Vortrag der Reihe „Aus dem Deutschen Kunstarchiv…“ von Dr. Birgit Rauschert, Nürnberg
In der Weimarer Republik und während des nationalsozialistischen Regimes entstanden auch in Nürnberg Werke der klassischen Moderne. Nur noch wenigen bekannt sind die Namen Fritz Griebel, Eitel Klein, Felix Müller und Leo Smigay. Sie alle teilten das Schicksal einer Generation, die heute als „verschollen“ bezeichnet wird. Als junge Künstler nahmen sie Anteil an der Kunsteuphorie der ersten deutschen Demokratie, wurden gefördert und genossen erste Erfolge, bis der Wechsel kam. Unter den Machthabern des NS-Staates wurden sie, wie ihre berühmten Kollegen observiert, mit Ausstellungsverboten bedroht und belegt. Sie lavierten sich durch die Zeitläufte und wurden schließlich Teilnehmer des Zweiten Weltkriegs. Viele von ihnen verloren ihre Werke in dieser Zeit.
Die Wiederentdeckung jener „Jungen“ der Weimarer Republik lässt erahnen, welche Talente auch in Nürnberg wirkten: expressiv, neusachlich und mit einer Nähe zur Abstraktion, die das Vorurteil der konservativen „Kunstprovinz“ Nürnberg widerlegen.
Begrüßung: Dr. Roland Prügel