Das Filmlager im Bundesarchiv in Koblenz steht vor einem ernsthaften Problem. Die Luft in den Magazinen mit historischen Filmen ist schwer durch das Umweltgift Naphatalin belastet, welches zu starken Hautreizungen und Dermatitis führen kann und außerdem die roten Blutzellen schädigt. Das Einatmen des vor allem aus Mottenkugeln bekannten Stoffs kann zu Kopfschmerzen, Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen und Verwirrtheitszuständen führen, außerdem können Augenhornhaut, Leber und Nieren Schäden erleiden.
Aus welchen Gründen sich das Gift in den Räumen ausbreitet ist bisher noch unbekannt. Als Sicherheitsmaßmnahme dürfen Mitarbeiter nur in Schutzanzügen und maximal zwei Mal für eine halbe Stunde in die Halle, wie Präsident Michael Hollmann gegenüber der Rhein-Zeitung berichtet.
250.000 Büchsen mit Schwarz-Weiß-Filmen können ausgelagert und auf andere Magazine verteilt werden, bei den 360.000 Dosen mit Farbfilmen gestaltet sich die Situation wegen der besonderen Lagerbedingungen schwieriger. Diese Filmrollen müssen bei Temperaturen von minus 4 Grad lagern, was auch den Einsatz von herkömmlichen Atemmasken unmöglich macht.
Eigentlich war dem Archiv bereits 2009 ein Neubau versprochen worden, die momentane Situation erhöht den Handlungsdruck jedoch drastisch. Bis eine dauerhafte Lösung gefunden ist sollen nun Arbeitsmediziner entscheiden, inwiefern Arbeit in den betroffenen Hallen überhaupt noch ohne Gesundheitsgefährdung möglich ist.
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Quelle: Rhein-Zeitung, 18.2.2013.