Jüdisches Museum Berlin eröffnet neue Akademie

Nach über einem Jahr Bauzeit ist es soweit, letztes Wochenende hat das Jüdische Museum Berlin eine neue Akademie eröffnet. Der Schriftzug und Leitspruch am neuen Gebäude lautet: "Höre die Wahrheit, wer sie auch spricht". Er stammt von dem jüdischen Philosophen Moses Maimonides.

Auf einer Festgala überreichte der Museumsdirektor Werner Michael Blumenthal dem ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker und dem Industriemanager Klaus Mangold den „Preis für Verständigung und Toleranz“.

Der Preis wird zum elften mal vom Jüdischen Museum vergeben. Zwei Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und Politik werden ausgezeichnet, die sich für eine kritische Aufklärung über Antisemitismus und Rassismus in Deutschland engagieren und für eine Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus einsetzen. Auch Bundespräsident Joachim Gauck und Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble kamen zur Eröffnung.

Gegenüber des Museums wurde aus der Halle des ehemaligen Berliner Blumen-Großmarkts eine Ergänzungsfläche geschaffen. Architekt Daniel Libeskind setzte Winkel und schräge Wände in einem "Haus-in Haus-Konzept“ zu drei großen Holzwürfeln an der Stirnseite der Halle zusammen. Dreu große Räume sind entstanden. Vom mittleren Würfel aus gelangt der Besucher in die Bibliothek mit einem Lesesaal inklusive Freihandbibliothek sowie in einen Saal mit 200 Plätzen. Das Archiv, Seminarräume, Büros und die Küche befinden sich hinter der Bibliothek.

Schon 2001 war klar, dass das Museum mehr Platz benötigt. Im selben Jahr seien ihnen allein 2.000 Nachlässe überlassen worden, so die Sprecherin des Museums Katharina Schmidt-Narischkin. Der Archivbestand habe sich verdreifacht.

Der Erweiterungsbau hat 11,8 Millionen Euro gekostet. Davon hat der Bund 7,5 Millionen Euro gezahlt, den Rest steuerten private Spender bei. So hat der amerikanische Unternehmer und Mäzen Eric F. Ross (1911-2010), nach dem die Akademie benannt ist, allein drei Millionen Euro gestiftet.

Die Erweiterung des Museums sei ein "absolutes Highlight" und biete jetzt die Möglichkeit, wissenschaftliche Bearbeitung und Kommunikation sowie Auseinandersetzung mit dem Thema auszuweiten, so Bezirksbürgermeister Franz Schulz.

Kontakt:
Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9-14
10969 Berlin
Tel: +49 (0)30 259 93 300
Fax: +49 (0)30 259 93 409
info@jmberlin.de
www.jmberlin.de

Quelle: Berliner Morgenpost, 16.11.12; rbb-Online, 22.11.2012

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