Spurensuche Bielefeld 1933-1945

Mitte Dezember 2021 ist das neue Onlineportal „Spurensuche Bielefeld 1933-1945“ an den Start gegangen. Es ermöglicht einen geographischen Zugang zu vielfältigen Ergebnissen der Erinnerungskultur in Bielefeld. In sogenannten „Spuren“ werden Opfer, Täter und Strukturen der Verfolgung durch die Nationalsozialisten in Bielefeld sowie die ‚Spuren‘ der direkten Vorgeschichte und Nachwirkungen sichtbar.

Das Onlineportal startet mit etwa 110 Spuren in einer interaktiven Karte der Stadt Bielefeld. Enthalten sind erstmals 80 Biogramme der deportierten Jüdinnen und Juden, die in Bielefeld als wohnhaft registriert waren und am 13. Dezember 1941 nach Riga deportiert wurden. Weitere Spuren betreffen die Verfolgung von Homosexuellen, Sinti und Roma, SPD- und KPD-Mitglieder, Bibelforscherinnen und Bibelforscher sowie die Rolle der Stadt- und Finanzverwaltung u.v.m.

Ne­ben dem „Na­tio­nal­so­zia­lis­mus in Bie­le­feld“ gibt es wei­te­re, breit­ ge­stal­te­te Zu­gän­ge und ver­schie­de­ne in­halt­li­che Schwer­punk­te der Er­in­ne­rungs­kul­tur. Sie rei­chen von As­pek­ten der De­mo­kra­tie­ge­schich­te des 19. und 20. Jahr­hun­derts, über den Ko­lo­nia­lis­mus, dem vor­mo­der­nen und mo­der­nen jü­di­schen Le­ben, die Ver­fol­gung und par­ti­el­ler Gleich­stel­lung von Ho­mo­se­xu­el­ler und Trans­gen­der bis zur In­te­gra­ti­on von Sin­ti und Soma, der sog. „Gast­ar­bei­ter“, ver­schie­de­ne Mit­bür­ger/in­nen mit Flucht- und Mi­gra­ti­ons­er­fah­rung u.v.m. Sie wer­den in den nächs­ten Jah­ren Ein­gang in das On­lin­e­por­tal fin­den.

Die Inhalte werden partizipativ von Erinnerungsinitiativen, interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie Bildungs- und Kulturinstitutionen erarbeitet. Die ersten 29 Autorinnen sind Historikerinnen und Historiker, fachkundige Bürgerinnen und Bürger sowie Studierende, Schülerinnen und Schüler. Weitere Spuren werden derzeit geschrieben und befinden sich in Vorbereitung. Ei­nen Über­blick über mög­li­che wei­te­re The­men und „Spu­ren“ fin­det man un­ter der Rubrik „Weiße Flecken“. Das Informationsangebot wird stetig erweitert. Für den Redaktionsprozess und die inhaltliche Qualitätssicherung ist das Stadtarchiv Bielefeld zusammen mit einer zivilgesellschaftlich-partizipativ besetzten Redaktion verantwortlich.

Alle Interessierten sind eingeladen, „Spuren zu legen“, Inhalte bereit zu stellen oder sich über die Erinnerungskultur in Bielefeld zu informieren.

Link: https://spurensuche-bielefeld.de

Kontakt:
Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek Bielefeld
Kavalleriestraße 17
33602 Bielefeld
Tel.: +49 521 518516
jan-willem.waterboehr@bielefeld.de
https://www.stadtarchiv-bielefeld.de/

Quelle: Jan-Willem Waterböhr, Meldung für Nachrichtensammlung Westfaelische-Geschichte, 21.12.2021; Über das Onlineportal „Spurensuche Bielefeld 1933-1945“, Dez. 2021

Stadtarchiv Karlsruhe erhält Förderung für die Digitalisierung von Akten des Tiefbauamts

Stadtbaugeschichte Karlsruhe 1715–2000 erschienen.

Das Stadtarchiv Karlsruhe erhält im Rahmen des Förderprogramms „WissensWandel. Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive“ als Teil des Rettungs- und Zukunftsprogramms „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien eine finanzielle Unterstützung zur Digitalisierung des Archivbestandes des Tiefbauamtes.


Abb.: Eine einzigartige Quelle stellen die Akten des Karlsruher Tiefbaumts dar: Bald kann online zur baulichen Entwicklung, etwa wie hier zur „Trümmerbahn“, recherchiert werden (Foto: Stadtarchiv Karlsruhe).

Für die Anfertigung von Scans der insgesamt 926 Akten bis einschließlich Oktober 2022 stellt der mit der Koordination beauftragte Deutsche Bibliotheksverband dem Karlsruher Stadtarchiv mehr als 40.000 Euro an Fördergeldern zur Verfügung.

„Damit setzt das Stadtarchiv die erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln in den Bereichen Bestandserhaltung und Digitalisierung fort“, sagt Dr. Katrin Dort, Leiterin des Stadtarchivs. So konnten beispielsweise in diesem Jahr über dasselbe Förderprogramm 2.296 Akten des Bestandes der Hauptregistratur mit einer Fördersumme von nahezu 100.000 Euro in die digitale Welt überführt werden.

Neustart Kultur
Seit Sommer 2020 läuft das Rettungs- und Zukunftsprogramm NEUSTART KULTUR. Mit mittlerweile über 70 Programmlinien und Mitteln in Höhe von zwei Milliarden Euro hilft die Bundesregierung, den Kulturbetrieb und die kulturelle Infrastruktur dauerhaft zu erhalten.

Stadtbaugeschichte Karlsruhe 1715–2000
Nicht unpassend zum Förderprojekt „Tiefbauamtsakten“ präsentiert das Stadtarchiv Karlsruhe mit der „Stadt­bau­ge­schichte Karlsruhe“ erstmals eine ­Ge­samtschau der Karlsruher Stadt­ent­wick­lung von der Stadt­grün­dung im Jahr 1715 bis ins Jahr 2000. Schon der Beginn war außer­ge­wöhn­lich: Mit dem Schlos­sturm als Zentrum wurde das Karlsruher Umland durch 32 Alleen in alle Himmels­rich­tun­gen er­schlos­sen. Zwischen den neun südlichen „Strahlen“ entstand die ur­sprüng­li­che Stadt des 18. Jahrhun­derts als „Fächer­stadt“.

Seitdem hat Karlsruhe, insbe­son­dere seit Beginn des 19. Jahr­hun­derts, eine gewaltige bauliche Entwick­lung erlebt. Im Stadt­zen­trum entstand mit der „Via Trium­pha­lis“ vom Schloss­platz ­zum Ettlinger Tor eine zentrale Stadtachse. Umfang­rei­che Ein­ge­mein­dun­gen seit Ende des 19. Jahrhun­derts, schließ­lich die Anlage neuer Siedlungen und ganzer Stadtteile im 20. Jahrhun­der­t ­ga­ben der Stadt ihr heutiges Bild.

Das Buch „Stadt­bau­ge­schichte Karlsruhe 1715-2000“ von Harald Ringler beschäf­tigt sich mit diesen Expan­sio­nen der Stadt nach außen und mit Verdich­tun­gen im Inneren sowie mit der Entwick­lung ­der Infra­struk­tur. Daneben werden charak­te­ris­ti­sche Gebäude der ein­zel­nen Zeitab­schnitte, aber auch Persön­lich­kei­ten aus dem Gebiet der Archi­tek­tur und Stadt­pla­nung, die das Stadt­bild präg­ten, vorge­stellt.

Zum Autor:
Dr.-Ing. Harald Ringler, geboren 1948, Studium der Archi­tek­tur, Raum­pla­nung und Raumord­nung TU Wien, Wissen­schaft­li­cher ­Mit­ar­bei­ter am Öster­rei­chi­schen Institut für Raumpla­nung in Wien, Promotion Univer­si­tät Stuttgart, Stadt­pla­ner im Stadt­pla­nungs­amt Karlsruhe, Geschäfts­füh­rer des Zentrums für Kunst und Medien­tech­no­lo­gie Karlsruhe (ZKM) 1989-1994, Leiter des Stadt­pla­nungs­am­tes der Stadt Karlsruhe 2004-2013, Lehr­be­auf­trag­ter am KIT, Stadt­di­rek­tor a.D., Publi­ka­tio­nen zur Stadt­pla­nung sowie zur Stadt­bau­ge­schichte von Karlsruhe.

Info:
Harald Ringler: Stadt­bau­ge­schichte Karlsruhe 1715-2000, Ubstadt-Weiher u.a. 2021 (Veröf­fent­li­chun­gen des Karls­ru­her ­Stadt­ar­chivs Band 36), 424 Seiten, ca. 300 Abbil­dun­gen, fester Ein­band, Verlag Regio­nal­kul­tur, Ubstadt-Weiher 29,80 €

Kontakt:
Stadt­ar­chiv Karlsruhe
Mark­gra­fen­straße 29
76133 Karlsruhe
Tel. 0721 133-4225
Fax 0721 133-4299
archiv@kultur.karlsruhe.de

Kontakt für die Reser­vie­rung eines Arbeits­plat­zes im Le­se­saal:
Tel. 0721 133-4277
archiv2@kultur.karlsruhe.de

Quelle: Stadt Karlsruhe, Stadtzeitung, 6.1.2022; Stadtarchiv Karlsruhe, Stadtgeschichte, Publikation: Stadtbaugeschichte, 2021; Stadt Karlsruhe, Neues Führungsteam, 26.5.2021; Stadt Karlsruhe, Pressemitteilung, 14.12.2021; Staatsministerin für Kultur und Medien, Programm/Coronahilfen „Neustart Kultur“.

Forschungsprojekt zu den Opfern des Nationalsozialismus in Ingolstadt

Die Zeit des Nationalsozialismus in Ingolstadt aufarbeiten und vor allem den Opfern der Nazi-Diktatur ein Gesicht geben, das ist das Ziel einer neuen Forschungsgruppe, die am Stadtarchiv Ingolstadt angesiedelt ist. Die Aufgabe übernommen haben Lutz Tietmann und Janina Rummel.


Abb.: Lutz Tietmann und Janina Rummel bei der Eröffnung der Ausstellung »KZ überlebt« (Foto: Ulrich Roessle/Stadt Ingolstadt)

Zwar hat es zu den Ingolstädter Opfern des Nationalsozialismus in der Vergangenheit bereits Forschungen gegeben, die sowohl von städtischen Einrichtungen als auch von engagierten Bürgerinnen und Bürgern unternommen wurden. Diese Forschungen beschränkten sich jedoch bewusst auf ausgewählte Opfergruppen und häufig exemplarisch auf einzelne Personen. Über viele Opfergruppen – beispielsweise die der NS-„Euthanasie“ – liegen allerdings bis heute nur wenige bis gar keine Informationen vor. Dementsprechend groß ist die Lücke auch bei der Aufarbeitung und Vermittlung von Opferbiographien.

Um ein Zeichen für eine zukunftsgerichtete Erinnerungskultur zu setzen, wurde im Frühjahr 2021 durch den Ingolstädter Stadtrat einstimmig die Einrichtung einer Forschungsgruppe zur Aufarbeitung der vielfältigen Schicksale der „Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt“ beschlossen. Die Projektgruppe ist im Stadtarchiv Ingolstadt verortet und bearbeitet seit Juli 2021 als zentrale Handlungsfelder den Dreiklang aus Forschung, Dokumentation und Vermittlung der Geschichte der Opfer des Nationalsozialismus.

Das Projekt konzentriert sich auf alle Personen, die vor, während oder nach ihrer Verfolgung in Stadt und Landkreis Ingolstadt entweder geboren sind, gewohnt oder gearbeitet haben oder hier gestorben sind. Die bisherige Beschäftigung mit Opfern der NS-Zeit in Ingolstadt rückte primär die Todesfälle in den Fokus. Für die neue Forschungsgruppe werden als „Opfer“ alle Menschen verstanden, die durch das NS-Regime ihrer Menschenwürde beraubt wurden, Schaden an Leib und Leben, Schaden an ihrem Eigentum, den Verlust ihrer Existenzgrundlage oder den Verlust ihrer Heimat erlitten haben.

Ziele des Projektes sind eine möglichst umfassende Identifikation aller Ingolstädter Opfer und Opfergruppen der NS-Zeit, aufbauend auf einer Sichtung und Revision der bereits schon vorhandenen Ergebnisse, allen voran der Arbeiten von Dr. Theodor Straub. Die Rekonstruktion der jeweiligen Schicksale sowie die Dokumentation von Biographien und Quellen in Form einer archivischen Datenbank sollen als Grundlage für die Konzeption von Vermittlungsangeboten für Schülerinnen und Schüler sowie für Erwachsene dienen.

Das Forschungsprojekt hat eine Laufzeit bis Ende 2026 und wurde mit zwei neuen Kräften besetzt. Lutz Tietmann, Diplom-Soziologe mit dem Schwerpunkt betriebliche Weiterbildung, ist den Themen des Projekts seit über dreißig Jahren tief verbunden und engagierte sich in Ingolstadt insbesondere in den Bereichen der Forschungs- und Vermittlungsarbeit, auch im Rahmen der „Initiative für Mahn- und Gedenkstätten in Ingolstadt“. Seine Themenschwerpunkte lagen bisher im Bereich der NS-Wehrmachtsjustiz und der jüdischen Geschichte Ingolstadts. Er trat die Stelle im Forschungsprojekt im Juli 2021 an.

Im August 2021 folgte ihm die Kunsthistorikerin Janina Rummel, die die Forschungsgruppe vervollständigte. Nachdem sie im Stadtarchiv Nürnberg ein Projekt mit stadthistorischem Schwerpunkt betreute, war sie zuletzt für die Museen der Stadt Nürnberg im Bereich der Sammlungsstrategie und der Entwicklung digitaler Vermittlungsformen tätig. Zudem war sie als Kuratorin an verschiedenen analogen sowie digitalen Ausstellungsprojekten beteiligt. Rummel besetzt nun die Stelle mit Schwerpunkt auf Dokumentation und Vermittlung der Forschungsergebnisse.

Als erste öffentlichkeitswirksame Maßnahme betreuten die beiden die neue Sonderausstellung des Stadtmuseums Ingolstadt „KZ überlebt – Porträts von Stefan Hanke“ (s. Abb. oben), die noch bis 27. März 2022 zu sehen ist. Zudem sollen bereits im Frühjahr 2022 erste Forschungsergebnisse in Form eines Online-Gedenkbuches veröffentlicht werden.

Die Ausstellung „KZ überlebt – Porträts von Stefan Hanke“ widmet sich Überlebenden der nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslager: Wie lebten diese Menschen mit den erlittenen physischen und psychischen Zerstörungen weiter? Diese Frage begleitete den Regensburger Fotografen Stefan Hanke, als er von 2004 an zehn Jahre lang Betroffene aufsuchte. In seinem Projekt „KZ überlebt“ porträtierte er 121 von ihnen in sieben europäischen Ländern. Das Stadtmuseum Ingolstadt zeigt eine Auswahl von 52 Fotografien aus diesem Konvolut, darunter zwei Porträts von Ingolstädter Überlebenden.

Das Stadtarchiv Ingolstadt befindet sich zusammen mit dem Stadtmuseum, dem Spielzeugmuseum und der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek in einem ehemaligen Festungsbau aus dem Jahre 1838/43, dem Kavalier Hepp.

Kontakt:
Stadtmuseum, Stadtarchiv, Wissenschaftliche Stadtbibliothek
Kavalier Hepp
Auf der Schanz 45
85049 Ingolstadt
Telefon: 0841 305-1881
Fax: 0841 305-1888
stadtmuseum@ingolstadt.de

Stadtarchiv Ingolstadt
Auf der Schanz 45
85049 Ingolstadt
Telefon: 08 41/3 05-18 81/-18 82
Fax: 08 41/3 05-18 88
stadtarchiv@ingolstadt.de

Quelle: Stadt Ingolstadt, Aktuelle Meldungen, 5.1.2022; Stadtmuseum Ingolstadt, Ausstellung „KZ überlebt“

Neuer Mikrofilmscanner im Stadtarchiv Pritzwalk

Langsam rollt die Filmspule durch das beleuchtete Feld zwischen den zwei Glasscheiben. Zeitgleich taucht auf dem Computerbildschirm ein klares Zeitungsbild auf. Ein neuer Scanner im Stadtarchiv Pritzwalk nimmt seine Arbeit auf. Er macht die zum Beispiel auf Mikrofilmen gespeicherten historischen Zeitungen und Akten künftig für Nutzerinnen und Nutzer nicht nur einfacher lesbar. Die digitalisierten Dateien sind nun auch für weitere Zwecke nutzbar.


Abb.: Archivarin Christiane Knorn legt einen Mikrofilm in den neuen Mikrofilmscanner ein, der die Recherche in auf Mikrofilm gebannten historischen Akten vereinfacht (Foto: Beate Vogel).

Darüber freut sich nicht zuletzt Archivarin Christiane Knorn, die damit den Benutzern und – nicht zuletzt – dem Museum Pritzwalk bessere Bedingungen bieten kann. Denn die Mitarbeiterinnen und der Museumsleiter Lars Schladitz recherchieren im Rahmen ihrer Arbeit häufig historische Dokumente im Stadtarchiv Pritzwalk.

Mehrere hundert Jahre haltbar
Archive lassen historische Bestände auf Mikroformen – Mikrofilmen oder den etwa karteikartengroßen Mikrofiches – als Miniaturen abspeichern. Diese Filme sind bei richtiger Lagerung über mehrere hundert Jahre haltbar. Auch seltene Unikate können so für verschiedene Archive bereitgestellt werden.

Mit dem bisherigen, recht alten Gerät konnte man die Dokumentseiten auf Mikrofilm zwar am Bildschirm ansehen, nicht aber speichern, geschweige denn ausdrucken. Der neue Mikrofilmscanner kann verschiedene Filmtypen scannen und in HD-Qualität digitalisieren.

Repertorium reicht bis 1820
Die Akten des ehemaligen Magistrates zu Pritzwalk, der späteren Stadtverwaltung, reichen bis 1820 zurück, wie das Repertorium ausweist. Diese Akten wurden zum Beispiel auf 35-Millimeter-Film für die Nachwelt festgehalten. Manches Original liegt in anderen Archiven, etwa im Landeshauptarchiv Brandenburg. Die älteren Pritzwalker Akten sind fast alle dem großen Stadtbrand vor 200 Jahren zum Opfer gefallen.

In den Magazinen des Stadtarchivs lagern darüber hinaus weitere Bestände:

  • Personenstandsbücher (Geburten-, Heirats- und Sterbebücher ab dem 01.10.1874)
  • Meldekartei ab 1950 für die Familienforschung und Erbenermittlung
  • Sammlungsobjekte (Zeitungen, Jahrbücher, Heimathefte, Gesetzessammlungen, Kreisblätter der Ostprignitz)
  • Archivbestand der Stadtverwaltung Pritzwalk ab 1945 bis in die Gegenwart (Unterlagen der Stadtverordneten, Protokolle des Rates und der einzelnen Fachabteilungen)
  • historische Bauakten der Innenstadt für Hausbesitzer (und welche, die es werden wollen)
  • Karten und Pläne (historisch und auch neueren Datums)

Auf Mikrofilm liegen bereits Zeitungen vor, zum Beispiel die einstige Märkische Volksstimme für den Kreis Pritzwalk. „Wir haben alle Jahrgänge von 1952 bis 1990 – lückenlos“, erklärt Christiane Knorn. Oft genug fragen Bürger nach einer Geburtstagszeitung für ihre Angehörigen. Hinzu kommen später auch historische Bauakten, die mitunter für aktuelle Projekte benötigt werden. Viele Dokumente liegen bereits digitalisiert vor.

Für die Recherche einen Termin vereinbaren
Die Nutzer sollen künftig, nach Terminvereinbarung und nachdem die Archivarin sie eingewiesen und den Mikrofilm mit den gesuchten Dokumenten eingelegt hat, am Bildschirm selbstständig nach ihren gewünschten Seiten suchen können. Die Maske des Programms ist einfach und übersichtlich aufgebaut. Die Akten lassen sich dann als Datei abspeichern oder vor Ort ausdrucken – gegen eine Gebühr.

Kontakt:
Stadtarchiv Pritzwalk
Kietz 64 (im Gebäude der Stadtbibliothek, hinterer Gebäudeeingang)
16928 Pritzwalk
Telefon 03395/40 05 98
archiv@pritzwalk.de

Quelle: Beate Vogel, Neuer Mikrofilmscanner im Stadtarchiv, in: Stadt Pritzwalk, Nachrichten, 3.1.2022; Stadtarchiv Pritzwalk.

Diebstahl aus dem Stadtarchiv Staßfurt

Am Vormittag des 3.1.2022 wurde der Polizei mitgeteilt, dass es zwischen dem 20.12.2021 und dem 3.1.2022 zum Einbruch in das Stadtarchiv Staßfurt kam. Unbekannte Täter betraten das umfriedete Gelände vermutlich über einen Bauzaun und schlugen anschließend ein Fenster ein, um in das Gebäude zu gelangen. Nach ersten Erkenntnissen wurden mehrere historische Dokumente entwendet. Die Schadenshöhe konnte zum Zeitpunkt der Anzeigenaufnahme noch nicht benannt werden.

Hinweise zur Tat, den vermeintlichen Tätern oder zum Verbleib des Diebesgutes nimmt das Polizeirevier Salzlandkreis unter der 03471-3790 entgegen.

 
Abb.: Neubau Bibliothek / Stadtarchiv Staßfurt 2020 und 2021 (Fotos: Stadt Staßfurt)

In Staßfurt ist erst am 15.10.2021 der Neubau „Haus am See“ mit einem Tag der offenen Tür eröffnet worden. Die dortige neue Bibliothek und das Stadtarchiv Staßfurt wurden tags drauf der Öffentlichkeit präsentiert. Der Neubau am Stadtsee ist im Rahmen der IBA-Prozesses entstanden. 4,2 Millionen Euro hat die Stadt Staßfurt in die Errichtung des Gebäudes investiert. Im Rahmen der Städtebauförderung haben sich Bund und Land mit rund 2,4 Millionen Euro Fördermitteln beteiligt.


Abb.: Neubau am Großen Markt: Das Bauteil I umfasst die von der Wohnungs- und Baugesellschaft Staßfurt zu errichtenden 19 barrierefreie Wohnungen. Bauteil II umfasst Ausstellung resp. Veranstaltungssaal / Archiv / Bibliothek der Stadt Staßfurt (Foto: Wohnungs- und Baugesellschaft Staßfurt).

Kontakt:
Stadt Staßfurt
Zentrales Verwaltungsarchiv
Rathausstraße 1
39418 Staßfurt
Telefon: 03925 981390
archiv@stassfurt.de

Quelle: Presse Sachsen-Anhalt, Polizeimeldung 003/2022, 4.1.2022; Wohnungs- und Baugesellschaft Staßfurt, Aktuelle Baumaßnahmen, 2020; Stadt Staßfurt, Aktuelles, 28.9.2021; Stadt Staßfurt, Pressemitteilung, 22.10.2021; Stern, 4.1.2022

Universitätsarchiv Münster digitalisiert Matrikelbücher von 1780 bis 1905

Die Studierendenverzeichnisse, die sogenannten Universitätsmatrikeln, sind eine wichtige Quelle der universitätsgeschichtlichen Forschung. Deshalb hat das Universitätsarchiv der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster die Matrikelbücher von 1780 – der offiziellen Eröffnung der WWU Münster – bis 1905 nunmehr digitalisiert. Die Bände sind ab sofort online einsehbar.


Abb.: Interessierte können die Matrikelbücher der WWU Münster von 1780 bis 1905 online einsehen. Das Bild zeigt eine Seite aus dem zweiten Band von 1808 bis 1827 (Foto: WWU Münster/Universitätsarchiv). 

„Wir werden regelmäßig nach früheren Studierenden gefragt. Durch die digitalisierten Bände können Interessierte nun online recherchieren“, erläutert Dr. Sabine Happ, Leiterin des Universitätsarchivs der WWU. Durch die Digitalisate erfahren die Nutzer nicht nur das Immatrikulationsdatum von ehemaligen Studierenden, sie bekommen auch einen Eindruck, wie die Matrikelbände aussehen. Ergänzend zu den Matrikeln gibt es ab 1844 gedruckte Personalverzeichnisse der Königlichen Akademie. Sie umfassen neben den Namen der Studierenden weitere Angaben zu ihrem Studium.

Es gibt zwei Möglichkeiten, die einzelnen Matrikelbände einzusehen: als gesamten Band oder getrennt nach Jahren. Eine Ausnahme ist der erste Matrikelband von 1780 bis 1808, bei dem die Einteilung nach Fakultäten übernommen wurde. „Wir haben jeweils die einzelnen Jahre bestehend aus Sommer- und Wintersemester aufbereitet, damit Interessierte nicht riesige Dateien von teilweise mehreren Hundert Seiten durchsehen müssen“, erklärt Sabine Happ.

Die Matrikel der Universität / Akademie Münster 1780-1905:

Zudem gibt es Personalverzeichnisse ab 1844, die die Studierenden auflisten (Recherchehilfen), sowie eine Edition des ersten Matrikelbandes:
Kohl, Wilhelm, Giesler, Robert: Die Matrikel der Universität Münster 1780 bis 1818. Edition und biographische Erläuterungen (Veröffentlichungen des Universitätsarchivs Münster, 1), Münster 2008.

Kontakt:
Universitätsarchiv Münster
Leonardo-Campus 21
48149 Münster
Tel: +49 (0) 251 83-32099
uni-archiv@uni-muenster.de
https://www.uni-muenster.de/Archiv/

Quelle: WWU Münster, News, 20.12.2021; WN, 29.12.2021

Archiv und Wirtschaft 4/2021

In Kürze erscheint die Ausgabe 4/2021 von „Archiv und Wirtschaft“, der Zeitschrift der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e.V. (VdW).

Inhaltsverzeichnis „Archiv und Wirtschaft“ 4/2021

AUFSÄTZE

Martin Müller: Vom „Finanzstudienbüro“ zum Archiv der „Deutschland AG“. Zur Genese und Bestandsstruktur des Historischen Instituts der Deutschen Bank (168-175)
Volker Butzke: Mandats- und Kundenakten im Bankarchiv aus rechtlicher Sicht (176-181)
Detlef Krause: Nicht nur Goldi und Drumbo – ausgewählte Aktenbestände im Historischen Archiv der Commerzbank (182-188)
Ulrike Zimmerl: Österreichische Banken und Industrie. Die Industriebeteiligungen der Creditanstalt (189-200)

BERICHTE

Lisa Baumbauer und Monika Klar: 5. VdW-Webinar „‚Von der analogen zur E-Akte‘: Von digitalem Aktenchaos, neuem Rollenverständnis und betriebswirtschaftlichem Archivmanagement“ am 20., 22. und 27. April 2021 (200-203)
Madeleine Gebhardt und Susanne Wanninger: 6. VdW-Webinar „Audiovisuelles Sammlungsgut im Unternehmensarchiv. Nachhaltige Sammlung, praxisgerechtes ‚Handling‘ und rechtskonforme Inwertsetzung“ am 22., 26. und 27. April 2021 (204-206)

REZENSIONEN

Christian Kleinschmidt und Jan Logemann (Hrsg.): Konsum im 19. und 20. Jahrhundert (Dirk Wiegand) (207-208)
Richard Winkler: Der Salvator auf dem Nockherberg. Zur Geschichte der Münchner Paulanerbrauerei und ihres weltberühmten Starkbieres (Birgit Speckle) (209-210)

Rezensionsliste (211-212)
Impressum (216)

Kontakt:
Dr. Martin Münzel
c/o F. Hoffmann-La Roche AG
Redaktion „Archiv und Wirtschaft“
Bau 52/111
CH-4070 Basel
Tel.: (0049) (0)159-06825241
martin.muenzel@wirtschaftsarchive.de
www.wirtschaftsarchive.de/publikationen/archiv-und-wirtschaft

ARCHIV-info 2/2021

Das Mitteilungsblatt „ARCHIV-info“ des Archivs des Deutschen Museums informiert zweimal im Jahr über Neuerwerbungen, Projekte und Bestände des Archivs. Im Editorial der aktuellen Ausgabe 2/2021 von ARCHIV-info widmet sich der neue Leiter des Archivs des Deutschen Museums, Dr. Matthias Röschner, den „Kennzahlen“ als archivische Leistungsindikatoren, die insbesondere für das Archiv des Deutschen Museums als Einrichtung der Forschungsinfrastruktur in einem Forschungsmuseum der Leibniz-Gemeinschaft eine große Rolle spielen.

Die Leistungsindikatoren orientieren sich an den Kernaufgaben des Archivs, wobei u.a. die Erwerbung von Archivalien (nach Umfang), die Erschließung (in laufendem Meter bzw. Stückzahl), die Digitalisierung des Archivguts (nach Anzahl der Scans) und die Benutzung (im Wesentlichen nach Anzahl der Benutzertage, der bereitgestellten Archiveinheiten und der beantworteten schriftlichen Anfragen) erhoben werden. Kennzahlen seien jedoch für die Beantwortung der Frage nach dem Erfolg archivischer Tätigkeit „nicht immer eindeutig“, so Röschner. Denn viele Faktoren für die Beurteilung erfolgreicher Archivarbeit ließen sich nicht quantifizieren, wie z.B. die Aktivitäten zur Vernetzung mit der lokalen, regionalen und nationalen Archivlandschaft oder die Zufriedenheit von BenutzerInnen und StifterInnen oder auch die Qualität von Erschließungsdaten.

Auch ARCHIV-info 2/2021 kann als PDF-Datei heruntergeladen werden. – Nachdem im Sommer 2021 die neuen Internetseiten des Deutschen Museums online gehen konnten, sind die Archivseiten nun unter dem Begriff »Forschung« angeordnet: https://www.deutsches-museum.de/forschung/archiv. Die Startseite des Museums ist hingegen ganz auf den Museumsbesuch hin ausgerichtet. Weitere Seiten, etwa zu den Sammlungen, zur Bibliothek, zur Forschung oder zur Bildung sowie zum Archiv, finden sich daher auf der zweiten bzw. dritten Ebene wieder. Trotz etwas verringerter Sichtbarkeit auf der Startseite des Museums konnte das neue Internetangebot des Archivs ansprechend gestaltet werden. Im Vorfeld wurden sämtliche Inhalte auf ihre Aktualität und Relevanz hin untersucht. Dabei konnten manche alten Projektseiten aussortiert werden. Alle anderen Texte wurden überarbeitet bzw. neu geschrieben und mit attraktivem Bildmaterial versehen. Auf der Startseite des Archivs sind die wichtigsten Informationen zur Benutzung sowie Neuigkeiten aus dem Archiv zu finden. Verlinkte »Teaser« führen zu den Unterseiten »Über das Archiv« (u.a. mit Informationen zum Sammlungsprofil, zu Stipendien und Veröffentlichungen), »Bestände« und »Bildstelle«. Die neuen Beständeseiten präsentieren sich mit prägnanten Texten und vielen aussagekräftigen Abbildungen. Hier ist es nun möglich, auch die Beschreibungen der Nachlässe und Firmenarchive, des Bildarchivs und der Kleineren Erwerbungen sowie der Firmenschriften regelmäßig zu aktualisieren. Diese Seiten sind zudem einzeln durchsuchbar, zusätzlich gibt es eine Suchmöglichkeit für die gesamte Beständeübersicht.

Info:
ARCHIV-info
Herausgegeben vom Deutschen Museum
ISSN (Print) 2626-5354
ISSN (Online) 2626-5362
Redaktion: Dr. Matthias Röschner M.A.

Kontakt:
Deutsches Museum, Archiv
80306 München
Tel. 089/2179-220
Fax 089/2179-465
archiv@deutsches-museum.de

Kochbücher aus der Bibliothek des früheren Heimat- und Altertumsvereins Crailsheim

Archivale des Monats Dezember 2021.

Der „Crailsheimer Heimat- und Altertumsverein“ wurde vor 101 Jahren gegründet, um Zeugnisse aus der Crailsheimer Stadtgeschichte zu bewahren und in einem Heimatmuseum zugänglich machen zu können. Der Verein sammelte Kunst, Möbel und Gebrauchsgegenstände, sowie alte Druck- und Handschriften. Diese Historische Bibliothek wird im Stadtarchiv Crailsheim verwahrt. Sie umfasst etwa 430 Bücher, überwiegend aus der Zeit des 17. bis 19. Jahrhunderts, darunter auch mehrere Kochbücher aus der Zeit um 1800.

Die erhaltenen Kochbücher zeigen, dass das Repertoire an Gerichten vor rund 200 Jahren keineswegs kleiner war, sondern größer und vielfältiger. Teilweise sollte mit exquisiten Zutaten gekocht werden – die finanziellen Möglichkeiten des jeweiligen Haushalts vorausgesetzt. Auch zeigt sich die Wichtigkeit von Fleisch in der Ernährung, vor allem in den Wintermonaten: So standen im Monat Dezember laut eines fränkischen Kochbuchs der „Hausmutter und Köchin“ folgende Lebensmittel zur Verfügung: „In diesem Monate hat man noch alle Fleischarten, als Rindfleisch, Lammfleisch, Schöpfen- (Hammel) und Schweinefleisch, Kalbfleisch, so wie alle Arten von frischen und geräucherten Zungen und Würsten; das Federvieh ist jetzt fett und wohlschmeckend. Es gibt auch Austern, Schnecken, sehr schmackhafte Fische, Heringe, Bücklinge, Bricken oder Neunaugen, Lachse, welche jetzt einmariniert werden, so wie Aale, Forellen. Gemüse, Kohl und Wurzelgewächse werden in Kellern aufbewahrt. Auch gibt es gedörrtes Obst und eingemachte Früchte.“ Dieses Repertoire an möglichen Zutaten wird in den Rezepten tatsächlich ausgeschöpft.


Abb.: Auszug aus einem handschrifltichen Kochbuch, mit einem Rezept für Krebssuppe (Foto: Stadtarchiv Crailsheim).

Zwei der Kochbücher sind handschriftlich verfasst, und man sieht, dass sie von anderen Personen weitergeführt und ergänzt wurden. So ist das Kochbuch einer Dame mit dem beeindruckenden Namen „Wilhelmina Elisabetha Friderika Susanna Christiana Albertina Hellerin“ klein und eng auf 142 Seiten beschrieben. Es wurde 1809 begonnen und mit Nachträgen von anderen Personen ergänzt. Es hat ein Register, in dem die Leckereien von A bis Z verzeichnet sind, beispielsweise: „Artischocken zu füllen“, „Citronen Bißquitt“, „Holder zu backen“, „Gefülltes Kraut mit Castanien“, „Kalbsschlegel mit Sardellen gefüllt“, „Stockfisch Pasteten“, „Süße Milchsuppe“.
Noch umfangreicher und vermutlich etwas älter ist das zweite handschriftliche Buch. In ihm finden sich außergewöhnliche Rezepte wie „Krebssuppe mit Hirnschnitten und einer Henne“. An den Titeln der ergänzten Confiserie-Rezepte zeigt sich auch das Bemühen, international auf der Höhe der Backkunst zu sein: Es gibt Süßigkeiten wie „Schwedisches Brot“, „Berliner Brezen“, „Straßburgerlin“ und zahlreiche weitere Gebäcke mit französischem Namen. Rezepte für Hausmittel wie „Gallen Seife“, „Meubles Politur“ und „Eine gute Frostsalbe“ am Ende des Buches runden dieses ab.

Vermutlich bedienten sich die Schreiberinnen dieser Bücher bereits bei gedruckten Kochbüchern, die um 1800 entstanden und eine weitere Verbreitung fanden. So gibt es im Stadtarchiv auch das Kochbuch von M.D. Funk, 1816 in der zweiten Auflage in Ansbach erschienen. Es trägt den deftigen Titel: „Neues Fränkisches Kochbuch oder deutliche und bewährte Anweisung zur vortheilhaftesten und schmakhaften Zubereitung der Speisen und Getränke, des Backwerks und der Konfituren, wie auch Früchte einzumachen und zu trocknen, verschiedene Essige zu verfertigen, Pöckelfleisch zu machen, Schinken einzusalzen und zu sieden, Fleisch zu räuchern u.s.w. nebst vielen andern zur Koch- und Haushaltungskunst nüzlichen Vorschriften“ (s. Abb. rechts). Genauso lang wie der Titel ist auch das nicht bebilderte Buch: Auf 614 Seiten sind 941 Rezepte verzeichnet – klassische Alltagsküche, aber wiederum auch Kompliziertes für Feinschmecker: „Hopfensalat“, „Pastete von Schnepfen“, „Raviolen von Krebsen“, „Fischotter zuzurichten“, „Schweinsbraten mit Hering“.

Das Stadtarchiv Crailsheim empfiehlt in seinem „Archivale des Monats Dezember 2021“ die Zubereitung von Rindfleisch mit Petersilien und Grießklößlein und liefert das historische Rezept gleich mit (Link).

Kontakt:
Stadtarchiv Crailsheim
Marktplatz 1 (Gebäude: Arkadenbau)
74564 Crailsheim
Tel.: 07951 / 403-1290
www.stadtarchiv-crailsheim.de

Quelle: Dr. Helga Steiger, Archivale des Monats, Dezember 2021.

Weihnachten 1945, 1955 und 1965 im Archiv des Bayerischen Rundfunks

Die Mediathek des Bayerischen Rundfunks zeigt aus dem BR-Archiv einen kurzen Zusammenschnitt von Fernseh-Dokumentationen über Weihnachten in den Jahren 1945, 1955 und 1965.

Im Teaser heißt es dazu: „1945 war nach Jahren das erste Weihnachtsfest ohne Angst, das erste Weihnachten mit hellen Fenstern. Das war das große Geschenk dieser Tage und nie wieder Krieg, nie wieder deutsche Soldaten. Das war fast eine heilige Devise.“

Das Fernseh-Archiv „BR Retro“ bietet zudem eine knapp 6-minütige Dokumentation unter dem Titel „Weihnachten in Bayern“, die den ersten Weihnachtsfeiertag in München 1961 beinhaltet: Weihnachtsstimmung unterm Christbaum daheim, Bummeln in der Kaufingerstraße, Schlitten und Skifahren am Schuttberg.

BR Retro zeigt Dokumente der Zeitgeschichte, vergessen geglaubte bayerische Traditionen, kurioses Brauchtum und historische Ereignisse aus Sport, Kultur, Gesellschaft und Politik – quer durch alle Regionen und Regierungsbezirke im Bayern der 1950er und 1960er Jahre. Diese Schätze aus dem BR-Archiv bieten Einblicke in das Bayern von damals.

Darüber hinaus retrodigitalisiert das Historische Archiv des Bayerischen Rundfunks seit einigen Jahren seine papierbezogenen Fotobestände und seit 2010 auch ausgewählte Manuskriptreihen, die Gremienprotokolle und diverse Programm- und Unternehmenspublikationen. Seit Inbetriebnahme des Digitalen Historischen Archivs 2017 werden auch alle sogenannten „born digitals“ archiviert und an einem Digitalen Arbeitsplatz berechtigten Nutzer/innen aus Wissenschaft und Forschung zur Verfügung gestellt. Auf BR.de sind einzelne Bestände exemplarisch online gestellt.

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