Filmraritäten aus dem Archiv erstmals im Fernsehen

Nitrofilme sind sehr empfindlich. Wenn sie zu lange in der Lagerung verbleiben, können sie zerfallen oder sogar explodieren. Zeitlich sind sie nur begrenzt haltbar. Die Rettung der Nitrofilme erfordert Handeln. Im Filmarchiv Austria in Laxenburg lagern etliche Filmschätze. Um diese zu retten, haben sich das Filmarchiv und die Bank Austria, die Rechtsinhaber an etwa 30.000 österreichischen Nachkriegsfilmen ist, zusammen getan und ein großen Restaurierungsprojekt ins Leben gerufen. Die Wiederherstellung kostet etwa 20.000 bis 30.000 pro Film.

"Das ist ein wichtiges Projekt im Sinne des Bewahrens", so Generaldirektor Wrabetz vom ORF, "wir ermöglichen dadurch audiovisuelles Erinnern für weitere Generationen." In diesem Sinne schließt sich der Sender dem Projekt an und unterstützt es, indem er den Filmen eine mediale Plattform bietet.

Ab dem 7. Dezember 2012 zeigt der ORF nun acht Spielfilme aus dem "Filmschatz Österreich". Die Filme sind dann das erste Mal im Fernsehen zu sehen und werden damit der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Rudolf Steinböcks „Das andere Leben“, basierend auf einer Novelle von Alexander Lernet-Holenia aus dem Jahr 1948 macht den Anfang. Der Film handelt von einer Frau, die ihre jüdische Freundin vor den Nazis versteckt und deswegen mit ihrem Ehemann in Konflikt gerät, der loyal zu den Nazis steht.

Am 14. Dezember 2012 wird die Deserteursgeschichte „Gottes Engel sind überall“ von Hans Thimig ausgestrahlt. Vom selben Regisseur folgt am 21. Dezember dann das Drama "Maresi". Christiane Hörbiger, deren Familie das Filmschaffen der Zweiten Republik wie keine andere prägte, erklärte sich spontan bereit die Anmoderation für diese ersten drei Filme zu übernehmen.

Kontakt:
Filmarchiv Austria
Dr. Nikolaus Wostry
Zentralfilmarchiv Laxenburg
Parkweg 89
2361 Laxenburg
n.wostry@filmarchiv.at
Tel.: (+43) 0 2236 71 440

Quelle: Kurier, 29.11.2012

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