Findbuch zum Bestand des Pferdesportverbands Südbaden

Auf der Präsidiumsbeiratssitzung des Badischen Sportbundes (BSB) am 26.11.2016 in Oberried bei Kirchzarten übergaben der Vorsitzende des Instituts für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V. (IfSG), Erich Hägele, und der Leiter des Staatsarchivs Freiburg, Dr. Kurt Hochstuhl, das Findbuch zum Bestand des Pferdesportverbands Südbaden an Hans-Jürgen Schnebel.

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Abb.: Auf dem Foto von links nach rechts: Gundolf Fleischer (Präsident BSB), Erich Hägele, Hans-Jürgen Schnebel, Dr. Kurt Hochstuhl, Uwe Schellinger M.A. (Bearbeiter)

Der Bestand bildet das Verbandsleben aus der Zeit ab Mitte der 1950er Jahre bis zum Anfang unseres Jahrhunderts ab. Er enthält unter anderem Protokolle von Vorstandssitzungen und Hauptversammlungen, Gründungsprotokolle, Satzungen und Mitgliederlisten von Einzelvereinen, Verhandlungen zur Aufnahme neugegründeter Vereine, Ausgliederungen und Abspaltungen von Vereinen sowie die Rundschreiben und Mitteilungen an die Mitgliedsvereine. Neben der Korrespondenz mit den zahlreichen Einzelvereinen finden sich Informationen zur Kooperation mit anderen, organisatorisch übergeordneten Verbänden wie etwa dem Badischen Sportbund e.V. oder der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. sowie mit relevanten Institutionen wie etwa dem Landesgestüt Marbach a. d. L. oder der Landeskommission für die Durchführung von Pferdeleistungsprüfungen in Stuttgart, die u.a. für den sportlichen Turnierbetrieb zuständig war. Dokumentiert sind Lehrgänge für Pferdesportler, Übungsleiter sowie für ehrenamtliche Funktionäre. Der Bestand liefert Hinweise auf eine Vielzahl von sportlichen Reitwettkämpfen und sonstige Reitveranstaltungen.

Das Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg konnte dieses Archivprojekt durch einen Werkvertrag realisieren (Bearbeiter: Uwe Schellinger). Der Bestand umfasst insgesamt 113 Archivalieneinheiten in 2,9 laufenden Metern. Die Unterlagen werden zukünftig als Bestand U 304/1 im Staatsarchiv Freiburg aufbewahrt.

Quelle: Landesarchiv Baden-Württemberg, Pressemitteilung.

Ehrung des „Bibelfliesenpapstes“ Jan Pluis in Norden

Unter großer Beteiligung aus Norden erfolgte am 3.12.2016 die Vorstellung des Buches „Kleine Kostbarkeiten am Kamin. Bibelfliesen in Emsdetten“ in der voll besetzten evangelischen Gustav-Adolf-Kirche in Emsdetten. Dazu war ein rundes Dutzend Mitglieder des Norder Bibelfliesenteams angereist. In seiner Laudatio würdigte der frühere Norder Pastor i.R. Kurt Perrey den niederländischen Bibelfliesen-Experten Jan Pluis, der vor 50 Jahren mit der Erarbeitung einer ersten kleinen Schrift zum Thema „Bibelfliesen“ hervortrat.

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Ehrung: Perrey, Pluis, Kirschstein

Ihm verdanken auch die Norder Bibelfliesen-Freunde das wissenschaftlich anerkannte Standardwerk „Bijbeltegels“ / „Bibelfliesen“, das in einer zweisprachigen Ausgabe 1994 erschien und erstmals die rund 600 Motive darstellt und erläutert. So sei es Jan Pluis, der letztlich die Herausgabe der deutschlandweit beachteten „Fliesenbibel“ möglich gemacht habe. Auch bei allen weiteren Veröffentlichungen, etwa der jetzt 18-bändigen Reihe mit Meditationen zu „Bibelfliesen-Bildern“, habe Pluis beratend und begleitend im Hintergrund gestanden. Für seine Verdienste um die Erforschung der keramischen Kostbarkeiten überreichte ihm der ebenfalls extra angereiste Norder Superintendent Dr. Helmut Kirschstein eine von ihm entworfene Ehrenurkunde.

Auch der örtliche Superintendent Joachim Anicker war unter den Gratulanten, ebenso wie der Geschäftsführer der Ostfriesischen Bibelgesellschaft, Alwin Pfanne. Flötenmusik von Vivaldi, Bach und Händel (Arie „Meine Seele hört im Sehen“) umrahmte die feierliche Veranstaltung. Das neue Buch wurde anhand charakteristischer Bibelfliesen und zugehöriger Bildmeditationen exemplarisch vorgestellt. Es umfasst auf 210 Seiten über 100 Abbildungen und Texte von überwiegend aus Emsdetten stammenden Autorinnen und Autoren. Kurt Perrey dankte allen, die durch ihre Beiträge zum Gelingen dieser Buchausgabe beigetragen haben.

Bereits am 2.12.2016 hatte es dazu eine Auftakt-Veranstaltung gegeben: „Mit Bilderfliesen durch die Bibel“, heißt die Ausstellung, die bis zum 8. Dezember in der katholischen Emsdettener St. Pankratiuskirche gezeigt wurde. Über 100 Interessierte hatten sich in der Kirche eingefunden. Präsentiert wird diesmal nicht nur die „Standard-Ausstellung“ des Norder Bibelfliesen-Teams „Mit Bilderfliesen durch die Bibel“, sondern auch noch die Emsdettener Sonderausstellung „Bibelfliesen in Emsdetten“ mit den Motiven aus den vier hiesigen Fundstellen (Kaminrückwände in Gasthäusern und Villen) zu sehen.

„In der heutigen Zeit ist es wichtig, kleine Kostbarkeiten zu bewahren“, betonte Landrat Dr. Klaus Effing bei seinem Grußwort, und Bürgermeister Georg Moenikes bemerkte, an Pastor Kurt Perrey gerichtet: „Wären Sie nicht in die Gaststätte Engeln gekommen, würden diese Fliesen heute noch ein Schattendasein fristen. Man hätte sie zwar gesehen, ihnen aber keine Aufmerksamkeit geschenkt.“ Die Fliesen mit den Abbildungen von der Erschaffung der Welt bis zum Tode Jesu wurden an einem extra dafür vorbereiteten „Bibelfliesenkreuz“ angebracht, während zwei Mitarbeiterinnen die entsprechenden Bibeltexte dazu vortrugen. Nach einem Grußwort von Pfarrer Rainer Schröder, der den ökumenischen Charakter der Ausstellung hervorhob, eröffnete Pfarrer Norbert Weßel mit dem Satz „mögen die Fliesen uns zum Staunen anregen“ offiziell die Ausstellung.

Quelle: Kirchenkreis Norden, Aktuelles, Dezember 2016

Humboldt dankt, Adenauer dementiert. – Briefe aus dem Historischen Archiv Krupp

Ausstellung in der Villa Hügel, Essen: 25. März bis 8. Oktober 2017

„Der mochte mich nicht“, erinnerte sich Berthold Beitz an Konrad Adenauer, und der Kanzler habe ihm die nationale Zuverlässigkeit abgesprochen. Doch das dementierte Adenauer schriftlich, prompt und kühl. Impulsiv und pathetisch war dagegen der sechsseitige Brief, den Kaiser Wilhelm II. eigenhändig an die erst 16-jährige Konzernerbin Bertha Krupp schrieb. Und für die Glückwünsche zu seinem 85. Geburtstag dankte herzlich der weltberühmte Forscher und Entdecker Alexander von Humboldt.

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Erstmals zeigt die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung bedeutende Schriftstücke aus dem reichen Bestand des Historischen Archivs Krupp in einer Ausstellung: „Humboldt dankt, Adenauer dementiert. Briefe aus dem Historischen Archiv Krupp“ ist vom 25. März bis zum 8. Oktober 2017 in der Villa Hügel, Essen, zu sehen. Die Ausstellung gehört zu einer Reihe von Veranstaltungen und Förderaktivitäten, mit denen die Stiftung an ihre Gründung durch Alfried Krupp von Bohlen und Halbach (13. August 1907 – 30. Juli 1967) und an den Beginn ihrer Tätigkeit im Jahr 1968 erinnert.

Die 44 Dokumente – handgeschrieben oder eigenhändig unterschrieben – stammen von Politikern, Wissenschaftlern, Künstlern und Industriellen. Zu ihnen gehören u. a. Otto von Bismarck, Max Liebermann, Thomas Alva Edison, Andrew Carnegie, Max Planck, Albert Schweitzer, Willy Brandt und die letzte Fürstäbtissin von Essen, Maria Kunigunde von Sachsen. Die Schriftstücke zeigen die Bandbreite der Kontakte, die Firma und Familie Krupp in alle Welt unterhielten, und werfen ein Schlaglicht auf die Zeit vom frühen 19. bis zum späten 20. Jahrhundert. Sie geben Einblicke in Denkweisen, Stimmungen und Befindlichkeiten der Absender und zeichnen zugleich ein Bild der Adressaten.

Dabei ist nicht allein der Inhalt entscheidend, auch die Materialität erzählt Geschichten und spiegelt Wandel und Entwicklung der Schriftlichkeit: schwungvolle Schönschrift oder eng beschriebenes Papier, Wappen auf Büttenpapier oder hauchfeine Blätter für die Luftpost, Tinte oder Schreibmaschine. Zu sehen sind die Originale in einer Inszenierung, die sowohl das Lesen ermöglicht als auch die Hintergründe der Briefe erläutert. Zur Ausstellung erscheint ein Begleitband mit 66 Autographen und einführenden Aufsätzen im Philipp von Zabern-Verlag.

Kontakt:
Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung
Historisches Archiv Krupp
Villa Hügel
Hügel 1
45133 Essen
Telefon: +49 201 188 48 21
Fax: +49 201 188 48 59
archiv@hak-krupp-stiftung.de
www.villahuegel.de

Übernahme des Gerisch-Nachlasses ins Stadtarchiv Gera abgeschlossen

Zugleich Leitungswechsel im Stadtarchiv Gera

Der Nachlass des Geraer Journalisten und Schriftstellers Heinz Gerisch wurde in vier Etappen komplett dem Stadtarchiv Gera übergeben (s. Artikel vom 1.7.2016). Dennoch ist es Gerald Gerisch nicht leicht gefallen, den gesamten Nachlass seines Vaters Heinz Gerisch dem Stadtarchiv zu überlassen: „Es hängen so viele Erinnerungen daran. Oftmals war ich auch zusammen mit meinem Vater unterwegs, er hat geschrieben und ich fotografiert. Wegen dem Dix-Bild bin ich sogar beschimpft worden. Schließlich hätte ich es auch verkaufen können. Aber mit der Übergabe an das Stadtarchiv bleibt der Nachlass zusammen“, freut er sich dennoch. Und Klaus Brodale, scheidender Leiter des Stadtarchivs, ergänzt: „So kann die Öffentlichkeit den Nachlass für die Forschung nutzen und der Name Heinz Gersch wird geehrt“. Er spricht bezüglich des Nachlasses von einer noblen Geste, die hoch zu würdigen sei.

Insgesamt übergab Gerald Gerisch, der Sohn des Schriftstellers und Journalisten, dem Stadtarchiv im Zuge von vier Übergaben 205 Ordner, Mappen und Einzelstücke mit Manuskripten, Belegen, Korrespondenz beziehungsweise gesammelten Originaldokumenten und Abbildungen zum umfangreichen Schaffen seines Vaters. Insgesamt umfasst der eigenständige Bestand einen Umfang von vier laufenden Metern.

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Abb.: Nur zwei Porträts seiner Mutter und seines Vaters – gemalt von Paul Neidhardt beziehungsweise Alfred Uebel – möchte Gerald Gerisch noch bis nächstes Jahr in seinem Wohnzimmer hängenlassen. Die Gemälde wird dann Christel Gäbler als künftige Leiterin des Stadtarchivs Gera entgegennehmen.(Stadtverwaltung/Steffen Weiß)

Der Schriftsteller und Journalist Heinz Gerisch (geb. 13.06.1913 in Gera; gest. 03.04.1981 in Gera) wirkte neben seiner Tätigkeit als Mitarbeiter der „Thüringer Neuesten Nachrichten“ auch als Verfasser von Beiträgen in der „Wochenpost“, der „National – Zeitung“, der „BZ am Abend“ und vielen anderen Zeitungen. Daneben war er ein ausgesprochener Kenner der Geschichte, der Volkskunde, der Geologie und der Natur Ostthüringens beziehungsweise des Thüringer Waldes und verfasste zahlreiche Bücher und Broschüren zu diesen Themen.

Bereits in der Vergangenheit wurde über einzelne, für die Öffentlichkeit bisher kaum bekannte, aber besonders interessante, wichtige und wertvolle Bestandteile berichtet. Zuletzt war dies im Zusammenhang mit dem bisher selbst für das Archiv unbekannten Schriftwechsel Heinz Gerischs mit dem Maler Otto Dix und der von Dix gefertigten Bleistiftzeichnung des Geologen Rudolf Hundt der Fall.

Auch bei der abschließenden und mit 60 Einzelpositionen bisher umfangreichsten Übernahme konnten wiederum einige zum Teil einmalige beziehungsweise besonders wertvolle Unterlagen in das Archiv übernommen werden.

Obwohl hier eine Wertung nicht leicht fällt, dürfte doch die Überlieferung zum Rittergut Löbichau eine herausragende Bedeutung besitzen. Die Originalunterlagen aus dem 16. bis zum 19. Jahrhundert beinhalten zum Beispiel auch drei Lehnbriefe aus den Jahren 1661, 1714 und 1730. Aber auch Einzelstücke, wie die 1667 in Gera gedruckte und von Magister Johann Sebastian Mitternacht bei seinem Wechsel nach Neustadt an der Orla verfasste „Valet-Predigt oder Abschieds-Rede“, waren bisher in den Beständen des Stadtarchivs nicht überliefert.

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Abb.: Die 1667 in Gera gedruckte und von Magister Johann Sebastian Mitternacht bei seinem Wechsel nach Neustadt an der Orla verfasste „Valet-Predigt oder Abschieds-Rede“.(Stadtverwaltung/Steffen Weiß)

Mit der Übernahme des Nachlasses wird dem Willen von Heinz Gerisch nach einer dauerhaften Sicherung seines Lebenswerkes entsprochen. Auf Grund seines Inhaltes zählt er mit zu den wichtigsten Nachlässen im Geraer Stadtarchiv.

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Abb.: Klaus Brodale (links) und Gerald Gerisch präsentieren einen sehr gut erhaltenen auf Pergament geschriebenen Lehnbrief aus dem 16. Jahrhundert – dabei geht es um das Rittergut Löbichau.(Stadtverwaltung/Steffen Weiß)

Nach der der sicheren Lagerung des Nachlasses, der Verzeichnung und einer abschließenden redaktionellen Überarbeitung wird der Bestand „Nachlass Heinz Gerisch“ über die Internetpräsentation des Stadtarchivs Gera ab sofort für die Forschung allgemein zugänglich sein.

Der langjährige Leiter des Stadtarchivs Gera tritt zum Jahresende 2016 in den Ruhestand. Ab dem 1.1.2017 übernimmt Christel Gäbler die Leitung des Stadtarchivs. Sie war nach öffentlicher Ausschreibung aus einen sehr gut qualifiziertem Bewerberfeld ausgewählt worden. Neben ihrer wissenschaftlichen Qualifikation verfügt sie über mehrjährige Berufserfahrung im Archivwesen. Um eine geordnete Übergabe zu gewährleisten, nahm Frau Gäbler ihre Tätigkeit für die Stadt Gera bereits am 1.12.2016 auf.

Kontakt:
Stadtarchiv Gera
Gagarinstraße 99
07545 Gera
Telefon: 0365/8382140
stadtarchiv@gera.de
www.gera.de/stadtarchiv
www.stadtarchiv-gera.findbuch.net

Quelle: Stadt Gera, Pressemitteilung, 30.11.2016; Stadt Gera, Pressemitteilung, 2.12.2016

Mannheims Haus der Stadtgeschichte und Erinnerung feierte Richtfest

Richtfest im MARCHIVUM

Über 250 Mannheimerinnen und Mannheimer hatten sich angemeldet und noch viel mehr strömten am 26. November 2016 in den Hochbunker in der Neckarstadt-West, der zum neuen Sitz des Stadtarchivs Mannheim, dem künftigen MARCHIVUM, Mannheims Haus der Stadtgeschichte und Erinnerung, umgebaut wird. Anfang 2016 begannen die Abriss- und Umbauarbeiten im Inneren des Betonkolosses, mit dem Rohbau hat nun die zweigeschossige Aufstockung auch nach außen sichtbar Gestalt angenommen. Rechtzeitig zum Jahresende konnte so das nächste Etappenziel erreicht und am Samstag das Richtfest des MARCHIVUM gefeiert werden.

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Abb.: Im MARCHIVUM, Mannheims Haus der Stadtgeschichte und Erinnerung, wurde am Samstag, 26.11., das Richtfest gefeiert (Stadt Mannheim, Fachbereich Presse und Kommunikation, Foto: Thomas Tröster).

Kurz nach 11 Uhr erhob in luftiger Höhe traditionsgemäß ein Lehrling als Vertreter des Bauhandwerkwerks das Glas und wünschte dem Haus viel Segen und eine gedeihliche Zukunft. Nach dem Richtspruch dankte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz dem Architekturbüro Schmucker und der GBG, die den Bunker für die Stadt umbaut, für die hervorragende Planung und Betreuung des Projekts, um in seinen weiteren Ausführungen auch das städtebauliche Potenzial der Maßnahme hervorzuheben.

„Dieses Projekt verbindet Identitätsstiftung und Geschichte, soziale Stadtteilentwicklung und konzeptionellen und architektonischen Anspruch. Ein unbequemes Denkmal aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs wird einer sinnvollen neuen Nutzung zugeführt. Und so setzen wir auch neue Impulse für die Aufwertung und Entwicklung des Neckarstadt-West“, betonte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz.

Die Umnutzung des Bunkers fand noch während der Planungsphase weit über Mannheim hinaus große Beachtung, da der Bund das Vorhaben mit einem Zuschuss von 6,6 Millionen Euro zum 18,5 Millionen Umbau sogar in das Förderprogramm des Bundes „Nationale Projekte des Städtebaus“ aufgenommen hatte. Hoch erfreut, zeigten sich auch der Geschäftsführer der GBG Karl-Heinz Frings und Institutsleiter Professor Dr. Ulrich Nieß. Nach Abschluss der Baumaßnahmen wird der Bunker nicht nur das Magazin für die städtischen Akten und andere stadtgeschichtlich bedeutende Dokumente aufnehmen, sondern auch als Forschungsstätte, Bildungseinrichtung und Veranstaltungshaus dienen und darüber hinaus einer stadtgeschichtlichen Ausstellung und einem NS-Dokumentationszentrum Platz bieten – Einrichtungen die, so Nieß, für ein städtisches Archiv in Deutschland einzigartig sind und die Chance bieten, Mannheims Stadtgeschichte in all ihren Facetten einer breiten Öffentlichkeit nahe zu bringen. „Damit setzt das Stadtarchiv konsequent den Weg als Kultureinrichtung fort. Denn neben der Bewahrung hat es sich auch die Vermittlung der Geschichte unserer Stadt zur Aufgabe gemacht. Das MARCHIVUM wird das Ausstellungsangebot in Mannheim um einen wichtigen Baustein bereichern“, zeigt sich Bürgermeister Michael Grötsch überzeugt.

Dass das Interesse am MARCHIVUM groß ist, daran ließ das Richtfest keinen Zweifel. Die zahlreichen Besucher nutzten die Möglichkeit, sich über den Umbau vor Ort zu informieren. Selbstverständlich wollten viele auch die beiden neuen Obergeschosse besichtigen, die einen spektakulären Blick über die Neckarstadt, den Jungbusch und den Industriehafen bieten. Noch ist das Dach nicht gedeckt, noch sind die gläsernen Fassaden nicht eingefügt, schon jetzt aber lässt die Aufstockung ihre künftige Nutzung erahnen, wenn die Büro- und Seminarräume, das Digitalisierungszentrum, der Lese- und der große Veranstaltungssaal fertig gestellt sein werden. Dann werden in den darunter liegenden Stockwerken im Inneren des Bunkers die Sammlungen und Archivbestände des Archivs sicher aufbewahrt sein, und das Erd- und erste Obergeschoss werden die stadtgeschichtliche Ausstellung sowie das NS-Dokumentationszentrum mit multimedialen Präsentationen, Seminarraum und Stationen für individuelle Recherchen aufnehmen.

Die Besucher des Richtfestes zeigten sich schon jetzt beeindruckt und nahmen es gelassen, dass sie wegen des großen Andrangs nicht alle zugleich an den Baustellenführungen teilnehmen konnten. Viele überbrückten die Wartezeit, indem sie Baupläne und historische Aufnahmen des Bunkers studierten oder den Film anschauten, in dem Zeitzeugen eindringlich über ihre Erlebnisse in der Kriegs- und Nachkriegszeit im Bunker berichten. Der Film erinnert an die dunklen Kapitel der Bunkergeschichte, die bei allem Neubeginn nicht in Vergessenheit geraten sollen, wie Institutsleiter Professor Nieß betonte. Zunächst aber ist der Blick auf die Zukunft des Bunkers als MARCHIVUM, Mannheims Haus der Stadtgeschichte und Erinnerung, gerichtet. Und die ist gar nicht so fern: Aufgrund des guten Baufortschritts ist davon auszugehen, dass der Umbau des Bunkers im Spätjahr 2017 abgeschlossen sein wird. Dann kann der Umzug beginnen und das MARCHIVUM im Frühjahr 2018 eröffnet werden.

Link:
Blog zum Neubau des Stadtarchivs Mannheim – Institut für Stadtgeschichte http://www.marchivum-blog.de/

Kontakt:
Stadtarchiv Mannheim – Institut für Stadtgeschichte
Collinistraße 1
68161 Mannheim
Telefon 0621/293-70 27
Telefax 0621/293-74 76
stadtarchiv@mannheim.de
www.stadtarchiv.mannheim.de

Quelle: Stadt Mannheim, Pressemeldung, 28.11.2016

Ein Streifzug durch 200 Jahre Kreis Warendorf

Zweiteilige Ausstellung im Kreishaus zu sehen

Auf seine Wiederbegründung vor 200 Jahren kann der Kreis Warendorf in diesem Jahr zurückblicken. Das Kreisarchiv Warendorf erinnert an dieses Ereignis mit einer eigenen Ausstellung im Foyer des Kreishauses und unternimmt einen Streifzug durch die mehr als 200-jährige Geschichte des Kreises Warendorf. Ergänzend dazu können Besucherinnen und Besucher die Wanderausstellung „200 Jahre rheinische und westfälische Kreise“ im 1. Obergeschoss des Kreishauses besichtigen.

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Abb.: Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Die Ausstellung des Kreisarchivs ist noch bis zum 13. Januar 2016 zu sehen. 

Unter dem Titel „200 Jahre rheinische und westfälische Kreise“ zeichnet die Wanderausstellung auf 26 Bannern die Entwicklung der Kreise von ihrer Gründung durch die Preußen im Jahr 1816 bis heute nach. Der Untertitel „Von der preußischen Obrigkeit zur bürgerlichen Selbstverwaltung“ macht die Entwicklung der Kreise von staatlich gelenkten Behörden zu modernen kommunalen Dienstleistern deutlich.

Speziell für den Kreis Warendorf erarbeitete das Kreisarchiv einen ergänzenden Ausstellungsteil zur mehr als 200-jährigen Geschichte der Kreise Beckum und Warendorf, die im Foyer des Kreishauses zu sehen ist. Auf 13 Text- und Bildbannern wird die Zeitspanne von 1803 bis 1975 ebenso wie die Entwicklung der Kreise Beckum und Warendorf beleuchtet. Darüber hinaus illustrieren Exponate in vier Tischvitrinen zentrale verwaltungsgeschichtliche Original-Dokumente die wechselhafte Geschichte des heutigen Kreises Warendorf.

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Abb.: Die zugrunde liegende Karte entstand in den Jahren 1795 bis 1813 unter Leitung des preußischen Generalmajors Le Coq. Sie stellt die erste systematische Landesvermessung in NRW dar. Dargestellt sind die aktuellen Grenzen des Kreises Warendorf (rot) sowie Grenzen der Altkreise Warendorf und Beckum (violett). (Kreis Warendorf, Vermessungs- und Katasteramt).

Im Gegensatz zu vielen Kreisen in NRW wurden die Kreise Beckum und Warendorf 1816 bereits zum zweiten Mal gegründet: Erstmals waren sie schon 1803 gebildet worden, ehe die Franzosen diese Entwicklung beendeten. Deshalb hat der Kreis Warendorf schon 2003 den 200. Geburtstag seiner Vorgängerkreise, des „Beckumschen“ und des „Wahrendorfer“ Kreises, wie sie in den amtlichen Dokumenten 1803 genannt wurden, gefeiert. Nach Ende der französischen Besetzung wurden dann die beiden Kreise am 10. August 1816 wiederbegründet, diesmal unter den bis heute geläufigen Bezeichnungen „Kreis Beckum“ und „Kreis Warendorf“.

Nach der Zeit der NS-Diktatur konnten die Menschen in den Kreisen Beckum und Warendorf am 13. Oktober 1946 ihre Kreistage wieder wählen. Kurze Zeit später, also vor genau 70 Jahren, traten die beiden Gremien wieder zusammen.

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Abb.: Auf einer außerordentlichen Personalversammlung der Beckumer Kreisverwaltung in der Berufsschulaula am 26. September 1973, sprachen sich Mitarbeiter, Verwaltungsspitze und Politiker für Beckum als Kreissitz aus (Abb.: Kreisarchiv Warendorf).

Die Kreise Beckum und Warendorf haben sich in ihrem Zuschnitt zwischen 1803 bzw. 1816 und 1974 kaum verändert: Danach allerdings erforderten die neuen Anforderungen an die Kreisverwaltungen und die tiefgreifenden strukturellen Umbrüche auch im östlichen Münsterland  eine territoriale Neuordnung, die 1975 in eine Fusion der beiden Kreise mündete.

Info:
Die zweiteilige Ausstellung ist bis zum 13. Januar 2017 zu den allgemeinen Öffnungszeiten der Kreisverwaltung in Warendorf (Waldenburger Str. 2, 48231 Warendorf) zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Stadtarchiv Jüterbog sucht Aktenpaten

Seit 2011 bestand im Kreisarchiv des Landkreises Teltow-Fläming in Luckenwalde ein Projekt mit dem Titel „Aktenpaten gesucht“. Bis 2015 haben dadurch zahlreiche Paten nicht nur aus dem Landkreis die Restaurierung von insgesamt 60 Akten und Einzeldokumenten im Gesamtwert von rund 17. 000 Euro ermöglicht. Im Bestand des Kreisarchivs Teltow-Fläming befinden sich viele Akten und Einzeldokumente aus verschiedenen Orten und Regionen des Landkreises, die zum Teil bis in das 17. Jahrhundert zurückreichen, darunter auch aus Jüterbog. An vielen dieser Schriftstücke hat die Zeit ihre Spuren hinterlassen – starke Verschmutzungen, Papierzerfall, Tintenfraß, eingerissene Blätter und andere Beschädigungen.

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Abb.: Hypothekenvertrag über 300 Thaler beurkundet vom Bürgermeister der Stadt Jüterbog am 26. März 1789, einschließlich Protokoll über die Rückzahlung und Löschungsvermerk im Hypothekenamtsbuch Einzeldokument geheftet, Folioformat, 4 Blätter, Vorder- und Rückseite beschrieben, Papiersiegel mit Prägung Stadtwappen (Provenienz: Magistrat der Stadt Jüterbog).

Jetzt griff Susann Sponholz, aus Jüterbog stammende Archiv-Studentin an der Fachhochschule Potsdam und Mitarbeiterin im Bundesarchiv, diese Aktenpaten-Idee im Rahmen ihrer Abschlussarbeit als Archivarin auf. Sie erstellte einen Spender-Katalog für das Kulturhistorische Archiv Jüterbog, der restaurierungsbedürftige Akten auflistet und hofft gemeinsam mit Stadtarchivarin Christine Illesch, noch bis Weihnachten erste Paten zu finden, damit die mittlerweile unbenutzbaren Akten für künftige Generationen gesichert werden können.

Da eigene Haushaltsmittel für die Restaurierungen nicht zur Verfügung stehen, freut sich das Stadtarchiv über das Engagement der Studentin. „Aktenpaten“ dürfen nicht nur die Einwohner Jüterbogs werden, sondern insbesondere auch ansässige Unternehmen, Vereine oder Geldinstitute. Bereits mit Beträgen ab 130 Euro können dünnere Akten in die fachgerechte Restaurierung gehen; mehrere Spender können auch gemeinsam eine „Akten-Patenschaft“ übernehmen.

Bei den beschädigten Akten im Jüterboger Stadtarchiv handelt es sich unter anderem um den Schriftverkehr zu Reparaturarbeiten am Dach der Nikolaikirche um das Jahr 1808 und um ein Kassenbuch der Jüterboger Kämmerei, das die Ausgaben des Jahres 1714 auflistet. – Die Paten sollen mit einer Urkunde geehrt werden, der eine Kopie der restaurierten Akte beigelegt wird.

Kontakt:
Kulturhistorisches Archiv Jüterbog
Mönchenkirchplatz 4
14913 Jüterbog
Telefon: 03372 463147
Fax: 03372 463451
archiv@jueterbog.de
www.jueterbog.eu

Quelle: Peter Degener, Märkische Allgemeine, 23.11.2016

Preis für Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsgeschichte

Aufruf zur Teilnahme am Wettbewerb –
Preis für Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsgeschichte unter der Schirmherrschaft von Klaus Wowereit

Das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv e.V. (BBWA) mit Sitz in Berlin lobt 2016 den „Preis für Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsgeschichte“ zum zweiten Mal aus.

Zielsetzung
Das BBWA spricht mit diesem Wettbewerb Studenten und Absolventen von Universitäten und Fachhochschulen an. Damit möchte das Wirtschaftsarchiv die Erforschung der regionalen Wirtschaftsgeschichte Berlins und Brandenburgs befördern.

Der Preis soll für die interdisziplinäre Förderung der Auseinandersetzung mit Wirtschaftsgeschichte Anreiz sein. Das heißt, es können sich Historiker, aber z. B. auch Literaturwissenschaftler, Soziologen, Betriebswirtschaftler, Kunsthistoriker etc. mit einem passenden Text für den Preis bewerben.

Einzureichen sind wirtschaftsgeschichtliche Studien in Form einer Magister-, Diplom-, Master- oder Bachelorarbeit. Die Themen der einzureichenden Arbeiten sollen sich auf die Wirtschaftsgeschichte in der Region Berlin und Brandenburg beziehen. Die Arbeiten sollen sich mit wirtschafts-, unternehmens-, gesellschaftsgeschichtlichen Themen befassen, den Forschungsstand widerspiegeln sowie den Erkenntnis- und Wissenstand auf dem Gebiet der regionalen Wirtschaftsgeschichte bereichern. Arbeiten, die Archivquellen auswerten, sind besonders willkommen. Preisverleihung und Pressekonferenz zum Wettbewerb werden nach Abschluss des Projektes stattfinden. Die beste Arbeit wird in geeigneter Form veröffentlicht.

Schirmherr
Klaus Wowereit hat die Schirmherrschaft für den Preis übernommen. Er war von 2001 bis 2014
Regierender Bürgermeister von Berlin.

Teilnehmer
Der Wettbewerb richtet sich an Studierende und Absolventen aller Disziplinen an Universitäten und
Fachhochschulen Jeder Teilnehmer kann nur mit einem Beitrag am Wettbewerb teilnehmen.

Jury
• Prof. Dr. Klaus Dettmer (Berlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv e.V.)
• Prof. Dr. Johannes Bähr (Universität Frankfurt/Main) • Prof. Dr. Dorothee Haffner (HTW Berlin)
• Prof. Dr. Jürgen Kloosterhuis (Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz)
• Svend Liebscher (Handwerkskammer Berlin)
• Udo Marin (Verein Berliner Kaufleute und Industrieller e.V.)
• Christine Nadler (IHK Berlin)
• Prof. Dr. Klaus Neitmann (Brandenburgisches Landeshauptarchiv)
• Prof. Dr. Alexander Nützenadel (Humboldt-Universität zu Berlin)
• Prof. Dr. Uwe Schaper (Landesarchiv Berlin)
• Prof. Dr. André Steiner (Universität Potsdam)
• Dr. Frank Wittendorfer (Siemens AG)

Termine
• 21.11.2016 Ausschreibung
• 30.04.2017 Einsendeschluss (Poststempel)
• 31.05.2017 Vorprüfung
• 30.09.2017 Auswertung und Abstimmung der Jury
• 17.11.2017 feierliche Preisverleihung

Preis
Es wird eine Arbeit mit der Veröffentlichung in geeigneter Form prämiert. Zusätzlich wird ein
Preisgeld von 500 EUR gezahlt.

Kontakt:
Björn Berghausen
Geschäftsführer Berlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv e.V.
Eichborndamm 167, Haus 42
13403 Berlin
Telefon 030 41190698
Telefax 030 41190699
mail@bb-wa.de
http://www.bb-wa.de

Quelle: Berlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv e.V., Pressemitteilung, 21.11.2016

Herbsttagung der Vereinsarchivare und Fußballmuseen

Die Archivar/innen und Museumsleiter/innen der deutschen Profifußballvereine haben sich am 09. und 10. November 2016 in Hamburg zum fachlichen Austausch getroffen. Gastgeber waren der Hamburger SV und der FC St. Pauli. Fachlicher Schwerpunkt des ersten Tagungstages war der Umgang der Fußballarchive mit digitalen Daten. Mit Dr. Ulrike Gutzmann (Leitung Archiv der Volkwagen AG), Christoph Rohde (NDR Archiv) und Christoph Forster (Sportcast GmbH) konnten hochkarätige Referenten gewonnen werden.

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Forster ist für das Deutsche Fußball Archiv (DFA) in Köln tätig, eine 100%-Tochter der Sportcast GmbH, die im Besitz der DFL ist. Das DFA ist die inzwischen weltweit größte Medienbibliothek und umfasst nahezu das gesamte Bewegtbildmaterial aus Bundesliga, DFB-Pokal, Nationalmannschaft sowie Amateur-, Jugend- und Frauenfußball.

Dr. Ulrike Gutzmann referierte über die Digitalisierung von Archivbeständen und zeigte auf, welche Normen innerhalb der internationalen Archivbranche derzeit gelten. Als Mitglied des Vorstands des Verbands der deutschen Archivare und Leiterin der Arbeitsgruppe zur elektronischen Archivierung innerhalb des Fachverbands VdW stellte sie auch die beiden für die Vereinsarchivare wichtigsten Institutionen Deutschlands vor.

Christoph Rohde warf in seinem Referat einen Blick in die Zukunft und berichtete über spannende Möglichkeiten der Nutzbarmachung und Archivierung digitaler Medien im Archiv des NDR. Auch er betonte in seinem Referat die Notwendigkeit des ständigen Austauschs und der Weiterbildung für all diejenigen Kollegen, die in der Archivbranche tätig sind.

Am zweiten Tagungstag stand der fachliche Austausch und das Netzwerken im Mittelpunkt. Im Rahmen von Thementischen konnten sich die Teilnehmer zu bestimmten Themen wie PR, Museumsbetrieb und -pädagogik, Archivaufbau, Sammlungsstrategien und interner Kommunikation informieren und mit Experten und weiteren Interessenten ins Gespräch kommen.

Das Netzwerk der deutschen Fußballmuseen und Vereinsarchive repräsentiert die überwiegende Mehrzahl aller Vereine in den höchsten drei deutschen Spielklassen und trifft sich inzwischen seit 2012 regelmäßig halbjährlich. Ziel des Netzwerks ist es, die Archivarbeit der Vereine sowie die daran anliegenden Themen (z.B. Museen) zu professionalisieren und zu fördern. Das Netzwerk versteht sich auch als Lobbyorganisation und hilft dabei, auch bei unterklassigen Vereinen, in anderen Sportarten, Unternehmen oder Verbänden dieses Ziel zu erreichen. Die Netzwerkarbeit wird durch einen Sprecherkreis koordiniert, dem folgende Personen angehören: Dr. Henry Wahlig (Deutsches Fußballmuseum), Freddy Fenkes (VfL Osnabrück), Fabian Raabe (FC Bayern München), Matthias Thoma (Eintracht Frankfurt) und Sebastian Kurbach (Hannover 96).

Quelle: SC Freiburg, Meldung, 14.11.2016 (Uwe Schellinger); Meldung und Foto: Netzwerk Fußballmuseen und Vereinsarchive

Notfallübung in Detmold: Historische Dokumente retten

Der Notfallverbund Detmold führte am 17.11.2016 eine Übung zur Bergung und Erstversorgung durchnässten Kulturgutes aus Papier durch. Eingeteilt in gemischte Teams galt es für die rund 40 Helferinnen und Helfer, im Außenlager des Landesarchivs NRW Abteilung OWL sechs Paletten mit nassen Papieren zu bergen. An Erstversorgungsstationen dokumentierten sie dann schriftlich und mit der Kamera, was da geborgen worden war, bevor die Papiere und Bücher in Folie eingeschlagen wurden – als Vorbereitung für das Einfrieren des Materials.

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Im Juni 2015 wurde der Notfallverbund Detmold mit der feierlichen Unterzeichnung der Notfallvereinbarung gegründet. Diesem Notfallverbund gehören folgende Kultureinrichtungen an: das Archiv der Lippischen Landeskirche, die Bibliothek der Hochschule für Musik Detmold, das Kreisarchiv Lippe, das Landesarchiv NRW Abt. OWL, die Lippische Landesbibliothek / Theologische Bibliothek und Mediothek, das Lippische Landesmuseum und das Stadtarchiv Detmold. Mit der Unterzeichnung der Notfallvereinbarung verpflichten sich die Einrichtungen, sich im Notfall mit Personal, Material, Fahrzeugen, Know-How etc. auszuhelfen. Die enge Zusammenarbeit mit der Detmolder Feuerwehr ist dabei selbstverständlich und stets äußerst hilfreich.

Link:

http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-ostwestfalen-lippe/video-notfall-uebung-historische-dokumente-retten-100.html

Quelle: Lippische Landeszeitung, 18.11.2016