Der Nachlass des bedeutenden Theatermachers, Schauspielers und Intendanten August Wilhelm Iffland (1759-1814) kehrt nach Berlin zurück. Das Land Berlin erhält die 34 Bände mit 6.000 Schriftstücken geschenkt. Darunter sind Briefe, Gratulationen, Bühnenbildentwürfe, Regiepläne, kleine unveröffentlichte Schriften, Kostümlisten und Besetzungsverzeichnisse. Sie repräsentieren deutsche Theatergeschichte aus der Zeit von 1796 bis 1814.
Mit der Übernahme von Teilen des Nachlasses aus dem Wiener Antiquariat Inlibris sei das Archiv des einstigen Leiters des Berliner Schauspielhauses am Gendarmenmarkt für die Öffentlichkeit gerettet, sagte der Chef der Berliner Staatskanzlei, Björn Böhning (SPD), am 26.3.2014. Inlibris erhalte für die Schenkung eine Aufwandsentschädigung von 15.000 Euro.
Der Iffland-Nachlass galt als verschollen, bevor er im Jahr 2013 im Katalog der Ludwigsburger Messe Antiquaria aufgetaucht war. Berlin hatte daraufhin Zweifel an den Eigentumsverhältnissen angemeldet und Anzeige erstattet. Letztlich hat man sich mit dem Antiquariat gütlich geeinigt.
Der Nachlass war bis 1944 im Theatermuseum im Berliner Schloss untergebracht. Nach dem Zweiten Weltkrieg gingen die Museumsbestände an die Berliner Staatsoper über. Die historische Sammlung des Staatsopernarchivs war bereits 1995 an das Landesarchiv Berlin übergegangen. Ifflands Archiv gehört nun auch zum Landesarchiv und wird gemeinsam mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften erschlossen. Die Dokumente sollen zudem digitalisiert und ins Internet gestellt werden.
Quelle: FAZ, 27.3.2014; Süddeutsche, 26.3.2014; rbb, 26.3.2014; Die WELT, 26.3.2014