Welche Spuren die Umstände eines nahen Krieges in der Seele eines Menschen hinterlassen, zeigt eindrucksvoll eine Ausstellung im Stadtarchiv Worms. Gezeigt werden Bilder und Texte von Patienten der früheren Heil- und Pflegeanstalt Alzey, die vor bzw. zu Beginn des Ersten Weltkrieges entstanden.
\“Spiegel der Seele – Spiegel der Zeit\“ – Ausstellung im Stadtarchiv Worms
Das Stadtarchiv im Raschi-Haus präsentiert eine ungewöhnliche Ausstellung der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz. Nachdem seit vielen Jahren die Heidelberger Prinzhorn-Sammlung auf eindrucksvolle Weise die ästhetisch-künstlerischen Ausdrucksformen von Patienten psychiatrischer Anstalten wie Bilder und Skulpturen vor Augen führt, werden nun im Raschi-Haus Bilder und Selbstzeugnisse aus Akten der früheren Heil- und Pflegeanstalt Alzey aus der Zeit nach 1914 gezeigt.
Abb.: Feuerschein oder Abendrot über grünen Hügeln? – Gemälde entstanden im Oktober 1914 (Quelle: Stadtarchiv Worms)
Die eindrucksvollen Bilder und Texte entstammen Unterlagen aus dem Landesarchiv Speyer und sind authentische Zeugnisse des Innenlebens der Patienten. Sie spiegeln die Bewegungen, Emotionen und Ängste ihrer Zeit wieder – hier die Stimmung im Jahre 1914, als sich die Jahrhundertkatastrophe des Ersten Weltkriegs anbahnte. Individuelle Biographien und historische Entwicklungen vermischen sich in den gezeigten Bildern in eindrucksvoller Weise.
Die Ausstellung \“Spiegel der Seele – Spiegel der Zeit\“, Zeichnungen von Patienten der Psychiatrischen Heil- und Pflegeanstalt Alzey am Rande des \“Großen Krieges\“ 1914, wurde am 16. Juni eröffnet und ist noch bis zum 23. Juli 2012 im Stadtarchiv Worms zu sehen.
Kontakt:
Stadtarchiv Worms
Raschi-Haus
Hintere Judengasse 6
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Quelle: Stadt Worms, Pressemitteilung, 5.6.2012