Seminar mit Workshop in Kooperation mit dem Stadtarchiv Oberhausen
Der 2011 von der Bundesregierung verabschiedete Nationale Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention hat bei Ländern und Kommunen eine Sensibilisierung für das Thema Inklusion bewirkt und die Aufstellung eigener Aktionspläne in Gang gebracht. Inklusion soll im täglichen Leben stattfinden und umfasst damit auch den barrierefreien Zugang zu Kultureinrichtungen und die Teilhabe an kulturellen Angeboten.
Während viele Museen bereits Konzepte zur Inklusion umgesetzt haben, stehen die Archive hier noch am Anfang. Der Bereitschaft und dem Willen der Archive, möglichst viele unterschiedliche Personengruppen an ihrem Angebot partizipieren zu lassen, stehen die eingeschränkten personellen und finanziellen Kapazitäten und nicht zuletzt die Erfordernisse im Umgang mit den Archivmaterial selbst gegenüber. Die oft komplexe und vielfältige Überlieferung erschließt sich den meisten Benutzern häufig nur durch intensive Forschung und spezielle Fachkenntnisse.
Richtet sich der Blick dagegen auf die Besucher wird deutlich:
Viele interessierte und regelmäßige Archivbenutzer werden immer älter und benötigen Hilfen bei der Bewegung oder beim Lesen. Auch unter den jüngeren, professionellen wie privaten Nutzern sind Menschen mit Behinderungen. Ihnen den Archivbesuch zu erleichtern, könnte auch Potentiale bereit halten, Schülerinnen, Schülern und Studierenden, die den Umgang mit historischem Material nicht gewohnt sind, Hilfestellungen zu bieten.
Was Archive dazu beitragen können, Archivbenutzer und -besucher mit Beeinträchtigungen willkommen zu heißen und sie bestmöglich an den archivischen Angeboten teilhaben zu lassen, steht im Mittelpunkt der Veranstaltung. Eine Begehung des 2016 neu eröffneten Stadtarchivs in Oberhausen unter Aspekten der Zugänglichkeit rundet das Programm ab.
Fragen
– Wie kann sich das Archivpersonal auf Besucherinnen und Besucher mit verschiedenen Bedürfnissen einstellen?
– Was macht einen Besuch oder eine Archivnutzung möglicherweise schwierig oder hält Menschen von einem Archivbesuch ab?
– Wie können neue Nutzerinnen und Nutzer durch barrierefreie Angebote angesprochen werden und wie erreichen die Informationen die Zielgruppe?
– Welche Ansätze und Lösungen gibt es bereits in anderen Ländern?
Ziele
– Einführung in Strategien und Probleme von Inklusion und Zugänglichkeit
– Hinweise zur physischen und digitalen Barrierefreiheit im Archiv
– Hilfsmittel zur Archivnutzung kennen lernen
– Kenntnis von verschiedenen Kommunikations- und Sinneskanälen für erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit
Zielgruppe
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Archiven aller Archivsparten
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verwandter Kultureinrichtungen
Referierende
Dr. Magnus DELLWIG
Stadtarchiv Oberhausen
Eeva RANTAMO
Kulturprojekte – Inklusive Kulturarbeit Köln
Anmeldeschluss
12.06.2017