Versammlung evangelischer Archive und Bibliotheken in Wittenberg

Die 11. Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft der Archive und Bibliotheken in der evangelischen Kirche (AABevK) tagte vom 9. bis 11. Mai 2016 in der Lutherstadt Wittenberg. Die 57 Teilnehmenden diskutierten und verabschiedeten ein Strategiepapier, das die Ziele der Arbeitsgemeinschaft, der rund 60 Archive und 100 Bibliotheken angehören, aktuell definiert. Kirchlicher Auftrag, Medienwandel sowie Kooperationen und Verbundlösungen standen im Mittelpunkt des Papiers, dass in den beiden Verbänden (Verband kirchlicher Archive und Verband kirchlich-wissenschaftlicher Bibliotheken) umgesetzt und in den Alltag transformiert werden soll.

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Abb.: Der scheidende stellvertretende Vorsitzende der AABevK, Armin Stephan (Neuendettelsau), überreicht dem scheidenden Vorsitzenden Michael Häusler (Berlin) ein Präsent. Im Hintergrund die neue Vorsitzende der AABevK, Bettina Wischhöfer (Kassel) (Foto: Gabriele Stüber).

Nach der Satzung des Institutionenverbands, einer Einrichtung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), fanden auch Verbands- und Vorstandswahlen statt. Zur neuen Vorsitzenden  wurde Dr. Bettina Wischhöfer (Kassel) gewählt. Sie löst Dr. Michael Häusler (Berlin) ab. Erstmals in der 80-jährigen Geschichte der Arbeitsgemeinschaft steht somit eine Frau an der Spitze der Organisation. Zum zehnköpfigen Vorstand gehören weiterhin für den Verband kirchlicher Archive der neu gewählte Leiter Dr. Udo Wennemuth (Karlsruhe) mit den beiden Stellvertretern Dr. Henning  Pahl (Berlin) und Dr. Johann-Peter Wurm (Schwerin), für den Verband kirchlich-wissenschaftlicher Bibliotheken die im Amt bestätigte Leiterin Anja Emmerich (Bielefeld) mit ihren beiden Stellvertreterinnen Dr. Mareike Rake (Hannover) und Bettina Schmidt (Stuttgart) sowie die Gruppe der juristischen Dezernenten und Referenten Dr. Rainer Rausch (Dessau), Dr. Anne-Ruth Wellert (Kassel) und Dr. Gerhard Eibach (EKD Hannover mit beratender Stimme).

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Inventuren und Teilungen – Bürgerlicher Besitz und Alltagsgegenstände vor 1900

Aus der Serie „Geschichtsort Archiv“

ENZKREIS. Wer mehr über das bürgerliche Alltagsleben im 19. Jahrhundert erfahren möchte, wird sich in der vielfältigen Museumslandschaft umsehen. Will man aber die gesamte Komplexität eines bürgerlichen Besitzes mit sämtlichen Alltagsgegenständen begreifen, dann lohnt ein Besuch in den Archiven der Gemeinden und Städte, die traditionell dem württembergischen Landesteil angehören. Denn hier wurden bis zum Jahr 1900 sogenannte „Inventuren und Teilungen“ angelegt.

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Abb.: In Leder gebundene Inventuren und Teilungsakten aus dem Gemeindearchiv Schmie, 18. Jahrhundert (Bildnachweis: Stadtarchiv Maulbronn).

Dabei handelt es sich um Vermögensbeschreibungen eines Einwohners, die man bei dessen Heirat (Inventur) und nach seinem Tod (Teilung) anlegte, um vor allem Erbstreitigkeiten zu vermeiden. Auch waren Gemeinden und Städte darauf bedacht, dass ihre Bürger nicht verarmten und von ihnen ausgehalten werden mussten. Die Inventur wurde durch den „Waisen- und Theilrichter“ vorgenommen. Obgleich im württembergischen Landrecht die „Inventuren und Teilungen“ seit dem 16. Jahrhundert verankert sind, liegen im Stadtarchiv Maulbronn die ältesten Akten erst ab 1690 vor, was auf die Kriege des 17. Jahrhunderts zurückzuführen ist.

Aus den akribisch zusammengestellten Dokumenten lässt sich ablesen, wie es um die Besitzverhältnisse und den sozialen Stand bestellt war: Ein Taglöhner war nicht immer arm, ein Steinbruchbesitzer nicht unbedingt vermögend. Besonders wohlhabend waren hingegen verblüffenderweise Pfarrerswitwen und Metzger mit einer Gastwirtschaft. Zudem wird erkennbar, wie sich lang andauernde Friedenszeiten auf den Wohlstand auswirkten – was vor allem an Küchenutensilien und der Einrichtung von Wohnstuben erkennbar ist.

Kueche

Abb.: Im Museum auf dem Schafhof in Maulbronn wurden zahlreiche historische Alltagsgegenstände zusammengetragen, wie sie auch in den „Inventuren und Teilungen“ beschrieben werden (Stadtarchiv Maulbronn).

In der vorindustrialisierten Gesellschaft wurden alle Gegenstände mühsam von Hand hergestellt. Waren sie noch zu gebrauchen oder konnte das Material wiederverwendet werden, maß man ihnen einen Wert zu: Ein abgetragener Mantel, eine alte Laterne oder ein verkratzter Zinnteller sind deshalb ebenso gelistet wie besondere Wertgegenstände. Aus der Sicht unserer heutigen Wegwerfgesellschaft, in der die meisten Alltagsgegenstände nur noch eine kurze Halbwertszeit haben, wirken die seitenlangen Auflistungen eher befremdlich.

Listen helfen bei Ahnen-, Bau- und Heimatforschung

Ererbte Gebäude stehen nicht in Kaufbüchern und in den Steuerbüchern wurden die Erben oft nur zeitverzögert oder gar nicht eingetragen. Deshalb lässt sich anhand der „Inventuren und Teilungen“ die Nutzung eines Gebäudes rekonstruieren. Besonders wertvoll sind die historischen Dokumente für die Ahnenforschung, da nicht nur biografische Daten und Orte ergänzt werden können, sondern auch die Alltagswelt früherer Menschen konkret vorstellbar wird: Wie sah das Inventar eines Hauses aus, wie waren die Menschen gekleidet, welches Handwerkszeug verwendeten sie?

Soldat

Abb.: Karikatur eines Soldaten in einer Nachlassakte vom Elfinger Hof (Maulbronn) aus dem Jahr 1807 (Bildnachweis: Stadtarchiv Maulbronn).

Als sogenannte „verdeckte Akten“ enthalten die Listen Briefe von einfachen Soldaten und Auswanderern des 18. und 19. Jahrhunderts, die man damals als Beweis für die Existenz eines Erben anfügte. Selbst illegal ausgewanderte Personen können nachgewiesen werden – denn obgleich sie ihre bürgerlichen Rechte verloren hatten, waren sie nach wie vor erbberechtigt. Zudem finden sich in den Beilagen häufig Apothekenrechnungen oder offene Forderungen von Handwerkern, die Auskunft darüber geben, was eine Leistung oder was Gewerke kosteten. Damit lassen sich Arbeit, Bezahlung und Besitz in Relation zueinander setzen.

Ein besonderes Beispiel liefert eine Inventur, die Hinweise auf den bedeutenden Önologen und Weinbaupionier Balthasar Sprenger enthält, der ab 1757 Klosterprofessor in Maulbronn war. Darin wird beschrieben, dass er von seinem Amtsvorgänger nicht nur Werkzeuge, sondern auch einen Garten und einen Weinberg mit Anteil an einem Weinberghäuschen im Eichelberg auf der Nachbargemarkung Lienzingen übernommen hatte. Hier machte Sprenger seine ersten praktischen Erfahrungen im Weinbau.

Ein anderes Beispiel geht auf den Bücherbesitz ein, der sich in kleinbürgerlichen Verhältnissen meist auf Bibeln, Gesangbücher und christliche Erbauungsliteratur beschränkte. Bei den örtlichen Honoratioren sind hingegen neben Fachbüchern, Atlanten und Lexika auch klassische Literatur und Belletristik zu finden. So kam Carl Friedrich Brecht – Sohn des Maulbronner Klosterwirts – bereits im Elternhaus mit der legendären Gestalt des Doktor Faust in Berührung, da dort eine Ausgabe von Friedrich Maximilian Klingers 1791 erschienenem Band über „Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt“ vorlag. Brecht beschrieb in romantischer Tradition zwischen 1837 und 1858 das Kloster Maulbronn und seine Legenden, so auch die über den Alchimisten Faust.

Ein weiteres erhellendes Phänomen sind mundartliche Bezeichnungen von Hausrat, Kleidung und Werkzeugen. Vor 200 Jahren ist beispielsweise die Rede von Bettlade (Bettgestell), Haipfelziechen (Überzug des großen Kopfkissens), Sutterkrug (langer, enghalsiger Krug für Most), Gölte (mit Handgriffen versehenes Wassergefäß), zizener Kittel (Jacke aus Druckkattun), Canapee (Sofa; aus dem Französischen), Handkarch (Handkarren), Krautstande (offener Bottich zum Kraut einmachen), Zeuglensschurz (gestreifte oder karierte Schürze aus Baumwollstoff mit Leinwand) und Nuster (Schnur von Perlen oder Glaskugeln).

Detailliertes Hintergrundwissen liefert die Veröffentlichung „Serielle Quellen in südwestdeutschen Archiven“, die vom Württembergischen Geschichts- und Altertumsverein herausgegeben wurde. Weitere Informationen gibt es außerdem bei Martin Ehlers im Stadtarchiv Maulbronn.

(Martin Ehlers)

Kontakt:
Stadtarchiv Maulbronn
Martin Ehlers
Klosterhof 31
75433 Maulbronn
Tel. 07043 103-16
ehlers@maulbronn.de

Archivhilfe in Windhoek

Seit 1984 leitet Anke Rannegger das Stadtarchiv Wedel bei Hamburg. Jetzt aber unterstützt die deutsche Archivarin die Deutsch-Evangelisch-Lutherische Kirche in Windhoek bei der Archivarbeit. Sie verbringt einen Monat als freiwillige Helferin im Stadtarchiv in der Fidel-Castro-Straße in der Hauptstadt Namibias. Ihre Zeit in Namibia will Rannegger voll und ganz ausschöpfen und für das Archiv ein neues Ordnungssystem erarbeiten, bessere Archivierungsmethoden vermitteln und Weichen für eine deutsch-namibische Zusammenarbeit stellen.

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Abb.: Archivarin Anke Rannegger aus Wedel hilft derzeit einen Monat im Stadtarchiv Windhoek in Namibia (Foto: pirvat)

Laut Bischof Burgert Brand ist dies auch dringend notwendig. Das Archiv erhalte ungeahnte Schätze, die interessierten Lesern und Forschern nicht weiter vorenthalten werden sollen. So seien einmalige Dokumente zur namibischen Kulturgeschichte, Sozialgeschichte, Kirchen- und Familiengeschichte vorhanden, die aber derzeit nicht gefunden werden könnten. „Dabei ist das Interesse an der Geschichte Namibias groß und zum Beispiel im Zusammenhang mit der Diskussion um den Kolonialkrieg auch notwendig“, so Brand. Für verantwortliche Geschichtsschreibung seien zuverlässige Quellen unerlässlich und diese wolle die Kirche auch bereitstellen. Da es der Kirche finanziell nicht möglich sei, eine qualifizierte Archivkraft dauerhaft zu finanzieren, sei die Zusammenarbeit mit freiwilligen Helfern sehr wichtig.

QuelleAllgemeine Zeitung in Namibia, 27.4.2016

Die Sammlung Eberth im Stadtarchiv Kassel

In den Sonderausstellungsräumen des Stadtmuseums Kassel zeigt das Stadtarchiv Kassel vom 17. April 2016 – 18. September 2016 eine Auswahl aus dem ca. 80.000 Motive umfassenden fotografischen Nachlass der Fotoagentur Eberth, den das Stadtarchiv 2006 erwarb.

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Abb.: Aus der Sammlung Eberth, Stadtarchiv Kassel

Die Fotoagentur begleitete vom ausgehenden Kaiserreich bis in die ersten Jahre des wiedervereinigten Deutschland kontinuierlich die Regional- und Zeitgeschichte. Als der junge Carl Eberth 1906 sein Geschäft in Kassel eröffnete, spezialisierte er sich schnell auf ein zu dieser Zeit noch neues Tätigkeitsfeld: er widmete sich bevorzugt der Bildreportage, die für die Presse zunehmend an Bedeutung gewann. Neben die fotografische Arbeit für den bürgerlichen Alltag traten Industrie– und Werbeaufnahmen, Reportagen sowie Bildberichterstattung für Zeitungen und Nachrichtenagenturen.

Nach der systematischen Erschließung aller Fotografien kann nunmehr eine Auswahl des beeindruckenden Schaffens von Foto Eberth im Stadtmuseum präsentiert werden!

Alle bisher erschlossenen Eberth-Fotografien können recherchiert und in hochaufgelöster Qualität kostenpflichtig heruntergeladen werden: www.stadtarchiv-kassel.de.

Buch zur Ausstellung
Eine reich illustrierte Begleitpublikation bietet einen Querschnitt des fotografischen Werkes der „Presse-Illustrationszentrale Carl Eberth“, wie sich die Bildagentur in einem Werbetext nannte. Über die Ausstellung hinausgehend werden die unterschiedlichen Arbeitsfelder ausführlich präsentiert, auch solche, die in früheren Buchveröffentlichungen mit Eberth-Fotos meist unbeachtet blieben. Das Buch dokumentiert aber nicht nur den Nachlass von „Foto-Eberth“. Mit eindrucksvollen Bild-Impressionen bietet es zudem einen lebendigen Zugang zur Stadt- und Regionalgeschichte im 20.Jahrhundert.

Info:
ZeitBilder
Acht Jahrzehnte Foto Eberth Cassel
Die Sammlung Eberth im Stadtarchiv Kassel
Herausgeber: Verein Freunde des Stadtmuseums Kassel
und Magistrat der Stadt Kassel, Kulturamt
Kassel 2016, 240 Seiten, 300 Fotografien, € 25,-
ISBN Nr. 978-3-9817153-1-6

Kontakt:
Dr. Stephan Schwenke
Stadt Kassel
Kulturamt
– Stadtarchiv –
34112 Kassel
Tel.: 0561 / 787-4015
Fax: 0561 / 787-4060
stadtarchiv@kassel.de

Bedeutende Münzsammlung Bissinger im Stadtarchiv Pforzheim neu erschlossen

Aus der Serie „Geschichtsort Archiv“

Die Numismatik oder Münzkunde zählt zu den sogenannten „historischen Hilfswissenschaften“ und befasst sich hauptsächlich mit dem Geld und seiner Geschichte. Neben Münzen und Papiergeld werden auch verwandte Objekte wie Medaillen, Jetons oder Marken von Numismatikern untersucht. Zahlreiche kommunale und staatliche Archive besitzen entsprechende Sammlungen – auch das Stadtarchiv Pforzheim.

„Münzen besitzen einen hohen Wert für die lokale Wirtschafts- und Kulturgeschichte, vor allem wenn aus einzelnen Epochen wenige schriftliche Quellen überliefert sind“, erklärt Harald Katz, zuständig für die stadtgeschichtlichen Sammlungen. Pforzheim mit seiner römischen Vergangenheit hatte Teil an der Geldwirtschaft des Imperiums. Zwischen 1382 und 1431 war die Stadt Münzprägestätte der Markgrafen von Baden. Eine Vielzahl von Erinnerungsmedaillen, beispielsweise zur Einweihung von öffentlichen oder kirchlichen Bauwerken, geben zudem bleibende Eindrücke von Ereignissen der Stadtgeschichte wieder.

Abb. 1

Abb.: Römische Münze von 78 n. Chr. aus der Münzsammlung Bissinger (StadtA PF Katalog-Nr. 313)

„Eine herausragende Bedeutung unter den im Stadtarchiv Pforzheim verwahrten Münzen und Medaillen nimmt die Münzsammlung Bissinger ein“, sagt Katz. Der Geheime Hofrat Karl Bissinger, geboren 1845 in Karlsruhe, starb 1910 in Pforzheim. In seinem Testament vermachte er der Stadt seine schon zur damaligen Zeit exklusive und äußerst wertvolle Sammlung mit 14.000 Münzen. Vertreten sind darin die Antike mit vor allem griechischen und römischen Münzen, das Mittelalter und die Neuzeit mit deutschen Prägungen vor allem aus Baden. Die Sammlung enthält aber auch zahlreiche Münzen aus Europa und Übersee.

Abb. 2

Abb.: Chinesische Münze, 1017–1022, aus der Münzsammlung Bissinger (StadtA PF Katalog-Nr. 1910)

Nach dem Studium begann Karl Bissinger seine Laufbahn am Karlsruher Gymnasium. Über Donaueschingen führte ihn sein Weg nach Pforzheim, wo er 1895 das Direktorat am Reuchlin-Gymnasium übernahm. Die Archivkommission der Stadt erfreute sich 15 Jahre lang seiner tatkräftigen Mitarbeit. Zahlreiche Veröffentlichungen von ihm und über ihn zeugen von seiner ausgewiesenen Kennerschaft und fachlichen Kompetenz vor allem in der Münzkunde. Die Wertschätzung der Stadt zeigte die teilweise Umwidmung der Simmlerstraße: Bereits seit 1913 ist die Bissingerstraße in der Innenstadt zwischen Goethe- und Roßbrücke erwähnt.

Abb. 3

Abb.: Badische Münze, 1867, aus der Münzsammlung Bissinger. (StadtA PF Katalog-Nr. 753)

Aufgrund der großzügigen Stiftung wurde der Raum 11 im Reuchlinmuseum am Schloßberg das „Bissingerzimmer“ genannt. Um 1936 führt Alfons Kern in seinem Büchlein „Das Pforzheimer Reuchlin Museum“ aus, dass die „wertvolle Sammlung ältester Münzen bis zur Neuzeit den Raum völlig beherrscht“. Der Wert der „wohlgeordneten“ Sammlung wurde in einer damaligen Fachzeitschrift mit 20.000 Mark angegeben, was heutzutage rund 100.000 Euro entspräche.

Abb. 4

Abb.: Schulpädagoge, Heimatforscher und Münzsammler: Die wertvolle Sammlung des Geheimen Hofrats Karl Bissinger, dem Pforzheim zur zweiten Heimat wurde, soll in Kürze vollständig erfasst und katalogisiert sein (StadtA PF S1-29-Bissinger-Karl)

Während des 2. Weltkriegs entschloss man sich, die Münzsammlung zusammen mit anderen Unterlagen im Keller des Hilda-Gymnasiums zu deponieren. Der verheerende Luftangriff des 23. Februar 1945 beschädigte den Münzschatz jedoch ganz erheblich: Teilweise waren die Münzen geschmolzen, viele schwer in Mitleidenschaft gezogen. „Dennoch konnten überraschenderweise nach und nach rund 13.500 Münzen in mühseligster Arbeit geborgen werden“, wie Harald Katz erklärt.

Da auch sämtliche Unterlagen verlorengegangen waren, wurden die losen Münzen nach einer ersten fachlichen Säuberung dem Leiter des Münzkabinetts des Badischen Landesmuseums in Karlsruhe, Prof. Dr. Friedrich Wielandt, für eine Neubestimmung übergeben. Ein fertiggestellter Teilbestand von etwa 2.000 Stücken wurde 1984 dem Heimatmuseum in Brötzingen übergeben und dort ausgestellt. Im Jahr 2005 erfolgte dann anhand der vorhandenen Beschriftung eine Katalogisierung durch den Numismatiker Dr. Holger Komnick von der Universität in Frankfurt am Main; seit 2009 werden die Münzen im Stadtarchiv verwahrt. Als der noch in Karlsruhe verbliebene Teil zwei Jahre später nach Pforzheim zurückkehrte, war die Sammlung wieder vereinigt.

„Die endgültige Wiederherstellung der leider inzwischen unvollständigen Münzsammlung liegt uns sehr am Herzen“, erläutert Sammlungs-Archivar Katz. Sie diene nicht nur der geschichtlichen und numismatischen Forschung, sondern auch der Dokumentation und Würdigung des Lebens und Wirkens von Karl Bissinger. Deshalb wurde Komnick 2013 beauftragt, den zweiten Teil der Münzsammlung, der noch rund 2.800 Münzen umfasst, neu zu bestimmen und zu systematisieren, so dass in Kürze im Stadtarchiv auf den gesamten Bestand zugegriffen werden kann.

Wer mehr über die Münzsammlung und den „Geheimen Hofrat Karl Bissinger“ erfahren möchte, hat am 25. April 2016 um 19 Uhr in der Kronprinzenstr. 24a dazu Gelegenheit: In der Reihe „Montagabend im Archiv“ wird sie Holger Komnick auf Einladung von Stadtarchiv und Löblicher Singergesellschaft vorstellen; der Eintritt ist frei.

Kontakt:
Stadtarchiv Pforzheim –
Institut für Stadtgeschichte
Kronprinzenstr. 28
75177 Pforzheim
07231/39-2899
archiv@stadt-pforzheim.de

Quelle: Enzkreis, Pressemitteilung, 5.4.2016

Staatsarchiv Nürnberg zeigt „Goldene Bulle“ Kaiser Karls IV.

Im Staatsarchiv Nürnberg ist vom 4. bis zum 10. April eine Sonderausstellung mit einem ganz besonderen Ausstellungsstück geöffnet: dem Nürnberger Exemplar der „Goldenen Bulle“ von Kaiser Karl IV. (1316-1378).

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Abb.: Ein Exemplar der Goldenen Bulle von 1356 zeigt die Kabinetts-Ausstellung im Staatsarchiv Nürnberg (Foto: STA Nürnberg)

Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle eröffnete zusammen mit Prof. Dr. Peter Fleischmann, dem Direktor des Staatsarchivs Nürnberg, im Staatsarchiv Nürnberg die „Kabinetts-Ausstellung“ zu herausragenden Quellen der Herrschaft Kaiser Karl IV. „Für mich ist Karl IV. eine Leitfigur einer historisch gewachsenen Verbindung zwischen Bayern und Tschechien, ein Brückenbauer. Nürnberg stellte einen tragenden Pfeiler für den Brückenbau dar“, so Minister Spaenle bei der Ausstellung.

Der böhmische Thronfolger Karl hatte in einer Auseinandersetzung mit Kaiser Ludwig dem Bayern die deutsche Königskrone zunächst als Gegenkönig im Jahr 1346, schließlich 1349 unangefochten erlangt. Er war 1355 in Rom zum Kaiser des Hl. Römischen Reichs gekrönt worden. Bekannt ist Karl IV., der 1365 auch die Krone von Burgund erwarb, aufgrund der Goldene Bulle von 1356, die gern als ein „Grundgesetz“ des Reichs beschrieben wird. In dieser wurde die Wahl des deutschen Königs durch die Kurfürsten geregelt und die Notwendigkeit des Papstes für die Erlangung der Kaiserwürde negiert.

Eine Ausfertigung dieser Urkunde gehört ebenso zu den Exponaten der „Kabinetts-Ausstellung“ wie verschiedene andere Urkunden, mit denen Kaiser Karl IV. auch Privilegien für die Stadt Nürnberg bestätigt hat und die mit Goldsiegel versehen wurden.

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Im Jahr 2013 erklärte die UNESCO die weltweit sieben Exemplare der „Goldenen Bulle“ Kaiser Karls IV. zum Weltdokumentenerbe. Karl IV. wurde 1355 zum römisch-deutschen Kaiser gekrönt. Er gilt als einer der beeindruckendsten Herrscher des ausgehenden Mittelalters.

Minister Spaenle bezeichnete das Staatsarchiv Nürnberg als „Schatzhaus fränkischer und deutscher Geschichte“. Er erinnerte, dass 1880 das Staatsarchiv Nürnberg als erster reiner Archiv-Zweckbau errichtet worden war. Hier lagert nicht nur historisches Kulturgut aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit, sondern hier werden auch der Nürnberger Kriegsverbrecherprozess und die Nachfolgeprozesse dokumentiert. Derzeit werde das Genehmigungsverfahren zur Generalsanierung des Staatsarchivs in Nürnberg auf den Weg gebracht.

Kontakt:
Staatsarchiv Nürnberg
Archivstr. 17
90408 Nürnberg
Tel. 0911/935190
Fax 0911/9351999
poststelle@stanu.bayern.de

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Pressemitteilung 095, 3.4.2016; Bayerischer Rundfunk / BR24 Mittelfranken, 5.4.2016

Archiv und Wirtschaft 1/2016

In Kürze erscheint die neueste Ausgabe (1/2016) von „Archiv und Wirtschaft„.

Inhaltsverzeichnis „Archiv und Wirtschaft“ 1/2016

52. VdW-Jahrestagung vom 24. bis 26. April 2016 in Zürich (Programm) (4)

AUFSÄTZE

Christina Loose: Die Balanced Scorecard als zukunftssicherndes Archivmanagement-Instrument (6-13)

Elke Pfnür: RENAFO – das Historische Archiv der HypoVereinsbank übernimmt eine Kernaufgabe (14-18)

Helen Müller: „Unternehmen Oper“ – Das Archivio Storico Ricordi in Mailand (19-24)

BERICHTE

Susanne Witschaß-Beyer und Thorsten Wehber: Das Verbandsarchiv – ein unbekanntes Wesen? Erster Erfahrungsaustausch der Verbandsarchivare am 12. November 2015 in Berlin (25-27)

Natalie Lorenz und Kathrin Wurzer: Einführung in das Wirtschaftsarchivwesen. 82. VdW-Lehrgang vom 11. bis 16. Oktober 2015 in Heidelberg (27-29)

REZENSIONEN

Jan-Otmar Hesse u.a. (Hrsg.): Perspectives on European Economic and Social History – Perspektiven der Europäischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte (Svenja Kunze) (29-31)

Martin Kukowski und Rudolf Boch: Kriegswirtschaft und Arbeitseinsatz bei der Auto Union AG Chemnitz im Zweiten Weltkrieg (Benjamin Obermüller) (31-32)

Takahito Mori: Elektrifizierung als Urbanisierungsprozess. Frankfurt am Main 1886–1933 (Manfred Grieger) (32-34)

Nachrichten (35-37)

Rezensionsliste (38-39)

Impressum (44)

Kontakt:
Redaktionsleitung:
Dr. Helen Müller und Dr. Martin Münzel
c/o Corporate History
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Carl-Bertelsmann-Str. 270
33311 Gütersloh
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Der Feind in der Stadt. Vom Umgang mit Seuchen in Augsburg, München und Nürnberg

Ausstellung der Bayerischen Archivschule

Alles ist hin! So wie dem lieben Augustin aus Wien während einer Pestepidemie im 17. Jahrhundert mag es zahllosen Augsburger, Münchner und Nürnberger Stadtbewohnern vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert hinein auch vorgekommen sein: Ein Feind war in den geschützten Raum der Stadt eingedrungen. Der Feind hatte zahlreiche Namen wie Pest, Tuberkulose oder Cholera. Für viele brachte er den Tod oder eine lange, qualvolle Krankheitszeit mit sich. Das soziale, kulturelle, wirtschaftliche und politische Gefüge einer Stadt geriet regelmäßig aus dem Gleichgewicht. Wie aber konnte und sollte man auf eine solche Bedrohung reagieren? welche Maßnahmen zur Vorbeugung und Eindämmung einer Seuche konnten ergriffen werden?

Diesen und anderen Fragen geht die kleine Ausstellung der Bayerischen Archivschule in München mit insgesamt 40 Exponaten auf den Grund. Sie gewährt Einblick in kultische, organisatorische und städtebauliche Maßnahmen, mit denen die drei Städte versuchten, mit dieser immerwährenden Bedrohung umzugehen und beleuchten damit einen zentralen Aspekt urbaner Entwicklung.

Info:
Der Feind in der Stadt. Vom Umgang mit Seuchen in Augsburg, München und Nürnberg
Eine kleine Ausstellung der Bayerischen Archivschule.
Bearbeitet von Dominik Feldmann, Andrea Jakoby, Antonia Landois und Bettins Pfotenhauer

Ausstellungsort:
Bayerisches Hauptstaatsarchiv
Hauptgebäude Schönfeldstraße 5, 1. OG
80539 München

Ausstellungszeitraum:
15.03.2016 – 29.04.2016
Mo – Do 08:30-18:00, Fr 08:30-13:30
geschlossen an Feiertagen

Der Eintritt ist frei.

Begleitend zur Ausstellung kann ein 67-seitiger, reich illustrierter Katalog gegen eine Schutzgebühr von 1 € im Foyer des Bayerischen Hauptstaatsarchivs erworben werden.

Quelle: Andreas Nestl, Archivliste, 22.3.2016

Neue nestor-AG „Personal Digital Archiving“

Einladung zur konstituierenden Sitzung am 28.04.2016 in Köln

Ziele und Aufgabenstellung
Digitale Langzeitarchivierung betrachten wir in erster Linie im Zusammenhang mit kulturellen, wissenschaftlichen oder administrativen Daten(-sammlungen). Dabei durchdringen digitale Daten heute die gesamte Lebensrealität der modernen Gesellschaft. In Ausbildung, Studium und Beruf sowie in großen Anteilen auch privat werden digitale Daten erstellt, genutzt, geteilt und in irgendeiner Form gespeichert. Hierbei stehen Menschen vor der Herausforderung, einen verantwortungsvollen Umgang mit persönlichen digitalen Daten pflegen zu wollen bzw. zu müssen, ohne dass derzeit ein deutschsprachiges Forum für die entsprechenden Medienkompetenzen zur Verfügung steht.

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Gesetzliche Verjährungs- und Aufbewahrungsfristen betreffen auch Privatpersonen. Angesichts einer zunehmend digitalen Abwicklung von geschäftlichen und behördlichen Belangen rückt die zuverlässige Archivierung von wichtigen privaten Daten damit auch für die breite Gesellschaft in den Fokus. Weiterhin existiert ein erhebliches Eigeninteresse daran, persönliche Daten wie digitale Fotos, Musik, Filme und vieles mehr auffindbar und verfügbar zu halten. Die hierfür notwendigen Kenntnisse müssen meist mühsam selbst erarbeitet und dauerhaft erweitert werden. Hierzu zählt auch ein Bewusstsein für die persönlichen Auswahlkriterien insbesondere dafür, welche Daten relevant sind.

Mit der nestor AG Personal Digital Archiving wollen wir allgemein verständliche Handreichungen für den verantwortungsvollen Umgang mit privaten digitalen Daten erarbeiten und öffentlichkeitswirksam vermitteln. Aufbauend auf bereits bekannten Erkenntnissen und Lösungsansätzen der institutionellen Langzeitarchivierung sollen hierbei möglichst modular konzipierte Vorschläge erarbeitet und unterbreitet werden, die sich für die zahlreichen und sehr heterogenen Anwendungsfälle Einzelner sinnvoll kombinieren lassen. Außerdem sollen weitere Möglichkeiten eruiert werden, wie auf das Thema aufmerksam gemacht werden kann und welche Stakeholder dabei angesprochen werden können.

Leitung der AG:

  • Natascha Schumann (GESIS – Leibniz Institut für Sozialwissenschaften)
  • Martin Iordanidis (Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (hbz))

Die konstituierende Sitzung findet am 28. April 2016 in Köln beim GESIS Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften statt. Wir laden alle Interessierten zu Mitarbeit und zur ersten Sitzung ein.

Bei Interesse an einer Mitarbeit in dieser AG schicken Sie bitte eine formlose E-Mail an: Natascha Schumann (natascha.schumann@gesis.org) oder an Martin Iordanidis (Iordanidis@hbz-nrw.de).

Kontakt:
Natascha Schumann
GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften
Archive Operations
Unter Sachsenhausen 6-8
50667 Köln
Tel.: +49-(0)221-47694-423
Natascha.Schumann@gesis.org
www.gesis.org
https://datorium.gesis.org

Quelle: DNB-wiki, 17.3.2016; nestor, Mailingliste, 21.3.2016

Platz für 48.000 Archivkartons der rheinischen Landeskirche

Die Johanneskirche in Moers-Meerbeck war 50 Jahre lang ein Ort für Gottesdienste – bis sich die Gemeinde aus Kostengründen von ihr trennen musste. Nun wird das im Januar 2015 entwidmete Gebäude zum größten Archivmagazin der rheinischen Kirche umgebaut.

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Abb.: Besuch der Baustelle Johanneskirche: (von links) Dr. Stefan Flesch, Gudrun Gotthardt, Bettina Kaiser, Werner Maliska, Andreas Reuber und Marwin Burkhard (Foto: EKiR).

Rund 1,35 Millionen Euro kostet das Bauprojekt, das bis spätestens Herbst 2016 fertig sein soll. „Ein Neubau wäre einfacher gewesen“, sagt Gudrun Gotthardt, stellvertretende Leiterin der Abteilung Finanzen. Dennoch war es der Landeskirche ein besonderes Anliegen, das neue Archivmagazin in einer ehemaligen Kirche einzurichten: „Das ist zum einen der Gedanke der Nachhaltigkeit, ein bestehendes Gebäude neu zu nutzen“, erklärt Gotthardt. „Zum anderen müssen viele Gemeinden aus Kostengründen ihre Kirchen aufgeben und uns war es wichtig, wenigstens einer Gemeinde symbolisch zu helfen.“ So habe man intensiv nach einer baulich geeigneten Kirche im Umkreis des Landeskirchliches Archivs im Düsseldorfer Landeskirchenamt gesucht. Die Wahl fiel schließlich auf die Johanneskirche im schnell erreichbaren Moers-Meerbeck

Die Luftfeuchtigkeit darf nicht über 50 Prozent steigen
Bis im ehemaligen Kirchenraum, der eine Nutzfläche von 1.200 Quadratmetern hat, Akten gelagert werden können, müssen noch zwei zwölf Meter hohe Wände eingezogen werden. „Außerdem brauchen wir eine Heiz- und Lüftungsanlage, die die Raumtemperatur auf optimale 16 Grad bringt und die Luftfeuchtigkeit nicht über 50 Prozent steigen lässt“, sagt Bettina Kaiser, Architektin im Dezernat Bauen und Liegenschaften des Landeskirchenamts.

Vier Etagen mit Regalen – insgesamt etwa 8.000 Regalmeter – sind geplant, sie bieten Platz für 48.000 Archivkartons. Damit wird das Archivmagazin in der Johanneskirche zum größten Archiv der rheinischen Kirche. Es gibt außerdem noch eine Außenstelle mit 1.500 Regalmetern in Boppard, in der Akten aus dem südlichen Gebiet der rheinischen Kirche gelagert werden, sowie die Hauptstelle mit 7.000 Regalmetern, die bereits komplett befüllt sind.

Das Archivmagazin wird erst zu etwa 25 Prozent befüllt
Das neue Archivmagazin ist für die nächsten 30 Jahre ausgelegt und wird nach dem Umzug im Herbst zunächst zu etwa 25 Prozent ausgelastet sein. „Gelagert wird dort Schriftgut aus dem 19. und 20 Jahrhundert“, erklärt Dr. Stefan Flesch, Direktor des Archivs der Evangelischen Kirche im Rheinland. Darunter seien Akten verschiedener kirchlicher Institutionen und Einrichtungen sowie Verwaltungsakten aus dem Landeskirchenamt – alles aber Schriftgut, das nicht häufig eingesehen wird. „Es ist geplant, das Archiv nur einmal pro Woche anzufahren“, sagt Flesch. Eine Sicherheits- und Brandschutzüberwachung gebe es aber rund um die Uhr.

Die Kirche bleibt als Symbol im Stadtteil erhalten
Auch wenn sich im Inneren der Johanneskirche alles verändert, von Außen bleibt sie unangetastet: Der Glockenturm bleibt erhalten, auch die charakteristischen Buntglasfenster bleiben weiterhin sichtbar – und werden zudem noch von Innen beleuchtet. „Dass die Kirche als Symbol im Stadtteil bestehen bleibt, freut uns sehr“, sagt Pfarrerin Barbara Weyand, die mit ihrer Gemeinde seit einem Jahr die Gottesdienste im Gemeindehaus gegenüber der Johanneskirche feiert.

Kontakt:
Evangelische Kirche im Rheinland
Landeskirchliches Archiv
Hans-Böckler-Straße 7
40476 Düsseldorf
Tel. 0211/4562-225
Fax: 0211/4562-421
archiv@ekir-lka.de
www.archiv-ekir.de

Quelle: EKiR, Medienmitteilung, 25.2.2016