Opferfürsorgeakten im Wiener Stadt- und Landesarchiv zur Verfügung gestellt

Mehr als 300 Regelmeter an Opferfürsorgeakten wurden im Wiener Stadt- und Landesarchiv zur Verfügung gestellt. Grundlage dieser Akten bildete das 1947 verabschiedete Opferfürsorgegesetz, welches zur NS-Zeit politisch Verfolgten sowie Opfern des Kampfes für ein freies, demokratisches Österreich und deren Hinterbliebenen bei schweren, irreversiblen gesundheitlichen Schädigungen Entschädigung ermöglichen sollte.

Über 80.000 Personen stellten nach dem Zweiten Weltkrieg in Wien einen entsprechenden Antrag. Neben diesen Anträgen enthalten die Akten weitere wertvolle historische Dokumente, beispielsweise Briefe und Zeugenaussagen aus dem KZ.

Die Akten, die bisher von der Wiener Magistratsabteilung 40 verwaltet wurden, sollen nun zu Forschungszwecken im Stadt- und Landesarchiv zur Verfügung gestellt werden, um einen Beitrag zur Erinnerungskultur der Stadt Wien zu leisten.

Eine erste wissenschaftliche Bearbeitung fand bereits 2004 durch die Österreichische Historikerkommission statt, welche in dem Werk \“Vollzugspraxis des \’Opferfürsorgegesetzes\‘. Analyse der praktischen Vollziehung des einschlägigen Sozialrechts\“ mündete.

Info:
Karin Berger u.a.
Vollzugspraxis des „Opferfürsorgegesetzes”. Analyse der praktischen Vollziehung des einschlägigen Sozialrechts
Verlag: Oldenbourg Wissenschaftsverlag; Wien, 2004
309 Seiten, 45,80 Euro
ISBN-10: 3486568051
ISBN-13: 978-3486568059

Quelle: Vienna Online, 5.2.2013

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