Ein Imagefilm ist ein kurzer Filmclip, der in werbender Absicht ein Unternehmen, eine Institution, eine Marke oder ein Produkt porträtiert. Wenn Archive oder – wie hier der Fall – ein Zusammenschluss von 65 evangelischen Archiven, das Medium Film mit seinem großen Potential der Massenwirksamkeit nutzen, dann geht es darum, das Image zu verbessern bzw. überhaupt ein Image zu entwickeln.
Der Verband kirchlicher Archive in der Arbeitsgemeinschaft Archive und Bibliotheken in der evangelischen Kirche (AABevK) hatte im November 2015 in einer Vorstandssitzung in Nürnberg eine kleine Arbeitsgruppe beauftragt, Ideen zur Erstellung eines Imagefilms über den Verband kirchlicher Archive zusammenzutragen. Angesichts der Vielfalt der evangelischen Archiveinrichtungen wurde ein Konzept für einen Trickfilm erarbeitet. Diese erlaubte abstraktere Möglichkeiten der Darstellung.
Der Clip entstand von Mai bis August 2016 in Kooperation mit der Trickfilmklasse der Kunsthochschule Kassel. Seit Ende August 2016 ist er auf Youtube eingestellt. (https://youtu.be/P_ZYxFkQ0gk?rel=0)
Daten zum Clip:
Länge: 0:50 min.
Technik: 2D Digitaler Zeichentrick
Konzept und Animation: Christina Dix, Delia Krohmer Sanchez, Florian Maubach (Kunsthochschule Kassel)
Betreuung: Prof. Martina Bramkamp, Dr. Bettina Wischhöfer
https://www.Youtube.com, Stichwort Verband kirchlicher Archive
Die Story
Ein Fisch (altes christliches Symbol) aus dem Logo des Verbands kirchlicher Archive macht sich auf den Weg durch evangelische Archive. Eine Stimme fragt: „Bist Du bereit für eine Reise in die Vergangenheit?“
Der Fisch schwimmt durch dunkle Magazine. Es wird hell und er gleitet durch Rollregalanlagen, findet den Weg zwischen zwei Wänden und öffnet schließlich einen Archivkarton.
Im Hintergrund ist dazu ein Stimmengewirr zu hören: Hatte Martin Luther einen Hund? Durften Mädchen früher Abi machen? Wer hat die Konfirmation erfunden? Wie oft gingen die Kinder früher zum Konfirmationsunterricht?
Diese eine von vielen anderen Fragen wird herausgepickt und anhand einer Archivalie in einem geöffneten Archivkarton beantwortet: Zu sehen ist eine Kirchenordnung von 1539, die die Antwort aus erster Hand liefert.
Liegt die Quelle anfangs noch im Archivkarton, erscheint sie später auf einem Computerbildschirm. Der Fisch verwandelt die schwer lesbare Schrift in eine Antwort, die jeder lesen und verstehen kann: „Der Unterricht war dreimal in der Woche zu halten, Sonntag, Dienstag und Donnerstag, um zwei Uhr nachmittags. Damit die Leute wussten, wann sie ihre Kinder schicken sollten, wurde eine Glocke geläutet.“
Kurz darauf erscheint kurz eine zweite, unkommentiert bleibende Quelle, die ebenfalls eine Antwort auf die gestellte Frage gibt. In einem Schulheft hatte Pfarrer Wilhelm Niemöller aus Bielefeld 1962 seine Konfirmanden alphabetisch aufgeführt und wöchentlich vermerkt, ob sie ihre Lerneinheiten auch auswendig beherrschten.
Die Stimme erzählt abschließend im Off, dass 65 evangelische Archive sich darauf freuen, bei der Beantwortung dieser und anderer Fragen gern behilflich zu sein.
Es erscheint eine Karte mit den Umrissen der Bundesrepublik Deutschland und Punkten, die für die Standorte von Landeskirchlichen, Diakonie-, Missions- und anderen evangelischen Archiven stehen. Weiterführende Hinweise liefert www.evangelische-archive.de: „Wir freuen uns auf Dich!“
Abb.: Erster Entwurf der Animation – der Fisch im Logo des Verbands wird lebendig und „schwimmt“ durch ein Magazin und eine Rollregalanlage, Stillbild von Delia Krohmer Sanchez.
Abb.: Der Fisch schlängelt sich durch die Regale und schwimmt auf einen Archivkarton zu, Stillbild von Christina Dix.
(Bettina Wischhöfer, Kassel)
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