Im Alter von 56 Jahren verstarb in Berlin Ltd. Staatsarchivdirektor Dr. Christian Reinicke. Seit 2008 leitete er im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen die Abteilung Ostwestfalen-Lippe. Der gebürtige Schaumburger Dr. Reinicke studierte in Bielefeld und Bonn Geschichte und evangelische Theologie und wurde 1984 in Trier bei Prof. Dr. Franz Irsigler mit einer Arbeit über Agrarkonjunkturen und Innovationen im Agrarsektor im späten Mittelalter promoviert. Nach Lehrtätigkeiten in Trier und Osnabrück absolvierte er 1987-1989 das Archivreferendariat in Münster und Marburg.
Von 1989 bis 2002 arbeitete er am damaligen Nordrhein-Westfälischen Hauptstaatsarchiv Düsseldorf. Die Publikationen der Staatlichen Archive in NRW zum 50-jährigen Landesjubiläum 1996 sowie zur Revolution im Rheinland 1848/49 hat er maßgeblich verantwortet. 2002 wurde Dr. Reinicke zum Leiter des Personenstandsarchivs Rheinland in Brühl ernannt. Von dort setzte er viele neue Impulse für die Nutzung und Erschließung der Überlieferung von Personenstandsunterlagen. Die Veröffentlichung von Quellenmaterial für die Familienforschung auf CDs in der „Edition Brühl“ ist sein Verdienst.
Im Herbst 2008 wechselte Dr. Reinicke als Leiter der Abteilung Ostwestfalen-Lippe im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen nach Detmold. Im Ehrenamt übernahm er den Vorsitz des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das Land Lippe.
Quelle: Landesarchiv NRW, Mitteilung, 3.11.2011