Zum Jahresbeginn 2013 nahmen zwei Projektmitarbeiter im Staatsarchiv Leipzig ihre Arbeit zur Erschließung der sächsischen Gerichtsbücher auf. Das durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt hat zum Ziel, diese Archivalien im Sächsischen Staatsarchiv zeitgemäß elektronisch zu erfassen und damit den Zugang zu den vielgenutzten Bänden zu erleichtern. Das Projekt läuft bis zum Jahresende 2015.
Die Gerichtsbücher sind einzigartige Quellen zu Grundbesitzveränderungen, Nachlässen oder Vormundschaften vom ausgehenden Mittelalter bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts und liegen für praktisch alle Orte Sachsens vor. Sie geben Auskunft über Kaufhandlungen, verbriefte Rechte, Besitzerfamilien, verwandtschaftliche Beziehungen, aber auch zum Alltag der Menschen in früheren Jahrhunderten. Seit dem Projektstart sind bereits mehrere hundert der insgesamt fast 23.000 Bände erschlossen worden. Ab 2014 werden die Angaben sukzessive mit dem Digitalen Historischen Ortsverzeichnis des Kooperationspartners „Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e. V.“ verknüpft. Damit wird ein problemloser Zugang zu den Informationen über die ortsbezogene Recherche möglich.
Die Nutzung der Gerichtsbücher ist für die historische Heimat- und Familienforschung unverzichtbar. „Ich freue mich, den zahlreichen Interessenten an den sächsischen Gerichtsbüchern bald umfassende elektronische Verzeichnisse zu diesem Bestand anbieten zu können“, hebt die Direktorin des Staatarchivs, Dr. Andrea Wettmann, hervor, „sie ergänzen in idealer Weise die bestehenden Online-Angebote des Staatsarchivs.“
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04328 Leipzig
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Quelle: Land Sachsen, Pressemitteilung, 15.2.2013