Das Projekt zur Entsäuerung von säuregeschädigtem Archivgut geht in eine weitere Phase. Ab Februar 2013 können wieder fest formierte Bestände entsäuert werden. Dies bedeutet für alle nichtstaatlichen Archive im Rheinland, dass Antragstellungen für die Bezuschussung einer Blockentsäuerung ab sofort möglich sind.
Kurzinformation zum technischen Verfahren
Es handelt sich um ein standardisiertes Verfahren der Massenentsäuerung, bei dem fest formierte Archivalien (z.B. fadengebundene Akten oder klebegebundene Bücher) in einer nichtwässrigen Lösung entsäuert werden – bei gleichzeitiger Einbringung einer alkalischen Reserve. Im Technischen Zentrum für Bestandserhaltung in Brauweiler sowie in den Unterzentren des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums (LVR-AFZ) werden die zur Blockentsäuerung vorgesehenen Bestände für die maschinelle Bearbeitung vorbereitet und nach ihrer Entsäuerung kontrolliert. Dazu gehört auch die Überprüfung des pH-Wertes.
Durchführung
Die Auswahl geeigneter Bestände nehmen die Archive vor. Nach Eingang des Antrags beim LVR-AFZ findet eine Vorbesprechung und Beratung hinsichtlich des Blockverfahrens im jeweiligen Archiv statt. Die Transporte der Archivalien zu den Vorbereitungsstellen und zum Dienstleister wie auch die Rücktransporte werden vom LVR organisiert und für die Archive kostenfrei durchgeführt. Die Vor- und Nachbereitung der Blockentsäuerung erfolgen im Technischen Zentrum für Bestandserhaltung in Brauweiler bzw. den Unterzentren des LVR-AFZ. Die maschinelle Blockentsäuerung selbst geschieht beim jeweiligen Dienstleister, in 2013 bei der Preservation Academy (PAL) in Leipzig.
Kosten
Bei der Blockentsäuerung wird nach Gewicht der Archivalien abgerechnet; für das Projekt besteht ein günstiger Sonderpreis.
Bezuschussung
Das Land NRW unterstützt die Blockentsäuerung von Archivbeständen und stellt dafür im Jahr 2013 Mittel in Höhe von insgesamt 195.000 Euro für die rheinischen Archive zur Verfügung. Die Kosten der Blockentsäuerung werden zu 70 Prozent aus diesen Mitteln finanziert, 30 Prozent sind vom Antragsteller aufzubringen.
Antragstellung
Anträge sind an das LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum zu richten.
Antragsformular:
https://formulare.lvr.de/liplvrdb/action/invoke.do?id=983002i
Das ausgefüllte Formular ist auszudrucken und unterschrieben zu senden an das
LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum
Ehrenfriedstr. 19
50259 Pulheim-Brauweiler
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Volker Hingst, Dipl.-Restaurator (Leitung Bestandserhaltung)
Tel 02234 9854-236
volker.hingst@lvr.de
Kerstin Jahn, Dipl. Restauratorin
Tel 02234 9854-354
kerstin.jahn@lvr.de
Tina Löhr, Dipl.-Restauratorin
Tel 02234 9854-368
tina.loehr@lvr.de
Quelle: LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums, Newsletter, 29.1.2013