Vom Krieg verschont? Das Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 in Bamberg

Am 22. Februar 2015 jährte sich zum 70. Mal die Bombardierung Bambergs, bei der 216 Menschen den Tod fanden. Welche schrecklichen Folgen der Zweite Weltkrieg und vor allem diese letzte Welle der Bombardierung für Bamberg hatten, damit beschäftigt sich die Ausstellung „Vom Krieg verschont? Das Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 in Bamberg“. In rund 100 historischen Aufnahmen wird eindrücklich gezeigt welche Spur der Zerstörung und welches Grauen der Luftangriff in Bamberg hinterließ. Die Ausstellung wird vom 23.2. bis zum 15.5.2015 im Stadtarchiv Bamberg gezeigt.

Vom Krieg verschont? Das Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 in Bamberg

Der 22. Februar 1945 war ein Donnerstag – die Sonne schien aus einem wolkenlosen Himmel. „Eine Schönwetterlage, die Bamberg zum Verhängnis wurde: Die amerikanischen Flieger hatten beste Sicht, als sie gezielt den Bahnknotenpunkt Bamberg anflogen und ihre Tod bringende Fracht über der Stadt verteilten“, so Oberbürgermeister Andreas Starke. 216 Todesopfer waren zu beklagen, als am Nachmittag nach Stunden der Angst um 15.16 Uhr Entwarnung gegeben wurde. Allein 54 Menschen starben in der Stollenanlage am Stephansberg, als eine Bombe die Decke zu einem Stollen im Bereich Alter Graben/Seelgasse durchschlug. Zahlreiche weitere Opfer kamen an anderen Orten in Bamberg zu Tode. So wurden weite Teile der Innenstadt mit Obstmarkt, Lange Straße, Grüner Markt und Keßlerstraße bombardiert. Einschläge gab es auch am Marienplatz, in der Josefstraße, Klosterstraße, Gertraudenstraße, Hainstraße und am Priesterseminar. Einige Bomben unterbrachen die Bahnlinie nach Lichtenfels und fielen im Bereich des Aufseßhöfleins. Während die Erlöserkirche einen Volltreffer erhielt und weitgehend zerstört wurde, überlebten die fast 500 Menschen, die im Keller Schutz gesucht hatten, wie durch ein Wunder.

Die Erlöserkirche erinnerte am Sonntag, 22. Februar 2015, im Gottesdienst an den 70. Jahrestag des Fliegerbombenangriffs erinnern. In Erinnerung an die Geschehnisse wurde ebenfalls am 22. Februar 2015 an der Gedenkstätte über den Stollenanlagen auf dem Schulhof des E.T.A.-Hoffmann-Gymnasiums der Opfer gedacht.

Info:
Ausstellung im Stadtarchiv: „Vom Krieg verschont? Das Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 in Bamberg“
23. Februar – 15. Mai 2015
Stadtarchiv Bamberg, Untere Sandstraße 30a, 96049 Bamberg
Öffnungszeiten: Mo.-Mi. 08:00 – 16:00 Uhr, Do. 08:00 – 20:00 Uhr, Fr. 08:00 – 14:30 Uhr
An Feiertagen und Wochenenden geschlossen.
Gruppenführungen nach Terminvereinbarung (Tel. 0951 87-1370)

Auskünfte zum Thema:
Stadtarchiv Bamberg
Stadt Bamberg
Untere Sandstraße 30 a
96049 Bamberg
Telefon : 0951 / 87-1371
Fax : 0951 / 87-1968
www.stadtarchiv-bamberg.de

Stadtarchiv von Ummerstadt eingerichtet

Eine der kleinsten Städte Deutschlands, Ummerstadt im Landkreis Hildburghausen in Thüringen, hat jetzt ein Archiv erhalten. Der Historische Verein Ummerstadt konnte am 13.2.2015 nach dreijähriger Arbeit im Gebäudekomplex des dortigen Kindergartens das neu eingerichtete Stadtarchiv Ummerstadt seiner Bestimmung übergeben. Der Vorsitzende des 2009 gegründeten Vereins, Eberhard Eichhorn, überreichte Bürgermeisterin Christine Bardin symbolisch die Schlüssel zu den Archivräumen – einem Arbeitsraum und einem Depot.

 Grundstock des neuen Stadtarchivs stellen jene Unterlagen dar, die bislang auf dem Dachboden des Rathauses und des Pfarrhauses eingelagert waren. Durch das Sichten und Ordnen konnten nunmehr drei Kategorien gebildet werden: Im ersten Teil befinden sich Unterlagen gegliedert nach den Jahren 1652 bis 2011, geordnet nach Akten der Stadt, Sport von 1960 bis 1995 und Notenbücher von 1942 bis 1952. Der zweite Teil umfasst „weltliche“ Unterlagen von Pfarrern, chronikalische Aufzeichnungen beispielsweise. Der dritte Teil wird als „Nachlassarchiv“ geführt mit Unterlagen von Familien. Außerdem besteht noch ein Bilder- und CD-Archiv. Erfasst wurden auch Unterlagen der ehemaligen Gemeinde Sulzbach.

Das neue Stadtarchiv von Ummerstadt steht jedem offen. – Als Dankeschön und anlässlich seines fünfjährigen Bestehens überreichte die Bürgermeisterin dem Historischen Verein Ummerstadt einen Scheck in Höhe von 150 Euro.

Kontakt:
Stadtverwaltung Ummerstadt
Markt 13
98663 Ummerstadt
Telefon: 036871/21806
Fax: 036871/30752
stadt@ummerstadt.de
www.ummerstadt.de

Quelle: Kurt Lautensack, In Südthüringen, 18.2.2015

Ausstellung zeigt Bottroper Stadtansichten aus 1980er Jahren

Das Stadtarchiv Bottrop wird um einen Bilderschatz reicher. Rund 3.700 Fotos hat der ungarischen Fotograf Karoly Szelenyi in den 1980er Jahren von Bottrop gemacht. Diese Sammlung kommt über den Umweg der Bottroper Bürgerstiftung als Dauerleihgabe ins Stadtarchiv. „Die Bilder zeigen Stadtgeschichte. Auch wenn die 1980er Jahre noch nicht so lange er sind, ist doch einiges so nicht mehr vorhanden“, sagt Stadtarchivarin Heike Biskup zur Sammlung. 80 Fotografien sind seit dem 5.2.2015 im Kulturzentrum August Everding zu sehen.

Stadtarchivarin Heike Biskup, Ralf Schönberger und Helmut Julius von der Bottroper Bürgerstiftung freuen sich über den Fotoschatz (Foto: Stadt Bottrop)

Abb.: Stadtarchivarin Heike Biskup, Ralf Schönberger und Helmut Julius von der Bottroper Bürgerstiftung freuen sich über den Fotoschatz (Foto: Stadt Bottrop)

1985 hat der in Ungarn bereits bekannte Fotograf Karoly Szelenyi Bilder im Museum Quadrat gezeigt. Auf Einladung des damaligen Museumsleiters Ulrich Schumacher stellte er Bilder ungarischer Landschaften aus. Die Industrielandschaft im Ruhrgebiet war es auch, die Szelenyi beeindruckte. Er dokumentierte mit seiner Kamera die Entwicklung des Strukturwandels und hielt das Leben der Menschen fest. Seiner Ausstellung folgten zahlreiche weitere Besuche in Bottrop aus denen freundschaftliche Verbindungen erwuchsen, so auch zum im August 2014 verstorbenen Alt-Oberbürgermeister Ernst Löchelt.

Der Verbundenheit zu einzelnen Bottropern Bürgern ist es zu verdanken, dass der mit zahlreichen Ehrungen ausgezeichnete Fotograf nun seine Bottrop Bilder der Bürgerstiftung überlässt, die diese wiederum als Dauerleihgabe an das Stadtarchiv weiterreicht. „Karoly Szelenyi ordnet sein Archiv und gibt einen Teil seiner Schätze an die Bürgerstiftung“, sagt der Vorsitzende der Bürgerstiftung Helmut Julius. Die 3.700 Fotografien werden im März offiziell durch den 71-jährigen Dokumentarfotografen übergeben. Die digitalisierten und von Sezelenyi bearbeiteten Bilder stehen dann als Fundgrube für künftige Recherchen zur Stadtgeschichte zur Verfügung.

Die jetzt gezeigten Bilder sind ein Sprung in eine nicht weitzurückliegende Vergangenheit und doch scheint in den Fotografien eine eigene Epoche durch, an die es sich zu erinnern lohnt. Graue Zechenhäuser vor Industriekulisse hängen neben Landschaftsaufnahmen. Auch geben die Bilder einen Eindruck vom Lebensgefühl der Menschen. Eine Herrenrunde sitzt am Stammtisch und spielt Skat. Ein anderes Foto zeigt ein altes Ehepaar, dass vor ihrem Haus Kohle schippt. Während viele Aufnahmen den Betrachter rätseln lässt, wo diese entstanden sind, finden sich auch gewohnte Motive in der Ausstellung. So hat sie der Pferdemarkt in den vergangenen Jahrzehnten nur wenig verändert.

Die Ausstellung wurde am 5. Februar in Anwesenheit von Karoly Szelenyi und seiner Frau Aranka von Oberbürgermeister Bernd Tischler eröffnet. Der Kulturkritiker Hans-Jörg Loskill gab eine Einführung in die Ausstellung. Das Kulturzentrum ist montags bis freitags von 9 bis 20 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Die Ausstellung ist bis zum 18. April 2015 zu sehen.

Die Übergabe des Fotobestandes ist für den 4. März 2015 geplant. Dann beginnt das Stadtarchiv mit der Sichtung und Digitalisierung der Bilder: Viele Bilder, etwa aus Welheim, müssen noch genauer verortet werden. Stadtarchivarin Heike Biskup hofft dafür auf die Hilfe der Heimatforscher.

Kontakt:
Stadtarchiv Bottrop
Blumenstr. 12-14 / Postfach 101554
46215 Bottrop
Telefon: +49 2041 70-3754
Telefax: +49 2041 70-3833
stadtarchiv@bottrop.de

Quelle: Stadt Bottrop, Pressemitteilung, 3.2.2015; Kai Süselbeck, WAZ, 3.2.2015

Jahresprogramm 2015 Stadtarchiv Speyer

Das Jahresprogramm 2015 der Abteilung Kulturelles Erbe Speyer steht ab sofort auf der Homepage der Abteilung zum Abruf zur Verfügung („Mittwochabend im Stadtarchiv“).

Der Flyer des Veranstaltungsprogramms enthält außerdem Hinweise auf Ausstellungen, die im Verlauf des Jahres präsentiert werden; ebenso werden Projekte und kommende Buchpublikationen vorgestellt.

Link: Flyer

Kontakt:
Abteilung Kulturelles Erbe
Johannesstraße 22a
67346 Speyer
Tel. (0 62 32) 14 22 65
Fax (0 62 32) 14 27 96
stadtarchiv@stadt-speyer.de

20 Jahre Archivpflege in Kurhessen-Waldeck

Das kirchliche Archivwesen dient der Dokumentation kirchlichen Wirkens in der Vergangenheit und hat damit Teil an der Erfüllung des kirchlichen Auftrags. Das Archiv der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck verwahrt die Unterlagen der EKKW sowie ihrer Rechts- und Funktionsvorgänger. Es übernimmt die Nachlässe bedeutender evangelischer Persönlichkeiten. Das Landeskirchliche Archiv Kassel hat die Aufgabe, das Archivgut festzustellen, auf Dauer zu verwahren, zu erschließen und nutzbar zu machen. Dies schließt den Vermittlungsauftrag ein.

Seit 1994 gibt das Landeskirchliche Archiv Tätigkeitsberichte heraus, die die geleistete Arbeit dokumentieren und sie für Insider wie für interessierte Außenstehende transparent gehalten haben.

Nachdem im vergangenen Jahr mit dem Kirchenbuchportal Archion, dem Archivportal-D und dem Archivportal Europa gleich drei neue zukunftsweisende digitale Zugriffs- und Recherchemöglichkeiten mit maßgeblichem Dazutun des Landeskirchlichen Archivs realisiert werden konnten, wird dies der letzte herkömmlich gedruckte Tätigkeitsbericht sein. Der kommende findet sich dann in anderen Formen auf der Archiv-Website www.ekkw.de/archiv wieder, deren Auftritt demnächst zukunftsfähig gemacht werden wird.

20 Jahre Archivpflege in Kurhessen-Waldeck – Tätigkeitsbericht des Landeskirchlichen Archivs Kassel 2014

Unter dem zentralen Dach der ARCHIVPFLEGE, das die Farben des Archiv-Logos aufnimmt (gelbes Gebäude, rotes Dach), kommt der aktuelle Flyer des Landeskirchlichen Archivs Kassel zunächst traditionell in Form einer Postkarte daher. Er stellt die Umrisse der Landeskirche in den Mittelpunkt und verweist im Übrigen auf die eben erwähnten zukunftsweisenden Internetauftritte des Archivs. Der Tätigkeitsbericht 2014 ist über das Landeskirchliche Archiv Kassel zu beziehen (5,- €) und steht auch als Download bereit.

Kontakt:
Landeskirchliches Archiv der
Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
Lessingstraße 15A
34119 Kassel
Tel.: (0561) 78876 – 0
Fax: (0561) 78876 – 11
archiv@ekkw.de
www.ekkw.de/archiv

Call for Papers zur Tagung »Collaboration and networking for a digital archival future«

Vom 7. bis 9. September 2015 findet in Budapest die zweite Konferenz des APEx-Projekts zum Thema „Collaboration and networking for a digital archival future“ statt. Im Mittelpunkt der Konferenz stehen Erfahrungen und aktuelle wie voraussichtlich zukünftige Herausforderungen, die Archive mit den Möglichkeiten der digitalen Präsentation und Vernetzung sowie der Nachhaltigkeit dieser Infrastrukturen verbinden. Gleichzeitig markiert die Konferenz die Übergabe des Archivportals Europa vom APEx-Projekt an die Stiftung Archivportal Europa, die bereits am 27.10.2014 gegründet wurde.

Der Call for Papers richtet sich daher an alle, die ihre Themen, Diskussionsvorschläge und Erfahrungen in diesem Rahmen einbringen möchten. Beiträge können bis zum 28. Februar 2015 elektronisch eingereicht werden. Die Konferenzsprache ist Englisch. Weitere Informationen sowie Einzelheiten zur Konferenz und dem Call for Papers sind auf der APEx-Projektwebseite zu finden:

http://www.apex-project.eu/index.php/en/news-events/budapest-conference

Kontakt:
editor@apex-project.eu

Tilemannschule auf den Spuren jüdischer Geschichte in Limburg

Wie sah das Leben jüdischer Mitbürger in Limburg vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten aus? Und welche Spuren aus dieser Zeit gibt es heute noch zu sehen? – Den 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz nahmen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9g5 der Tilemannschule in Limburg an der Lahn und ihre Geschichtslehrerin Elke Schönfeld zum Anlass, mit Stadtarchivar Dr. Christoph Waldecker einen Rundgang an einige markante Punkte im Limburger Stadtbild zu planen.

Limburger Archivveranstaltung zum Holocaust-Gedenktag

Nach dem Besuch einer thematisch passenden Filmveranstaltung im Cineplex, die durch die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Limburg e. V. organisiert wurde, war die erste Station der Standort der ehemaligen jüdischen Synagoge an der Schiede. Es folgten u. a. das Gericht, der jüdische Friedhof oder die Thauschule in der Parkstraße.

Dr. Waldecker informierte dabei anhand einzelner Schicksale z. B. über den Umgang mit jüdischen Richtern oder jüdischen Schülern ab dem Jahr 1933. „In den letzten Jahren nehmen immer öfter überlebende Nachfahren der zweiten oder dritten Generation zu uns Kontakt auf und kommen nach Limburg, um zum ersten Mal das Grab ihrer Großeltern oder das ehemalige Haus zu sehen – ein großer und wichtiger Schritt zur Versöhnung“, sagte Waldecker. Er informierte zudem die Schülerinnen und Schüler über das im Jahr 2013 angelaufene Stolperstein-Projekt in Limburg.

Kontakt:
Dr. Christoph Waldecker M.A., Dipl.-Archivar (FH)
-Leiter des Stadtarchivs-
Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn
Stadtarchiv
Werner-Senger-Str. 10
65549 Limburg a. d. Lahn
Telefon 06431 203-368
Fax 06431 584 3947
christoph.waldecker@stadt.limburg.de

Quelle: Stadt Limburg, Pressemitteilung, 27.1.2015

Weiterbildung »Archive im Informationszeitalter« startet im April 2015

Am 20./21. April 2015 startet ein neuer Durchlauf der Weiterbildung mit Zertifikat Archive im Informationszeitalter. Das Programm wird gemeinsam von der Fachhochschule Potsdam und dem Weiterbildungszentrum der Freien Universität Berlin unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Susanne Freund angeboten. Der Kurs wurde speziell für Archivbeschäftigte entwickelt, die sich in den Bereichen Bestandserhaltung, digitale Langzeitarchivierung und Öffentlichkeitsarbeit weiterbilden möchten. Ein weiteres Modul ist dem Urheberrecht sowie anderen für Archive relevante Rechtsfragen gewidmet.

Das Programm richtet sich an interessierte Mitarbeiter/innen von Archiven aller Sparten und verwandten Einrichtungen. Es umfasst insgesamt 10 überwiegend zweitägige Module, die am Weiterbildungszentrum der Freien Universität Berlin durchgeführt werden:

Ö1 Historische Bildungsarbeit, Archivpädagogik und Bewahrung erinnerter Geschichte,
Mo/Di, 20./21.4.2015
Ö2 Ausstellungskonzeption und -management,
Mo/Di, 11./12.5.2015
Ö3 Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit im modernen Archiv,
Mo/Di, 8./9.6.2015
D1 Das digitale Archiv – Normen, Konzepte und Modelle,
Mo/Di, 6./7.7.2015
D2 Metadaten und Standards für die digitale Archivierung
Do/Fr, 10./11.9.2015
D3 Informationstechnologie für Archive,
Mo/Di, 28./29.9.2015
D4 Anwendungen und Praxis der digitalen Langzeitarchivierung,
Mi/Do/Fr, 4./5./6.11.2015
B1 Restauratorische und konservatorische Maßnahmen,
Do/Fr, 3./4.12.2015
B2 Bestandserhaltung als Grundlage der (digitalen) Nutzung,
Mo/Di, 11./12.1.2016
R Urheberrecht und andere Rechtsfragen für Archive,
Mo/Di, 8./9.2.2016

Die Programmbroschüre können Sie gern anfordern bei Angela von der Heyde angela.vonderheyde@fu-berlin.de
Tel.: +49/(0)30-838 51458, oder herunterladen unter:
www.fu-berlin.de/wbz/bib

Ausführliche Informationen sind erhältlich bei:
Christiane Preißler
Weiterbildungszentrum der Freien Universität Berlin
Tel. 030 – 838 51475
E-Mail: christiane.preissler@fu-berlin.de 

Christina Thomas
Leiterin der Zentralen Einrichtung Weiterbildung
der Fachhochschule Potsdam
Tel.: 0331 5802440
E-Mail: c.thomas@fh-potsdam.de 
http://www.fh-potsdam.de/weiterbilden

Langjähriger ehrenamtlicher Limburger Stadtarchivar verstorben

Am 11. Januar 2015 starb Studiendirektor i.R. Heinz Maibach im Alter von 81 Jahren. Er war 38 Jahre lang ehrenamtlicher Archivar der Stadt Limburg, Mitglied des Denkmalbeirates, langjähriger Vorsitzender des Zweigvereins Limburg-Weilburg im Nassauischen Altertumsverein, Vorstandsmitglied des Fördervereins Limburger Schloss sowie des „Förderkreises der Freunde der bildenden Kunst“.

Heinz Maibach, geboren am 12. Juli 1933 in Limburg, wuchs in Oberbrechen auf. Als einer der ersten des Ortes besuchte er nach dem Krieg das Limburger Gymnasium. Nach dem Abitur studierte er an der Universität Frankfurt Germanistik, Geschichte und Philosophie mit dem Ziel, Lehrer zu werden. Sein Referendariat leistete er in Wiesbaden ab, anschließend war er Lehrer am Gymnasium Johanneum in Herborn. 1966 kam Heinz Maibach an die Tilemannschule in Limburg. Hier unterrichtete er nicht nur, sondern war seit 1969 auch als Fachsprecher und seit 1973 als Fachbereichsleiter für Sprachen, Literatur und Kunst und Studiendirektor tätig. 1998 trat er in den Ruhestand.

1969 übernahm Heinz Maibach von seinem Kollegen Eugen Stille die Aufgabe des ehrenamtlichen Archivars der Stadt Limburg. Diese Funktion übte er bis 2007 aus – unter den Limburger Archivaren seit 1876 ist dies ein Rekord, der noch lange Bestand haben wird. In seine Amtszeit fällt der Umzug des Archivs von Haus Trombetta ins Schloss. Hier stand ihm der Platz zur Verfügung, den er für seine viel beachteten Ausstellungen benötigte. Es war ihm damit wie auch in seinen Publikationen und zahlreichen Vorträgen immer ein Anliegen, historisches Wissen gut verständlich zu vermitteln. Die geschah nicht selten mit einer Prise feinsinnigen Humors.

Welchen Stellenwert für Heinz Maibach die Geschichte seiner Heimat hatte, zeigt sein Engagement in diversen Vereinen. Von 1972 bis 2011 war er Vorsitzender des Zweigvereins Limburg-Weilburg des Nassauischen Altertumsvereins. In diesen 39 Jahren organisierte er zahlreiche Vortragsveranstaltungen und andere Aktivitäten. Häufig stand er selbst dabei als Vortragender am Rednerpult. Er hatte die Gabe, sein Publikum gleichermaßen zu informieren und zu unterhalten. Heinz Maibach war außerdem in den Vorständen des Fördervereins Limburger Schloss und der Kunstfreunde Limburg aktiv. Seit 1975 brachte er sein Wissen und seine Erfahrung im Denkmalbeirat der Stadt ein, dessen Vorsitzender er von 1998 bis 2002 war.
Schon 1976 war er in die Historische Kommission für Nassau berufen worden.

Heinz Maibach veröffentlichte zahlreiche Beiträge zur Limburger und Nassauischen Geschichte, unter anderem in den renommierten Fachzeitschriften „Nassauische Annalen“ und „Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte“. Intensiv befasste er sich mit dem Juristen und Schriftsteller Leo Sternberg, der 1876 in Limburg als Sohn einer jüdischen Familie zur Welt kam und 1937 in Jugoslawien starb. Auch mit der Limburger Chronik des Tilemann Elhen von Wolfhagen, die zu den bedeutendsten Werken mittelalterlicher Stadtchronistik zählt, setzte er sich auseinander, zuletzt in einem Beitrag anlässlich des Stadtjubiläums 2010 im Band „Limburg im Fluss der Zeit“. Weitere Forschungsgebiete waren die demokratische Tradition Limburgs, vor allem im Kontext der Revolution von 1848, und das Erscheinungsbild der Stadt in Literatur und bildender Kunst. Heinz Maibach widmete sich auch der Dialektpflege, indem er Wilhelm Buschs „Max und Moritz“ und Heinrich Hoffmanns „Struwwelpeter“ in die Nassauische Mundart übertrug.

Auch am Aufbau der städtischen Kunstsammlungen wirkte Heinz Maibach als Gründungs- und Vorstandsmitglied des „Förderkreises der Freunde der bildenden Kunst in Limburg“ mit, ebenso als sachkundiger Bürger im Kuratorium der Prof. Ernst-Moritz Engert-Stiftung.

Für sein Wirken erhielt Heinz Maibach mehrfach hohe Auszeichnungen. 1996 verlieh ihm der Bundespräsident das Bundesverdienstkreuz, 1998 ehrte die Stadt Limburg ihn mit der Ehrenplakette. Anlässlich der 1100-Jahr-Feier 2010 trug er sich ins Goldene Buch der Stadt ein, eine der höchsten in Limburg zu vergebenden Auszeichnungen.

In Erinnerung bleiben wird Heinz Maibach als ein Mann von hoher fachlicher Kompetenz, Menschlichkeit und Fairness, gepaart mit Witz und Esprit.

Quelle: Stadt Limburg an der Lahn, Pressemitteilung, 13.1.2015

Findbuchübergabe: Archivbestand Südbadischer Fußballverband

Auf der Präsidiumsbeiratssitzung des Badischen Sportbundes am 22. November 2014 in Kirchzarten-Burg übergaben Erich Hägele (Vorsitzender IfSG) und Dr. Kurt Hochstuhl (Abteilungsleiter Staatsarchiv Freiburg) das Findbuch zum Bestand des Südbadischen Fußballverbandes (SBFV) an Norbert Schlageter vom SBFV. Das Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V. (IfSG) konnte dieses wichtige Archivprojekt durch einen Werkvertrag realisieren. Nun liegen für alle drei regionalen Fußballbünde Archivbestände vor. Die Unterlagen werden zukünftig als Bestand „U 303/1“ im Staatsarchiv Freiburg verwahrt.

Von links: Erich Hägele, Dr. Kurt Hochstuhl, Uwe Schellinger, Norbert Schlageter, Gundolf Fleischer (Foto: Joachim Spägele).

Von links: Erich Hägele, Dr. Kurt Hochstuhl, Uwe Schellinger, Norbert Schlageter, Gundolf Fleischer (Foto: Joachim Spägele).

Kontakt:
Uwe Schellinger M.A.
u.schellinger@scfreiburg.com
https://igpp.academia.edu/UweSchellinger