In Münster sind mittlerweile durch die Koordination und Beratung von Peter Schilling 253 Stolpersteine verlegt worden. Die von dem Künstler Gunter Demnig ins Leben gerufene Kunstaktion verweist mit seinen ‚Pflastersteinen‘ und kurzen biografischen Hinweisen auf Menschen, die an diesem Ort gelebt haben und Opfer der NS-Diktatur wurden.
Drei Screenshots der Anwendung
Aus Anlass des anstehenden Gedenktages für Verfolgte des Nationalsozialismus am 27. Januar bereitet eine Arbeitsgruppe in der Villa ten Hompel eine Anwendung vor, die auf Handys und Smartphones diese Erinnerungsorte im Stadtgebiet bewusst macht. Als Erweiterung der bestehenden App zu den Außenstationen der Dauerausstellung „Geschichte Gewalt Gewissen“ im Geschichtsort Villa ten Hompel (kostenloser Download über den Google Play Store, in Kürze auch für IOS) werden damit diese Stolpersteine auffindbar gemacht. Die sparsamen Informationen der Kunstaktion werden jetzt von der Arbeitsgruppe durch Biogramme mit Bildern und Dokumenten erweitert.
Abb.: Arbeitsgruppe in der Villa ten Hompel, 1. Reihe v.l.n.r.: Rita Schlautmann Overmeyer, Alexandra Bloch Pfister, Gisela Möllenhoff, 2. Reihe v.l.n.r.: Christoph Spieker, Peter Schilling, Norbert Nowotsch (Foto: Villa ten Hompel)
Diese völlig neu erstellten Texte basieren auf den jahrelangen Forschungen von den Historikerinnen Gisela Möllenhoff, Rita Schlautmann-Overmeyer und Peter Schilling, der soeben eine Arbeit zu den Juden in Wolbeck erstellt hat. Ein Glossar erläutert, die in diesen Texten gebrauchten Orts- und Fachbegriffe und wird von Dr. Alexandra Bloch Pfister erstellt. Sie prüft auch die Texte auf ihre Lesbarkeit in elektronischen Geräten. Prof Norbert Nowotsch entwickelte das Konzept der Themenwege und Informationsangebote für die Smartpads in der Ausstellung und die apps der Außenstationen der aktuellen Ausstellung. Diese bilden auch den konzeptionellen und gestalterischen Rahmen für die app „Stolpersteine in der Stadt Münster“. Für die technische Umsetzung zeichnet die Firma „beemo“, für die Screengestaltung Frank Heuwes verantwortlich. Das Projekt wird im Geschichtsort Villa ten Hompel durch Dr. Christoph Spieker koordiniert und soll im Juli 2017 fertiggestellt sein, zu einem weiteren Erinnerungstag, nämlich an den 31. Juli 1942, an die zweite große Deportation der letzten hier noch lebenden Juden von Münster nach Theresienstadt.
Aktueller Link zur App:
https://play.google.com/store/apps/details?id=eu.beemo.villatenhompel&hl=de
Kontakt:
Geschichtsort Villa ten Hompel
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