Aus Anlass der 25. Sitzung des Arbeitskreises der Kommunalarchive im Kreis Soest hat Landrätin Eva Irrgang die Arbeit der Archivare in den verschiedenen Verwaltungen gewürdigt. "Archive gewährleisten das Informationsrecht für alle Bürger, bewahren, was die Rechte der Kommune und ihrer Bürger sichert, und dokumentieren Kontinuität und Transparenz des Verwaltungshandelns", betonte sie.
Die Verwaltungschefin wies zu Beginn des Jubiläumstreffens im Kreishaus drauf hin, dass diese Ziele den Kreis und alle anderen Archivträger vor große Aufgaben stellten: "Denn laut Archivgesetz müssen die Träger der kommunalen Selbstverwaltung dafür Sorge tragen, ihr Archivgut in eigener Zuständigkeit zu archivieren und die Archive müssen archivfachlichen Anforderungen entsprechen." Frau Irrgang begrüßte als Gast der Veranstaltung besonders den Leiter des LWL-Archivamtes für Westfalen, Dr. Marcus Stumpf: "Der Landschaftsverband leistet, wie ich auch aus meiner Tätigkeit in der Landschaftsversammlung in Münster weiß, wichtige Unterstützung der kommunalen Archive. Und das nicht nur durch die Beratung in den verschiedensten archivpraktischen Fragen, sondern auch durch die Bezuschussung, die uns hier vor Ort zugute kommt."
Abb.: Zur 25. Sitzung begrüßte Landrätin Eva Irrgang (vorne 3. v. r.) im Kreishaus die Mitglieder des Arbeitskreises der Kommunalarchive im Kreis Soest. Ehrengast der Jubiläumstagung war der Leiter des LWL-Archivamtes für Westfalen, Dr. Marcus Stumpf vorne (2. v. r.). Foto: Thomas Weinstock/Kreis Soest
Das Archivamt war vor über zehn Jahren mit der Bitte an das Kreisarchiv Soest herangetreten, einen Arbeitskreis der Archive einzurichten, wie er sich in einigen anderen Kreisen schon gebildet hatte. Kreisarchivarin Beatrix Pusch fungiert als Sprecherin, zweimal jährlich finden reihum in den jeweiligen Archiven oder Rathäusern Tagungen statt. Alle 14 Städte und Gemeinden sind vertreten, denn ein Archiv stellt eine gesetzliche Pflichtaufgabe dar. Die Mehrzahl der Kommunen haben hauptamtlich geleitete Archive, es gibt aber auch verwaltungsintern, zum Beispiel durch Hauptamtsleiter betreute Archive.
Da viele Archivare "Einzelkämpfer" sind, schätzen sie vor allem den Erfahrungsaustausch im Arbeitskreis. Aber auch gemeinsame, kreisweite Projekte führen die Mitglieder zusammen. So entstand unter anderem das Faltblatt "Vom Wert alter Papiere – Anregungen für Vereine und Privatpersonen zum Aufbau eines Archivs" oder die Aktivitäten zum Tag der Archive wurden abgestimmt. Derzeitig wichtigstes Thema ist Notfallplanung. Der Albtraum jedes Archivars ist eine Katastrophe wie der Einsturz des Kölner Stadtarchivs 2009. So arbeiten die heimischen Archivare an der Bildung eines kreisweiten Verbundes zur gegenseitigen Unterstützung in Notfällen. Kreisarchivarin Beatrix Pusch: "Es muss sich nicht gleich um den Zusammenbruch eines kompletten Gebäudes handeln. Vor allem Feuer- und Wasserschäden haben wir im Fokus."
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Quelle: Kreis Soest, Pressemitteilung, 13.12.2011