Das Landesarchiv Oberösterreich hat in einer Pressekonferenz am 12.10.2011 ein neues Projekt präsentiert. Demnach will das Archiv in den kommenden sieben Jahren die Geschichte Oberösterreichs von 1918 bis 1938 aufarbeiten. Bereits im letzten Jahr hatte der Landtag das Landesarchiv mit einem solchen Projekt beauftragt, seitdem hatte sich das Archivteam um Direktor Gerhart Marckhgott mit der Planung und der möglichen Umsetzung des Vorhabens befasst. Im Beisein von Landeshauptmann Josef Pühringer stellte das Landesarchiv nun im Rahmen einer Pressekonferenz seinen Projektentwurf vor.
In seiner einführenden Rede betonte Pühringer, dass die Zeit für eine objektive Auseinandersetzung mit dieser umstrittenen Epoche der oberösterreichischen Geschichte reif sei. Es gehe vor allem darum, jungen Menschen eine wertfreie Handhabe zu bieten, um sich sachlich mit der Thematik beschäftigen zu können. Laut Landesarchivdirektor Marckhgott dient das neue Projekt dazu, den bisherigen Kenntnisstand über die Zwischenkriegszeit in Oberösterreich zusammenzufassen, widersprüchliche Aussagen vergleichbar zu machen und durch neue Fragestellungen neue Erkenntnisse zu gewinnen. Unter anderem werden in den in den nächsten sieben Jahren sechs themenbezogene Bände und mehrere Monografien über die Geschichte der Zwischenkriegszeit in Oberösterreich erscheinen. Darüber hinaus sollen bis 2018 mehrere Archivbestände digitalisiert und der Öffentlichkeit zugängig gemacht werden, darunter die Ausgaben der drei großen oberösterreichischen Tageszeitungen Tagespost, Volksblatt und Tagblatt, die Protokolle von Landtag und Landesregierung sowie die alten Postenchroniken der Landespolizeibehörden. Nach der Planung des Landesarchivs sollen erste Ergebnisse des Projektes 2014 vorliegen.
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Quelle: Neues Volksblatt, 13.10.2011