Jahre altes Buch mit gesammelten Bildern und Zeitungsausschnitten von 1914. Zudem wird auf reich bebilderten Tafeln der Weg zur Meisterschaft nachgezeichnet.

Am Eröffnungstag (31. Mai 2014) findet auch ein kleines Rahmenprogramm im Stadtmuseum statt: Jürgen Schmidt, der Archivar der SpVgg Greuther Fürth, würdigt um 13.30 Uhr und um 15.00 Uhr in jeweils einem Kurzvortrag dieses Jubiläum und beantwortet gerne Ihre Fragen zur Ausstellung. Ferner wird das Heft zum Jubiläum vorgestellt, in dem zahlreiche, bisher noch nie gezeigte Fotos aus der Meistersaison abgedruckt sind.

Der Eintritt zu den Kurzvorträgen beläuft sich auf 3 Euro pro Person, ermäßigt 2 Euro, und berechtigt auch zum Besuch der Dauerausstellung und der aktuellen Sonderausstellung „Im Wandel der Zeit – Fürth damals und heute“.

Der Besuch der Foyer-Ausstellung ist frei.

Kontakt:
Stadtmuseum Fürth Ludwig Erhard
Ottostraße 2
90762 Fürth
Tel.: 0911/97922290
Fax: 0911/97922299
info@stadtmuseum-fuerth.de
www.stadtmuseum-fuerth.de

Britischer Historiker brütet im Archiv des Enzkreises über Auswanderer-Quellen

Drei Wochen lang spürte der britische Historiker Dr. James Boyd bei seinem Forschungsaufenthalt in Baden-Württemberg südwestdeutschen USA-Auswanderern nach – die meiste Zeit davon im Kreisarchiv des Enzkreises. Dort ist Boyd durchaus kein Unbekannter: Bereits 2011 und 2012 verbrachte er hier zahlreiche Tage für die Arbeit an seiner Doktorarbeit, die dann im vergangenen Jahr an der Universität Cardiff erschien. Sie befasste sich mit den Ursachen der deutschen Massenauswanderung im 19. Jahrhundert. Boyds regionale Forschungsschwerpunkte waren damals Diefenbach und Ölbronn.

Nun erhielt der dreißigjährige Wissenschaftler aus London ein Stipendium der Düsseldorfer Gerda-Henkel-Stiftung, das ihn sein Thema vertiefen und zugleich auf das 18. Jahrhundert ausweiten ließ. Archivleiter Konstantin Huber findet es bemerkenswert, dass südwestdeutsche Landesgeschichte immer wieder von ausländischen Universitäten aus erforscht wird: „Das liegt einerseits an der guten Quellenlage aufgrund der fortschrittlichen württembergischen Verwaltung in der Frühen Neuzeit“, vermutet Huber. Außerdem sei Württemberg aufgrund von Parallelen in der eigenen Verfassungsgeschichte für Briten und Nordamerikaner besonders interessant.

Sie haben gut lachen: Im Kreisarchiv erhielt der britische Historiker Dr. James Boyd (Mitte) wertvolle Unterstützung von Konstantin Huber und Eveline Sommer-Turkalj. (enz)

Abb.: Sie haben gut lachen: Im Kreisarchiv erhielt der britische Historiker Dr. James Boyd (Mitte) wertvolle Unterstützung von Konstantin Huber und Eveline Sommer-Turkalj. (enz)

Die Mitarbeiterinnen im Kreisarchiv beeindruckte, wie kompetent sich ein junger Brite in schwierige fremdsprachliche Handschriften einlesen konnte, die zudem noch voller Dialektausdrücke stecken. Denn dank der Unterstützung der Bürgermeister Norbert Holme und Jörg-Michael Teply konnte Boyd die Ölbronner und Wurmberger Archivalien zentral in Pforzheim einsehen.

Boyd schreibt aktuell an einem Aufsatz für eine englischsprachige Fachzeitschrift und freut sich schon auf seine Präsentation des Themas, die er im Juni am Deutschen Historischen Institut in Washington DC halten wird. Der Historiker interessiert sich insbesondere für die beiden Auswanderungswellen um 1750 und dann 1816/17, dem „Jahr ohne Sommer“, als ein Vulkan in Indonesien ausbrach und die Aschenwolke auch hierzulande zu Ernteausfall und Hungersnot führte.

Eine von Boyds Grundfragen lautet: Welchen Einfluss hatten die Auswanderer von 1750 auf die Emigranten um 1816/17? Außerdem will er wissen, warum aus einigen Gemeinden – eben Ölbronn und Wurmberg – bereits um 1750 Viele ihr Glück in der Ferne suchten, in anderen Orten wie Sternenfels dagegen erst knapp 70 Jahre später. Hierbei fand er heraus, dass die späteren Emigranten oft Verwandte der frühen Auswanderer waren. Und Boyd entdeckte, dass aus Maulbronn und Ludwigsburg gebürtige Kaufleute von Philadelphia aus die Verknüpfung zwischen der Alten und der Neuen Welt aufrecht hielten. Die Obrigkeit hierzulande bezeichnete sie als „Seelenverkäufer“, die andere Untertanen zur Auswanderung verführten.
James Boyd besuchte auch das Hauptstaatsarchiv und das Landeskirchliche Archiv in Stuttgart sowie die staatlichen Archive in Ludwigsburg und Karlsruhe. Generell zeigte er sich beeindruckt von der Nutzerfreundlichkeit der deutschen Archive, insbesondere des Enzkreis-Archivs. Deshalb zögerte er keinen Moment, dem Enzkreis für die kommende Ausgabe seiner Jahrbuchreihe „Historisches und Aktuelles“ einen Beitrag mit seinen Forschungsergebnissen zu versprechen.

Kontakt:
Kreisarchiv des Enzkreises
Zähringerallee 3
75177 Pforzheim
Telefon 07231 308-9423
Telefax 07231 308-9837
Kreisarchiv@enzkreis.de

Quelle: Enzkreis, Pressemitteilung 134 / 2014, 15.5.2014

Aachener Archivdirektor im Ruhestand

Archivdirektor Dr. Thomas Kraus, der seit 1979 im Stadtarchiv Aachen wirkte und seit 1997 – nach dem Ausscheiden des langjährigen Archivdirektors Dr. Herbert Lepper – dessen Leiter war, ist Ende April 2014 in den Ruhestand verabschiedet worden.

Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp würdigte den gebürtigen Recklinghäuser zusammen mit einer hochrangigen Gästeschar beim Abschied im Weißen Saal des Rathauses. Er erinnerte unter anderen an die Ausstellung „Aachen in französischer Zeit“, die die Sichtweise auf die französische Epoche Aachens in napoleonischer Zeit deutlich verändert habe.

Auch der Umzug des historisch bedeutenden Stadtarchivs Aachen vom Grashaus am Fischmarkt in die Nadelfabrik am Reichsweg im Jahr 2013 zählte zu den Höhepunkten im beruflichen Leben des gelernten Historikers. In seinem Ruhestand wird sich Kraus weiterhin dem historischen Grundlagenwerk „Aachen. Von den Anfängen bis zur Gegenwart“ widmen. Den dritten Band, der die Jahre bis 1500 umfasst, wird Thomas Kraus im Alleingang bearbeiten.

Kontakt:
Stadtarchiv Aachen
in der Nadelfabrik
Reichsweg 30
52068 Aachen
Tel.: +49 / (0)241-432-4972
Fax: +49 / (0)241 / 432-4979
stadtarchiv@mail.aachen.de

Quelle: Aachener Zeitung, 28.4.2014

Der »Hellseher« Arthur Orlop (1912-1984): Archivalien zu einem »medialen Berater« in der Nachkriegszeit

Ein kleiner, nunmehr erschlossener Aktenbestand im Archiv des Freiburger Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V. (IGPP) dokumentiert das Leben und Wirken des in den ersten Nachkriegsjahrzehnten in Deutschland berühmt gewordenen „Hellsehers“ Arthur Orlop (1912-1984). Die überlieferten Unterlagen zum Fall Orlop sind vor allem im Hinblick auf die Frage nach dem juristischen Umgang mit „medialen“ Anbietern in der Nachkriegszeit von größerem Interesse.

Arthur Orlop in einem Beitrag in der Zeitschrift

Abb.: Arthur Orlop in einem Beitrag in der Zeitschrift „Revue“ vom 28.4.1957 (IGPP)

Arthur Orlop wurde am 18.2.1912 in Mannheim geboren und war auch später durchgängig dort wohnhaft. Nachdem er eine Lehre zum Elektromechaniker abgebrochen hatte, absolvierte er eine Ausbildung als Schauspieler. Seit 1935 arbeitete er in diesem Beruf. Seit 1948 verlegte sich Orlop jedoch auf eine Tätigkeit als sogenannter „medialer Berater“ und erlangte damit im Verlauf der 1950er Jahre einen erheblichen Bekannheitsgrad.

Orlop wurde von zahlreichen Personen und Institutionen, u.a. durch Polizeibehörden, konsultiert, musste sich aber auch vor mehreren Karlsruher Gerichtsinstanzen verantworten. Schon Ende 1950 hatte man ihn wegen „Hellseherei“ belangt. 1959 wurde vom Verwaltungsgericht Mannheim gegen Orlop ein Berufsverbot als „Handschriftendeuter“ verhängt.

Die möglichen hellseherischen Fähigkeiten Orlops war zudem eine mehrfach diskutierte Forschungsfrage, verstärkt auch dem Karlsruher Gerichtsurteil. Mehrere Wissenschaftler führten wissenschaftliche Experimente mit ihm durch. Orlop selbst hatte das Interesse, durch die wissenschaftlichen Experimente eine offizielle Bestätigung seiner Fähigkeiten zu erhalten. Er arbeitete schwerpunktmäßig mit „psychometrischen Objekten“ (vor allem Handschriften), anhand derer er Aussagen über Personen, Orte oder Sachverhalte machte. Orlop war bis etwa Mitte der 1970er Jahre aktiv, dann wurde er durch einen schweren Unfall sehr beeinträchtigt.

Kontakt:
Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V.
Uwe Schellinger M.A.
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Wilhelmstraße 3a
79098 Freiburg i.Br.
0761-20721-61
schellinger@igpp.de
http://igpp.academia.edu/UweSchellinger
http://www.igpp.de

Appell zur Bestandssicherung von Aufzeichnungen auf U-matic

Der Arbeitskreis Filmarchivierung NRW wendet sich mit einem Appell zur Bestandssicherung von Aufzeichnungen auf U-matic an die archivischen Fachkolleginnen und -kollegen. Denn in Archiven mit Film- und Videobeständen wird oft eine Vielzahl unterschiedlicher Filmformate sowie analoger und digitaler Videoformate aufbewahrt, die aufgrund formatspezifischer Besonderheiten unterschiedlich gefährdet sind und spezielle konservatorische Maßnahmen erfordern.

Zu den Videoformaten, die aktuell sehr gefährdet sind, zählt das U-matic-Format. Das U-matic-Format ist ein Videoformat in Kassettenform mit ¾ Zoll breitem Band. Für die drei Formate U-matic Low Band, U-matic High Band und U-matic High Band SP wurden Kassetten der Hersteller AGFA, Ampex, BASF, Fuji, Kodak Eastman, Maxell, Memorex, Scotch 3M und Sony mit den Typ- und Konfektionierungsbezeichnungen z.B. BCA-10, BCA-60, KCA-05, KCA-10, KCA-15, KCA-20, KCA-30, KCA-60, UCA-05, UCA-30, UCA-60, KCA-20, KCA-30, KCA-60, KSA-60, KCS-20, KSP-20, SPS-20 eingesetzt.

Die Nutzung archivierter U-matic-Bestände wird zunehmend komplizierter und eingeschränkter, da in vielen Fällen U-matic-Kassetten sich wegen mechanischer Probleme nicht abspielen lassen und U-matic-Videomaschinen nicht mehr zur Verfügung stehen oder mangels an Ersatzteilen nicht mehr repariert werden können. Noch gravierender sind aber formatbedingte Schadensarten wie hoher Bandabrieb, Schichtablösungen, Verkleben der Bänder, niedrige Restmagnetisierung oder gar Entmagnetisierung des Videobandes.

Die Sicherung der U-matic-Bestände sollte daher in allen Archiven als unaufschiebbare Aufgabe angesehen und möglichst bald begonnen werden.

Die Sicherungsmaßnahmen sollten sich grundsätzlich auf U-matic-Kassetten beschränken, die originale Aufnahmekassetten oder geschnittene Masterbänder sind, also keine U-matic-Kassetten einschließen, die lediglich Kopien von Film- oder anderen Videoformaten enthalten, zu denen das Ausgangsmaterial noch existiert.

Für die Überspielung von U-matic-Beständen können, sofern die Förderkriterien erfüllt werden, Fördermittel aus dem NRW-Programm „Substanzerhalt – Rettet die Filmbilder des Landes“ beantragt werden.

Für Rückfragen zu Aspekten der Bestandssicherung und zur Antragstellung stehen die Mitglieder des AK Filmarchivierung NRW zur Verfügung.

Link: Appell zur Bestandssicherung von Aufzeichnungen auf U-matic

Kontakt:
Arbeitskreis Filmarchivierung NRW
Andreas Thein (Sprecher)
Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Schulstraße 4
40213 Düsseldorf
Telefon (0211) 8993724
Telefax (0211) 8929316
andreas.thein@duesseldorf.de
www.filmarchivierung-nrw.de 

Archivare im Kreis Gießen dokumentieren den Ersten Weltkrieg

Im Sommer jährt sich der Beginn des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal: Anlass für Gedenkveranstaltungen und Ausstellungen. Auch in den Stadt- und Gemeindearchiven im Gießener Kreisgebiet finden sich zahlreiche Unterlagen, die sich auf den Ersten Weltkrieg beziehen. Feldpostbriefe, Propagandamaterial, Unterlagen und Fotos über Lazarette im Landkreis, Kriegschroniken, Postkarten und vieles andere mehr geben Auskunft zum Kriegsgeschehen in der Region.

Bei der jüngsten Arbeitstagung der Archivbetreuerinnen und Archivbetreuer im Landkreis Gießen wurden erste Schritte für eine gemeinsame Ausstellung zum Thema besprochen. Dokumente müssen ausgewählt und Ausstellungstafeln konzipiert werden. Auf Grund einer gewissen Vorlaufzeit und wegen diverser anderer anstehenden Arbeiten könne die Ausstellung mit historischen Dokumenten aber erst 2015 realisiert werden, erklärte die Gießener Kreisarchivarin Sabine Raßner ein Ergebnis der Arbeitsbesprechung.

14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen zusammen, um sich fachlich auszutauschen. So waren die Archivpfleger aus Buseck, Freienseen, Grünberg, Heuchelheim, Hungen, Langgöns, Laubach, Lollar, Pohlheim, Rabenau, Reiskirchen, Staufenberg und Wettenberg vertreten. Da in der Regel in den Kommunalarchiven nur eine Person tätig ist, sind regelmäßige Treffen mit Kollegen wichtig für den fachlichen Austausch.

Bei der vorherigen Sitzung hat sich eine Arbeitsgruppe „Notfallplanung“ gegründet. Sie hat sie Aufgabe, Maßnahmen zur Prävention und zum Umgang mit möglichen Krisensituationen zu entwickeln, die alle darauf abzielen, Archivgut vor Schaden zu bewahren, beispielsweise vor einem Wasser- oder Feuerschaden. Auch über Bergungsmaßnahmen nach einer Katastrophe soll rechtzeitig nachgedacht werden. Als ein erstes Ergebnis hat die Arbeitsgruppe eine Alarmtafel entworfen. Sie gibt zum einen Auskunft, wer über welchen Notfall zu alarmieren ist, und nennt zum anderen Dienstleister und Auslagerungsorte.

Alle Beteiligten sind sich einig: Kleine Archive wären mit dem Arbeitsanfall in einem Notfall überlastet. „Deshalb ist es aus unserer Sicht wichtig, dass die umliegenden Städte und Gemeinden sich gegenseitige Hilfestellung zusichern, um den Erhalt des regional bedeutsamen Schriftguts im Krisenfall sicherzustellen. Die Bildung eines Notfallverbundes Archivwesen für den Landkreis Gießen erscheint in diesem Zusammenhang sinnvoll“, sagte Sabine Raßner.

Ein wichtiges Thema der Arbeitstagung war auch die Bereitstellung und Präsentation von archivischen Erschließungsleistungen und digitalisiertem Schriftgut im Internet. Schon jetzt können mehr als 130.000 Verzeichnungseinheiten der kommunalen Archive im Landkreis Gießen im Internet recherchiert werden. Um die Bekanntheit und Auffindbarkeit ihrer Bestände sowie ihrer Einrichtung zu verbessern, wird eine Beteiligung an der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) und dem Archivportal-D angestrebt. Dieses bietet allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern einen spartenübergreifenden Zugang zu Kulturgut in unterschiedlichen Einrichtungen, also in Bibliotheken, Archiven, Museen und Wissenschaftseinrichtungen.

Abschließendes Thema der Arbeitstagung war die Broschüre „Kommunalarchive im Landkreis Gießen“, die aktualisiert und neu aufgelegt werden soll. Sie gibt Informationen über die Kommunalarchive im Landkreis Gießen und ihre Bestände. „Wenn am 3. Juni dieses Jahres in Gießen der Hessische Archivtag stattfindet, wollen wir uns aktuell präsentieren“, machte Sabine Raßner deutlich.

Kontakt:
Landkreis Gießen
Kreisarchiv
Riversplatz 1-9
35394 Gießen
Tel. 0641 9390 1603
sabine.rassner@lkgi.de

Quelle: Landkreis Gießen, Pressemitteilung, 15.4.2014

Tag der offenen Tür am neuen Standort des Archivs des Salzlandkreises

Das Kreisarchiv des Salzlandkreises feiert am 29.4.2014 die Eröffnung des neuen Archivstandortes mit einem Tag der offenen Tür. Das Kreisarchiv hatte bisher vier Standorte in Aschersleben, Bernburg und Schönebeck. Die drei Standorte in Bernburg und Schönebeck sind nun vereint in der Thomas-Müntzer-Straße 32 in Bernburg.

Die Umbauzeit des ehemaligen Berufsschulgebäudes dauerte beinahe ein Jahr, das Ein- und Auspacken der Umzugskartons mehrere Monate. Doch jetzt ist alles geschafft. Die Zeiten im Keller des Kreishauses Bernburg und einem weiteren provisorischen Fahrradkeller mit unzumutbaren Arbeitsverhältnissen gehören der Vergangenheit an. Ebenso die große räumliche Trennung von Akten und Archivmitarbeitern in Schönebeck.

Untergebracht wurden im neuen Archivgebäude 5.000 lfd. Meter Akten, für die zwei Archivarinnen und eine Archivassistentin zuständig sind. Sämtliche Akten finden in den angeschafften Regalanlagen Platz und ausreichend Reserven sind ebenfalls noch vorhanden.

Alle Interessierten sind herzlich zu einem Tag der offenen Tür am 29.4.2014 von 9:30 Uhr bis 18 Uhr eingeladen.

Kontakt:
Archiv des Salzlandkreises
Thomas-Müntzer-Straße 32
06406 Bernburg (Saale)
Tel.: 03471/684-1160 (Leiterin Kreisarchiv, Frau Seifert)
Fax: 03471 684-2828
kreisarchiv@kreis-slk.de
www.salzlandkreis.de

Unterlagen des Feuerwehrverbandes Enzkreis kommen ins Archiv

Feuerwehrmänner müssen vollen Einsatz bringen – man kennt und erwartet sie an Brand- und Katastropheneinsatzorten. Anlässlich des Jubiläums zum vierzigjährigen Bestehen des Feuerwehrverbands Enzkreis e.V. wurde nun auch ganze, aber ganz andere Arbeit geleistet: Um die Unterlagen des Verbandes dauerhaft zu sichern, wurden insgesamt über 80 Stunden ehrenamtlicher Tätigkeit investiert, um die zusammengetragenen Unterlagen der seitherigen Verbandsvorsitzenden und Schriftführer zu sichten, auszusortieren und zu ordnen.

Den Anstoß zu der Aktion gab der Vorsitzende des Feuerwehrverbandes, Martin Rühle. Er bat das Kreisarchiv des Enzkreises um Unterstützung und konnte die Mitglieder der Vereinigung ehemaliger Kommandanten für die Aufgabe gewinnen. Diese hatten mehrheitlich auch die Entstehung und Gründung des Feuerwehrverbandes miterlebt und waren viele Jahre in verschiedenen Gremien des Verbandes tätig.

Allein unter Männern: Martin Rühle, Bernhard Benz, Ralph Herwig, Manfred Schönthaler und Willi Schmidt (v.l.) übergeben die geordneten Aktenbestände des Feuerwehrverbandes an Heike Sartorius vom Kreisarchiv. (enz)

Abb.: Allein unter Männern: Martin Rühle, Bernhard Benz, Ralph Herwig, Manfred Schönthaler und Willi Schmidt (v.l.) übergeben die geordneten Aktenbestände des Feuerwehrverbandes an Heike Sartorius vom Kreisarchiv. (enz)

Bernhard Benz, Ralph Herwig, Willi Schmidt und Manfred Schönthaler machten sich nicht an die Lösch-, sondern an die Archivarbeit. Um die Unterlagen aus der Zeit von 1973 bis 1999 – und teilweise aus den Jahren davor aus den Vorgängerverbänden – in einen geordneten Zustand zu bringen, unterstützte Diplom-Archivarin Heike Sartorius vom Kreisarchiv die Anfänge der Aktion mit Strukturierungs- und Systematikvorschlägen und Hinweisen zur Bewertung der Unterlagen. Ralph Herwig leistete sorgte für den Feinschliff, indem er eine zweite Sichtung und Klassifizierung vornahm.

Inzwischen wird der Bestand im Kreisarchiv auf Basis eines Deposital-Vertrages, also unter Eigentumsvorbehalt des Verbandes, sicher verwahrt und für die Nutzung vorgehalten. Kreisarchivar Konstantin Huber freut sich: „Es ist vorbildlich, dass der Feuerwehrverband an die Zukunft denkt, indem er seine Vergangenheit bewahrt.“

Kontakt:
Kreisarchiv des Enzkreises
Zähringerallee 3
75177 Pforzheim
Tel.: 07231 308- 9508
Fax: 07231 308- 9837
Konstantin.Huber@enzkreis.de

Quelle: Enzkreis, Pressemitteilung 117/2014

»Die Kriegsfurie war über Speyer gerast« – Virtuelle Zeitreise in die Speyerer Nachkriegszeit 1945-1946

Wie erlebte die Speyerer Bevölkerung den Gründonnerstag im Kriegsjahr 1945? Welche Ereignisse prägten die Ostertage am Ende des Zweiten Weltkrieges und vor dem Einzug der Besatzungsmächte? Antworten auf diese Fragen bietet das neue Blog "Speyer 1945 – Das Ende und ein Anfang", welches vom Stadtarchiv Speyer seit einigen Wochen veröffentlicht wird.

Blog 'Speyer 1945 - Das Ende und ein Anfang' (Eintrag vom 21. April, Ausschnitt)

Abb.: Blog "Speyer 1945 – Das Ende und ein Anfang" (Eintrag vom 21. April, Ausschnitt)

Die Grundlage bildet ein Bericht des Speyerer Journalisten Dr. Richard Mandler, den dieser auf Veranlassung des Oberbürgermeisters Karl Leiling zwischen März 1945 und Juni 1946 abfasste. Der Autor beginnt seine Darstellung unmittelbar bevor die ersten alliierten Truppen Speyer erreichten. Besonders prägnant werden dem Leser die Anspannung und die allgemeine Unruhe vor Augen geführt, welches durch das Heranrücken der amerikanischen Truppen hervorgerufen wurde. Die eigentliche Befehlsgewalt wurde schließlich Anfang April 1945 von den französischen Truppen übernommen und blieb die folgenden Jahre bestehen.

Den Großteil des Berichtes Dr. Richard Mandlers nimmt die Schilderung des Alltags der Speyerer Bevölkerung ein. Dabei thematisiert er sowohl die Restriktionen und Einschränkungen, welche die Bevölkerung anfänglich erfuhr als auch die zunehmenden Lockerungen sowie die allmähliche Rückkehr zu einem alltäglichen Leben.

Bearbeitet wird das Blog von Kim Harmel und Ellen Grünenwald, die den Bericht Mandlers um Biographien, Fotographien und amtliche Bekanntmachungen ergänzen. Die Veröffentlichung der einzelnen Berichttage erfolgt tagesaktuell, wodurch das Blog das Stimmungsbild der Zeit einfängt und einen Einblick in die wechselvolle Zeit des Kriegsendes und der unmittelbaren Nachkriegszeit in Speyer bietet. Aufgrund der Größe des Berichtszeitraumes wird das Blog im Laufe des Jahres kontinuierlich fortgeführt.

Link: http://speyer1945.blogspot.de/ 

Kontakt:
Abteilung Kulturelles Erbe – Stadtarchiv Speyer
Johannesstraße 22a
67346 Speyer
Tel. (0 62 32) 14 22 65
Fax (0 62 32) 14 27 96
stadtarchiv@stadt-speyer.de

Platzprobleme im Stadtarchiv Isny

Schon oft in den vergangenen zwei Jahrzehnten wurde über eine bessere räumliche Ausstattung des Stadtarchivs Isny diskutiert. Derzeit wird die Unterbringung des Stadtarchivs im Hallgebäude bzw. einem Nebengebäude davon erwogen, jedenfalls im Zusammenhang mit den Bauüberlegungen für eine größere Stadtbücherei, wie die Schwäbische Zeitung berichtet.

Stadtarchivarin Nicola Siegloch begleiten die Platzprobleme des Stadtarchivs bereits, seit sie die Stelle vor 21 Jahren angetreten ist. Im Erdgeschoss des Rathauses von Isny befindet sich ihr Arbeitsplatz. Das Archivgut ist in drei Magazinen auf 800 laufenden Metern Regalfläche verteilt. Notwendig wären nicht nur rund 1.500 laufende Meter Magazin, was für die nächsten zehn Jahre reichen würde, sondern auch ein eigenes vernünftiges Büro plus Benutzerraum. Denn derzeit teilt sich die Stadtarchivarin quasi einen Schreibtisch mit den Benutzern.

Denn der Benutzer sitzt ihr gegenüber am Schreibtisch, was für beide Seiten keine ideale Arbeitsatmosphäre bietet. Mehr als einer Benutzer zur Zeit kann ohnehin nicht im Archiv arbeiten. Auch Praktikanten zu beschäftigen, archivpädagogische Veranstaltungen für Schulklassen anzubieten oder die rege heimatgeschichtliche Szene angemessen zu unterstützen, ist unmöglich.

Hinzu kommt die geringe Arbeitskapazität für Isny. Das Stadtarchiv ist für die Überlieferungen der Stadt Isny sowie für die der 1972 eingemeindeten Ortschaften Beuren, Großholzleute, Neutrauchburg und Rohrdorf zuständig. Als Nicola Siegloch ihre Stelle antrat, war diese noch hälftig zwischen Isny und Leutkirch aufgeteilt. 2002 jedoch richtete Leutkirch ein neues Archiv ein und in der Folge wurde die Stelle 35 zu 60 Prozent zugunsten Leutkirchs aufgeteilt. – Neue Räume und mehr Arbeitszeit für Isny würden zu mehr Nachfrage und Archivbenutzung führen, was ganz im Sinne von Nicola Siegloch wäre, um die reiche und zurück bis in 14. Jahrhundert dokumentierte Stadtgeschichte angemessener zu vermitteln.

Kontakt:
Stadtarchiv Isny
Wassertorstraße 1-3
88316 Isny im Allgäu
Tel 07562 984-132
Fax 07562 984-333
nicola.siegloch@isny.de

Quelle: Barbara Rau, Schwäbische Zeitung, 17.4.2014