Alt-OB Kronawitter übergibt seine politischen Papiere dem Stadtarchiv München

Im Spätherbst 2015 erhielt das Stadtarchiv München einen gewichtigen Bestand zur Münchner Stadtgeschichte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – die politischen Akten des ehemaligen Münchner Oberbürgermeisters Georg Kronawitter (SPD). Es handelte sich dabei um 35 Kartons mit insgesamt ca. 20 Regalmetern Schriftgut, Fotos und Materialien in Leitzordnern, dazu Grafiken aus dem Zeitraum 1971 bis 2004. Der 1928 geborene Kronawitter war von 1972 bis 1978 sowie von 1984 bis 1993 Oberbürgermeister.

20160126Der Bestand enthält u.a. Wahlkampfunterlagen zu den OB-Kandidaturen 1972, 1984 und 1990, politische Reden im Zeitraum 1971 bis 1993, Fotodokumentationen seiner öffentlichen Auftritte in beiden Amtszeiten, Dokumentation seiner OB-Reisen, z.B. der China- und Japanreise im Jahr 1975, Materialsammlung und Korrespondenz über die Zusammenarbeit und die Kontakte zur SPD-Stadtratsfraktion, darunter umfangreiches Material zu den innerparteilichen Auseinandersetzungen der Münchner SPD in den 1970er Jahren, die im Parteiausschlussverfahren gegen den dem rechten Parteiflügel angehörigen Fraktionsvorsitzenden Hans Preißinger gipfelten und schließlich zum Verzicht Kronawitters auf eine erneute Kandidatur für 1978 führten, Karikaturen zu Kronawitters politischem Wirken, Material zu Kronawitters politischem Engagement als Landtagsabgeordneter (1994 bis 1998). Hervorzuheben ist hier das von ihm initiierte Bürgerbegehren „Initiative ‚Unser München’“, das den Bau von Hochhäusern verhinderte, die die Türme der Frauenkirche (99 Meter) überragen würden.

Von besonderem Interesse für die Forschung wird einmal Kronawitters politisches Tagebuch sein, das er von 1980 bis zu seinem Abschied als Oberbürgermeister im Mai 1993 führte; es umfasst allein 23 Ordner. Aufgrund von bestehenden Persönlichkeitsrechten ist dieses Material aber derzeit noch nicht für die Einsichtnahme freigegeben.

Kontakt:
Landeshauptstadt München
Stadtarchiv
Winzererstraße 68
80797 München

Quelle: Stadtarchiv München, Pressemitteilung

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