Buch zum Limburger Zeitenwandel

Auf 128 reich illustrierten Seiten nimmt der Limburger Stadtarchivar Dr. Christoph Waldecker den Leser in seinem neuen Buch „Zeitsprünge Limburg“ (ISBN 978-3-95400-471-3, Preis: 19,99 Euro) mit auf eine faszinierende Reise durch Vergangenheit und Gegenwart Limburgs. Über 50 Bildpaare dokumentieren den Wandel der Stadt in den vergangenen 150 Jahren. Am 4.11.2014 stellte er es im Großen Sitzungssaal des Limburger Rathauses vor.

Stadtarchivar Dr. Christoph Waldecker präsentierte sein Buch

Historische Bilder aus dem Stadtarchiv Limburg zeigen das einstige Gesicht der Bischofsstadt. Diesen Aufnahmen stehen aktuelle Farbfotografien aus gleicher Perspektive oder mit gleicher Thematik gegenüber. Der direkte Vergleich von Alt und Neu lässt den Leser an dem spannenden Wandel der Domstadt teilhaben und spiegelt die Veränderung von Gebäuden, Plätzen und Straßenzüge wider. Dabei beschränkt sich der Autor nicht nur auf die Kernstadt, sondern widmet sich mit einigen Fotos auch den Stadtteilen, wie Dietkirchen und Offheim. Dieser liebevoll gestaltete Bildband lädt zum Erinnern und Wiederentdecken, zum Nachdenken und Vergleichen ein.

Die Zeitreise durch die hessische Bischofsstadt beginnt mit dem Panoramablick vom Greifenberg und führt weiter in Richtung Altstadt. Auf den Bildpaaren vom Dom, dem Bischofsplatz und den meist noch erhaltenen Fachwerkhäusern entlang des Kornmarkts und der Plötze scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Fast unverändert zeigen sich diese Limburger Sehenswürdigkeiten ihrem Betrachter.

An der oberen Grabenstraße, der Frankfurter Straße und der Bahnhofsstraße erkennt der Leser eindrucksvoll den Wandel der Stadt. Die Bilder zeigen, wie aus der Frankfurter Straße mit ihrem Bahnübergang und den langen Staus eine ruhige Fußgängerzone wurde oder wie Geschäfte wie die „Verlagsbuchhandlung Kaelin und Hötte“ und das Gasthaus „Roter Ochse“, in dem schon Goethe zu Gast war, moderneren Bauten weichen mussten.

Wie stark sich Architektur, Mode und Lebensgefühl verändert haben, erkennt der Leser besonders auf den Aufnahmen vom Dietkirchener Markt, den die Limburgerinnen früher noch im Sonntagskleid und mit Hut besuchten, oder auf Bildern aus den Klassenzimmern, in denen die Mädchen früher im Kleidchen und die Jungen mit Scheitelfrisur getrennt von einander saßen. Aufnahmen von der Bischofsweihe 1947 und der Priesterweihe 2014 zeigen eindrucksvoll, dass die christlichen Traditionen in Limburg nach wie vor tief verwurzelt sind.

Christoph Waldecker, Jahrgang 1967, ist ein profunder Kenner der Stadtgeschichte. Der promovierte Historiker leitet seit 2007 das Limburger Stadtarchiv. In der Vergangenheit ist er mit zahlreichen Veröffentlichungen und Beiträgen zur Regional- und Kirchengeschichte hervorgetreten. 2010 veröffentlichte er im Sutton Verlag den erfolgreichen Bildband „Limburg an der Lahn in historischen Ansichten“.

Kontakt:
Dr. Christoph Waldecker M.A., Dipl.-Archivar (FH)
-Leiter des Stadtarchivs-
Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn
Stadtarchiv
Werner-Senger-Str. 10
65549 Limburg a. d. Lahn
Telefon 06431 203-368
Fax 06431 584 3947
christoph.waldecker@stadt.limburg.de

Quelle: Stadt Limburg, Pressemitteilung, 6.11.2014

Leiter des Hessischen Hauptstaatsarchivs Wiesbaden geht in Ruhestand

Der hessische Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein hat den Direktor des Hessischen Hauptstaatsarchivs in Wiesbaden, Prof. Dr. Klaus Eiler, nach 15-jähriger Amtszeit, in den Ruhestand verabschiedet. Rhein: „Sein Engagement für ein modernes, serviceorientiertes Archivwesen in Hessen und für die historische Bildungsarbeit war beispielhaft. Prof. Eiler hat während der vergangenen 15 Jahre seines Schaffens der hessischen Archivlandschaft und damit auch der hessischen Landesgeschichte wegweisende Impulse verliehen. Dafür danke ich ihm sehr. Sein Name wird insbesondere mit der Digitalisierung der hessischen Staatsarchive verbunden sein, die er bis heute erfolgreich vorangetrieben hat. Hessen hat sich damit bundesweit zu einem Vorreiter im Bereich digitaler Anwendung entwickelt.“

Das 2011 eingerichtete Digitale Archiv ermöglicht die dauerhafte Langzeitarchivierung digitaler Dokumente und Datenbanken. Mit dem Online-Angebot von archivierten Dokumenten sowie der Vernetzung der drei hessischen Staatsarchive untereinander ist Hessen bundesweit führend.

Prof. Dr. Klaus Eiler, in Bad Sobernheim aufgewachsen, studierte an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Geschichte und Klassische Philologie. Nach der Promotion und der Ausbildung an der Archivschule Marburg war er an den Staatsarchiven in Darmstadt und Marburg tätig. 1981 wechselte er an das Hessische Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, dem er seit 1999 als Leitender Archivdirektor vorstand. Seit 2007 ist er Honorarprofessor der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. Er ist Vorsitzender der Historischen Kommission für Nassau, stellvertretender Vorsitzender des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung sowie Mitglied zahlreicher landeshistorischer Kommissionen.

Kontakt:
Hessisches Hauptstaatsarchiv
Mosbacher Straße 55
65187 Wiesbaden
Telefon: +49 (0) 611 8 81-0
Telefax: +49 (0) 611 8 81-1 45
Poststelle@hhstaw.hessen.de
www.hauptstaatsarchiv.hessen.de

Quelle: Pressestelle: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, 28.10.2014

Neue Filmclips des LWL-Archivamts zur Notfallprävention

Konsequente Bestandserhaltung muss in allen Archiven das oberste Gebot sein. Präventiven Maßnahmen wie Lagerung, Verpackung etc. ist daher hohe Bedeutung beizumessen. Neue Filme des LWL-Archivamtes für Westfalen bieten praktische Unterstützung.

Der erste Clip widmet sich dem Umgang mit wassergeschädigtem Archivgut. Er zeigt den fachgerechten Umgang mit wassergeschädigten Unterlagen von der Auswahl der Materialien bis zur fachgerechten Verpackung und Einlagerung in einem Kühlhaus und erklärt Prozess und Wirkungsweise der Gefriertrocknung, wie sie im LWL-Archivamt seit über 15 Jahren erfolgreich betrieben wird. Bei Wasserschäden muss schnell gehandelt werden, da sich andernfalls Schimmel bildet, der das Archivgut nachhaltig schädigt.

Der zweite Film beschäftigt sich mit der Frage, wie man Schäden an Registratur- und Archivgut erkennt. Mit Unterstützung des Archivamtes sollen die Archive besser in die Lage versetzt werden, Schäden an Archivbeständen nicht nur zu identifizieren, sondern auch bestandserhalterische Maßnahmen effizient zu planen und effektiv durchzuführen.

Links:

Schäden an Archivgut erkennen

Wasserschäden bekämpfen

Kontakt:
LWL-Archivamt für Westfalen
Jahnstraße 26
48147 Münster
Tel.: 0251/591-3890
Fax : 0251/591-269
LWL-Archivamt@lwl.org

Quelle: LWL-Archivamt für Westfalen, Aktuelles.

Deutsches Kunstarchiv feiert 50. mit virtueller Ausstellung

Das Deutsche Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg feierte am 22. Oktober 2014 sein 50-jähriges Bestehen mit einem Festakt. Anlässlich des Jubiläums fand die Freischaltung der virtuellen Ausstellung „Die Gesichter des Deutschen Kunstarchivs“ statt. Sie zeigt 460 einzigartige, zumeist nie zuvor gezeigte Fotografien von Künstlern sowie Kunstwissenschaftlern aus den verwahrten Vor- und Nachlässen.

Gesichter des Kunstarchivs

Der Maler und Grafiker Walter Gramatté
Die virtuelle Ausstellung bietet in zwölf Kapiteln 460 digitale Exponate, die auf Fotografien aus dem Deutschen Kunstarchiv beruhen. Zu sehen sind Portraits, aber auch situative Bilder von rund 250 Bestandsbildner/innen, also von Personen, die durch Vor- oder Nachlässe im Deutschen Kunstarchiv vertreten sind. Nicht alle Bestandsbildner/innen sind damit erfasst. Die zeitliche Spanne erstreckt sich von ca. 1870 bis in die 1990er Jahre hinein.

Das Projekt „DigiPortA“
2012 startete das Projekt „DigiPortA – Digitalisierung und Erschließung von Porträtbeständen in Archiven der Leibniz-Gemeinschaft“. Neun Archive der Leibniz-Gemeinschaft hatten sich mit dem Ziel zusammengeschlossen, insgesamt rund 33.000 Portraits aus ihren Sammlungen innerhalb von drei Jahren zu digitalisieren, zu erschließen und – sofern keine rechtlichen Beschränkungen bestehen – in einem gemeinsamen Onlineportal im Frühjahr 2015 zugänglich zu machen.

Auch das Deutsche Kunstarchiv ist Projektpartner. Aus seinen Vor- und Nachlässen wurden insgesamt über 4.000 Portraits – vorrangig Fotografien, aber auch Zeichnungen und Druckgrafiken – recherchiert, gescannt und mit Metadaten sowie beschreibenden Texten in die Datenbank aufgenommen.

Da die Portraits im Deutschen Kunstarchiv nicht separiert aufbewahrt werden, war die Recherche relativ aufwendig. Alle knapp 1.400 Bestände mussten einzeln durchgesehen werden. Dabei wurde die Gelegenheit genutzt, die Fotografien mit ihren Signaturen zu versehen und konservatorisch fachgerecht abzulegen. Ein Anliegen war es, nicht nur die ohnehin schon bekannten Personen wie beispielsweise Franz Marc, Otto Dix oder Ernst Wilhelm Nay zu erfassen, sondern auch den Personen aus etwas weniger genutzten Beständen wie Wilhelm Engel, Harry Fränkel oder Lili Schultz ein Gesicht zu geben. Hinzu kamen zahlreiche Familienbilder sowie Portraits von Freunden, Kollegen und Bekannten. Viele Fotografien waren leider unbeschriftet, so dass die Fotograf/innen beziehungsweise die Dargestellten nicht immer ermittelt werden konnten. Es wurden jedoch nur Portraits von namentlich bekannten Personen aufgenommen.

Die Projektidee für „Die Gesichter des Deutschen Kunstarchivs“
Schon bald folgte der Wunsch nach Struktur und Gruppierungen der kaum zu überblickenden Bilderflut, nach einer thematischen Herangehensweise und nach einer Fokussierung auf die eigenen Bestandsbildner/innen. So entstand die Idee zu dieser virtuellen Ausstellung. Aus den über 4.000 Bildern wurden 460 exemplarische Fotografien ausgewählt.

Auswahlkriterien
Bei der Auswahl war das erste Kriterium, dass es sich nur um Fotografien von Personen mit einem eigenen Bestand im Deutschen Kunstarchiv handelte. Bilder von Familienangehörigen, Freunden oder Kollegen wurden somit ausgeschlossen, außer sie sind mit der/dem Bestandsbildner/in gemeinsam abgebildet. Sodann spielten die Qualität der Aufnahme, die Aussage- und Wirkkraft, aber auch der historische Quellenwert der Bilder eine Rolle. Und nicht zuletzt war die juristische Situation ausschlaggebend, da einige Bilder – auch nach aufwendigen, sich über Monate erstreckenden Recherchen – aus urheberrechtlichen oder Personenschutzgründen nicht im Internet gezeigt werden können.

Selbstverständlich wurde darauf geachtet, ob namhafte Berufsfotograf/innen unter den Urheber/innen sind. Es erstaunt, wie viele Künstler/innen und Kunstwissenschaftler/innen bekannte Fotograf/innen um Aufnahmen ihres Konterfeis baten. So konnten – neben den zahlreichen Laienfotografien – beispielsweise Aufnahmen von Minya Diez-Dührkoop, Hugo Erfurth, Fritz Hege, Edmund Kesting, Robert Lebeck, Stefan Moses, Albert Renger-Patzsch, Regina Schmeken oder Umbo ausfindig gemacht werden.

Die thematische Gliederung
Eine thematische Gliederung in zwölf Kapitel ermöglicht einen strukturierten Zugriff auf die Vielfalt der im Deutschen Kunstarchiv verwahrten Fotografien. Das größte Kapitel enthält mit 150 Aufnahmen die Einzelportraits. Familien-, Paar- oder Freundschaftsbilder bieten einen intimen Blick auf die Künstler in privater Atmosphäre. Man erhält Einblick in das Privatleben – auch bei Bildern, die am Schreibtisch oder auf Reisen entstanden. Aufnahmen aus den Künstlerwerkstätten, der Akademie, von Ausstellungen oder bei geselligen Festen vermitteln anschaulich den sozialen Kontext, die jeweilige Zeittypik und Situation. Viele Bestände enthalten zudem Fotografien ihrer Protagonisten, die uniformiert während des Kriegs abgelichtet wurden. Vom Repräsentationsbild über das Atelierbild bis hin zum persönlichen, ja familiären Gelegenheitsbild eröffnet die virtuelle Ausstellung alle Facetten des privaten wie beruflichen Lebens der ausgesuchten Künstler/innen und Kunstwissenschaftler/innen.

Forschungsrelevanz
Die Fotografien enthalten vielerlei Informationen, die in erstaunlicher Weise zur Rekonstruktion einzelner Lebensverläufe von Künstler/innen und Kunstwissenschaftler/innen beitragen, wie sie sonst nur auf der Basis von Textdokumenten erstellt werden können. Die Beschäftigung mit den Fotografien soll dazu anregen, tiefer in die Erforschung von Leben und Werk der einzelnen Dargestellten einzusteigen. Kurzbiografien werden für den ersten Einstieg bereitgestellt. Bildunterschriften, Bildaufschriften, Rückseitenbeschriftungen oder Widmungen können zusätzliche Informationen liefern. Überhaupt ist der Zusammenhang des ausgewählten Bildes zur übergeordneten Sammlung bisweilen aufschlussreich und wird transparent gemacht, um eine quellenkritische Herangehensweise an die jeweilige Vorlage zu gewährleisten. Damit kommt diese virtuelle Ausstellung den Forderungen der Bildwissenschaften nach einer Kontextualisierung und Einbettung von Bildforschung in gesellschaftsgeschichtliche Zusammenhänge nach.

Zudem sind die einzelnen Personendatensätze mit den Normdatensätzen der Gemeinsamen Normdatei versehen, wodurch vielfältige Anknüpfungspunkte an weitere Portale im Internet eröffnet werden. So lassen sich etwa Literatur, Bilder oder biografische Informationen anderer Angebote abrufen. Auch die Verwendung der Daten im Rahmen des Linked Open Data wird somit ermöglicht.

Link:
http://gesichter-des-dka.gnm.de/

Kontakt:
Germanisches Nationalmuseum
Kartäusergasse 1
D-90402 Nürnberg
Telefon: + 49 911 1331 – 0
Telefax: + 49 911 1331 – 200
info@gnm.de
www.gnm.de

Virtueller Lesesaal des Steiermärkischen Landesarchivs eingerichtet

Musste man bislang die Lesesäle des Steiermärkischen Landesarchivs aufsuchen, so zeigt das Archiv fortan einen beträchtlichen Teil seiner Schätze allgemein zugänglich und kostenfrei im Internet. Das Archivinformationssystem des Steiermärkischen Landesarchivs ermöglicht je nach Erschließungsgrad eine Onlinerecherche, die von Bestandsgruppen bis hin zu Einzelstücken reichen kann. Zurzeit sind nur Teile des Gesamtbestandes online zugänglich. Das Datenangebot wird aber laufend erweitert.

Mehr als 20 Terabyte an Daten sind über www.landesarchiv.steiermark.at abrufbar. Archivdirektor Dr. Josef Riegler gegenüber der Kleinen Zeitung. „Wir haben vor allem Inhalte digitalisiert, die häufig nachgefragt werden, oder Originale, die in der Handhabung besonders sensibel sind.“ Besonders reizvoll seien die rund 10.000 steirischen Pläne des Franziszeischen Katasters, über den im 19. Jahrhundert das gesamte Kaiserreich mit all seinen Liegenschaften vermessen wurde.

Es gibt verschiedene Recherchemöglichkeiten: Mit der einfachen Suche (Volltextsuche) werden bestimmte Felder in der Datenbank nach dem eingegeben Begriff durchsucht. Die erweiterte Suche ermöglicht eine gezielte Suche innerhalb jener Felder, die aus einer Liste ausgewählt werden können. Mit Hilfe der Felder „Stufe darüber“ und „Stufe darunter“ kann die Suche mit der darüber oder darunter liegenden Verzeichnungsstufe verknüpft werden. Die Beständestruktur gibt den hierarchischen Aufbau der Archivtektonik wieder und ermöglicht ein Navigieren innerhalb dieser Ebenen. Die Bestellfunktion ermöglicht eine Archivalienvorbestellung für die Einsichtnahme im Lesesaal und den Auftrag zur Anfertigung von Reprografien. Zu den Downloadformularen gelangt man über den Menüpunkt „Bestellung“.

Kontakt:
Steiermärkisches Landesarchiv
Karmeliterplatz 3
A-8010 Graz
Tel.: +43 (316) 877-4028
landesarchiv@stmk.gv.at
www.landesarchiv.steiermark.at

Quelle: Günter Pilch, Kleine Zeitung, 2.10.2014

Stadtarchiv Burscheid mit neuer Fachkraft

Am 1. Oktober 2014 hat Dr. Axel Bayer seinen Dienst im Stadtarchiv Burscheid aufgenommen. Jeden Donnerstag von 9:00 bis 14:00 Uhr steht die neue Archivfachkraft ausschließlich für das „Gedächtnis der Stadt“ – wie das historische Stadtarchiv auch gerne genannt wird – zur Verfügung.

Neben der sachgerechten Verwahrung und Aufbereitung des städtischen Archivgutes wird Dr. Axel Bayer sich besonders der softwaregestützten Fortschreibung der Findbücher widmen. Das neue Archivgesetz NRW sieht für diese Aufgaben eine ausgebildete Fachkraft vor.

Stadtarchivar Dr. Axel Bayer im Archiv der Stadt Burscheid (Foto: Stadt Burscheid)

Abb.: Stadtarchivar Dr. Axel Bayer im Archiv der Stadt Burscheid (Foto: Stadt Burscheid)

Wichtige zeithistorische Quellen werden erschlossen und für die Nachwelt erhalten: „Hier geht es vordergründig um übernehmen, bewerten, erschließen und für die Nutzung bereitzustellen“, betont Dr. Axel Bayer. Als Grundlage hierfür dient das Archivgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen. Bürgermeister Stefan Caplan: „Für Bürgerinnen und Bürger sowie für Interessierte ist das Archiv eine wichtige Anlaufstelle. Ich bin froh, das wir für Burscheid so schnell wieder eine kompetente Fachkraft gewinnen konnten“.

Dr. Axel Bayer (50) wurde in Düsseldorf geboren, ist in Dormagen aufgewachsen, hat in Köln Geschichte studiert und dort auch promoviert. Seine Archivausbildung hat er an der FH Potsdam absolviert und sie dort als ausgebildete Fachkraft für das Archivwesen abgeschlossen. Neben dem Burscheider Stadtarchiv betreut er das Gemeindearchiv in Jüchen. Der Archivar ist jeweils donnerstags in Burscheid anzutreffen.

Kontakt:
Stadtarchiv Burscheid
Höhestraße 7-9
51399 Burscheid
Tel.: 02174/670-341
Fax: 02174/670-111
bildung@burscheid.de

Quelle: Stadt Burscheid, Pressemitteilung, 10.10.2014

Erste gemeinsame Übung des Karlsruher Notfallverbundes im Stadtarchiv

Die Schäden des Brandes der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar und des Einsturzes des Stadtarchivs Köln sind noch lange nicht behoben. Diese größten Katastrophen, die Archive und Bibliotheken in den letzten Jahren in Deutschland getroffen haben, zeigen eindrücklich die Bedeutung vorbeugender Maßnahmen und wie wichtig die sofortige Unterstützung durch andere Archive und Bibliotheken vor Ort ist. Um für einen hoffentlich niemals eintretenden Ernstfall vorbereitet zu sein, veranstalteten die Mitglieder des Notfallverbunds Karlsruhe am 10. Oktober 2014 im Stadtarchiv Karlsruhe eine erste gemeinsame Notfallübung zum Thema „Bergung und Erstversorgung von wassergeschädigtem Archiv- und Bibliotheksgut“.

Abb.: Erste gemeinsame Übung des Karlsruher Notfallverbundes am 10. Oktober 2014 (Foto: Stadtarchiv Karlsruhe)

Abb.: Erste gemeinsame Übung des Karlsruher Notfallverbundes am 10. Oktober 2014 (Foto: Stadtarchiv Karlsruhe)

Zum 2011 gegründeten Notfallverbund Karlsruhe gehören das Generallandesarchiv Karlsruhe, die Badische Landesbibliothek, das Stadtarchiv Karlsruhe, das Archiv des Landkreises Karlsruhe, das Landeskirchliche Archiv Karlsruhe, das Karlsruher Institut für Technologie mit Bibliothek und Archiv, das Südwestdeutsche Archiv für Architektur und Ingenieurbau, das Scheffelarchiv im Museum für Literatur am Oberrhein, die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe und das Badische Landesmuseum.

Abb.: Im Lesesaal des Stadtarchivs wurde das durchnässte Archivgut in Stretchfolie eingewickelt oder in Kunststoffbeuteln verpackt, um es für das Tiefgefrieren und spätere Gefriertrocknen vorzubereiten (Foto: Stadtarchiv Karlsruhe)

Abb.: Im Lesesaal des Stadtarchivs wurde das durchnässte Archivgut in Stretchfolie eingewickelt oder in Kunststoffbeuteln verpackt, um es für das Tiefgefrieren und spätere Gefriertrocknen vorzubereiten (Foto: Stadtarchiv Karlsruhe)

An der Notfallübung nahmen ca. 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beteiligten Einrichtungen teil. Nach einer Einführung in den Umgang mit wassergeschädigtem Archiv- und Bibliotheksgut wurden zwei Teams gebildet, die sich um das Dokumentieren des Schadens, die Sortierung nach Schadensarten, das fachgerechte Bergen und Sichern sowie um die Vorbereitungen für den Trocknungsprozess kümmerten. Auch das Verpacken für den Gefriertrocknungsprozess, der zur Vermeidung von mikrobiellem Befall notwendig ist, wurde trainiert. Als Übungsmaterial standen nicht mehr benötigte Materialien aus Papier (Bücher, Akten, Einzelblätter, …), Doppelexemplare von Fotos und Filmen sowie ausgediente Speichermedien zur Verfügung.

Abb.: Film- und Tonmaterial wurde zum Trocknen aufgehängt, auf Löschkarton gelegt oder in feuchtem Zustand gehalten (Foto: Stadtarchiv Karlsruhe)

Abb.: Film- und Tonmaterial wurde zum Trocknen aufgehängt, auf Löschkarton gelegt oder in feuchtem Zustand gehalten (Foto: Stadtarchiv Karlsruhe)

In der abschließenden gemeinsamen Sitzung wurden die Erkenntnisse aus der Übung besprochen sowie Verbesserungsmöglichkeiten bei den eingesetzten Hilfsmitteln, der Einrichtung der Arbeitsplätze, der Wahl der Transportwege, den Verfahren zur Dokumentation sowie bei der Organisation und Vorgehensweise der Teams diskutiert. Einig waren sich alle Beteiligten, dass die Übung ein wichtiger Beitrag zur Erreichung des Ziel des Karlsruher Notfallverbunds war, sich im Ernstfall bei der Bergung und Erstversorgung geschädigten Kulturguts wirkungsvoll gegenseitig zu unterstützen.

Kontakt:
Stadtarchiv Karlsruhe
Markgrafenstr. 29
76124 Karlsruhe
Tel: 49 721 133 4227 (Mo – Fr 7.30 – 13.00 Uhr)
Fax: 49 721 133 4299
www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/stadtarchiv.de

Quelle: Stadt Karlsruhe, Pressemitteilung des Notfallverbundes Karlsruhe, 16.10.2014

Neue Sprecherin der AG Archive in Nordhessen

Dass Archive über große Mengen einzigartigen Wissens verfügen und in ihren Magazinen hüten, ist kein Geheimnis. Allerdings bedarf es einer regelmäßigen und attraktiven Öffentlichkeitsarbeit, um auf diese Schätze aufmerksam zu machen und zu deren Nutzung anzuregen. Da sich im Verbund eine stärkere Wahrnehmung erzielen lässt, haben sich in Nordhessen 13 Einrichtungen aus allen Archivsparten zu der Arbeitsgemeinschaft Archive in Nordhessen zusammengeschlossen.

Mit einem gemeinsamen Programm wird beispielsweise alle zwei Jahre zu Veranstaltungen im Rahmen des „Tages der Archive“ eingeladen. Eine Homepage informiert über den stetig wachsenden Arbeitskreis und bietet u. a. eine Übersicht über Quellen zur Geschichte des Ersten Weltkriegs aber auch zur Stadtgeschichte Kassels. Darüber hinaus dient der Arbeitskreis dem kollegialen archivfachlichen Austausch. Jetzt wurde Dr. Susanne Rappe-Weber, Leiterin des Archivs der deutschen Jugendbewegung (Witzenhausen), zur neuen Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft gewählt. Sie übernahm das Amt von Dr. Bettina Wischhöfer, Leiterin des Landeskirchlichen Archivs der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (Kassel).

Kontakt:
Archiv der deutschen Jugendbewegung
Dr. Susanne Rappe-Weber
Burg Ludwigstein
37214 Witzenhausen
Tel. 05542-501720
Fax 05542-501723
www.burgludwigstein.de/archiv
www.archive-nordhessen.de

Best Poster Award auf der iPRES 2014

Michelle Lindlar und Thomas Bähr, beide Mitarbeitende an der Technischen Informationsbibliothek (TIB) Hannover, haben gemeinsam mit Klaus Rechert (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) den Best Poster Award auf der iPRES 2014 (International Conference on Preservation of Digital Objects), der wichtigsten internationalen Konferenz zur digitalen Langzeitarchivierung, gewonnen.

Das Poster „Functional Access to Electronic Media Collections using Emulation-as-a-Service“ zur Emulation von CD-Beständen hat die Jury überzeugt.

Link:
Emulation von CD-Beständen (TIB-Blog)

Kontakt:
Technische Informationsbibliothek
Welfengarten 1 B
30167 Hannover
www.tib-hannover.de

Quelle: TIB Hannover, Aktuelles, 13.10.2014

Archiv und Wirtschaft 3/2014

Gerade erschienen ist Heft 3/2014 der vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e.V. „Archiv und Wirtschaft“. Die aktuelle Ausgabe enthält Beiträge unter anderem über die Ausstellung von Fotografien am Beispiel der Erfahrungen des Historischen Archivs Krupp, über Wirtschaftsarchive in Facebook und über die Sammlungen des ADAC.

Inhaltsverzeichnis „Archiv und Wirtschaft“ 3/2014

AUFSÄTZE

Bernhard Weber: Wie hält man Bewegung fest? Das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt und sein Archiv (125-130)

Rolf Däßler: Konsequenzen der Cloud-basierten Datenspeicherung für die digitale Archivierung (131-139)

Ulrich S. Soénius: Like it! – Wirtschaftsarchive in Facebook (140-144)

WIRTSCHAFTSARCHIV DES JAHRES

Björn Berghausen: Medienwirksames Ehrenamtsprojekt – das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv ist „Wirtschaftsarchiv des Jahres 2014“ (144-151)

BERICHTE

Manuela Fellner-Feldhaus: Fotografien ausstellen – eine Aufgabe und Herausforderung für Archive? Erfahrungen aus dem Historischen Archiv Krupp (151-156)

Peter Schmidbauer: Die Bibliothek und Sammlungen des ADAC e. V. (157-160)

Petra Witting-Nöthen und Matthias Koch: „Mission und Vision, Effektivität und Effizienz, Wertschöpfung und Wahrnehmung. Modernes Management im Unternehmensarchiv.“ 80. VdW-Lehrgang vom 22. bis 25. Juni 2014 in Heidelberg (161-162)

REZENSIONEN

Eva-Marie Felschow und Katharina Schaal (Hrsg.): Persönlichkeitsschutz in Archiven der Hochschulen und wissenschaftlichen Institutionen. Frühjahrstagung der Fachgruppe 8 im Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e. V., 21. bis 23. März 2012 an den Universitäten Gießen und Marburg (Christian Wolfsberger) (163)

Jürgen Finger, Sven Keller und Andreas Wirsching: Dr. Oetker und der Nationalsozialismus. Geschichte eines Familienunternehmens 1933–1945 (Beate Schreiber) (163-166)

Institut für bankhistorische Forschung e. V. (Hrsg.): Derivate und Finanzstabilität: Erfahrungen aus vier Jahrhunderten (Siegfried Buchhaupt) (166-168)

Jons Messedat: Corporate Museums/Firmenmuseen. Concepts, Ideas, Realisation/Konzepte, Ideen, Umsetzung (Joram Grünenberg und Anja Mede-Schelenz) (168-169)

Frauke Schlütz: Ländlicher Kredit. Kreditgenossenschaften in der Rheinprovinz (1889–1914) (Peter Gleber) (169-171)

Nachrichten (171)

Rezensionsliste (172-173)

Impressum (176)

Kontakt:
Redaktion „Archiv und Wirtschaft“
Dr. Helen Müller und Dr. Martin Münzel
c/o Corporate History
Bertelsmann SE & Co. KGaA
Carl-Bertelsmann-Str. 270
33311 Gütersloh
Fon: +49 5241/8089992 und +49 30 2093-70571
Fax: +49 5241/80689992
helen.mueller[at]bertelsmann.de
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