Der ehemalige Justizminister des Freistaates Sachsen, Steffen Heitmann, hat dem Sächsischen Staatsarchiv Dokumente über seine politische Tätigkeit übereignet. Peter Wiegand, Referent des Hauptstaatsarchivs Dresden, zeigte sich über die Entscheidung Heitmann sehr erfreut.
Es handele sich hierbei um den ersten bedeutenden Nachlass seit der Wende und man hoffe, dass Heitmann mit der Weitergabe seiner Akten eine alte Tradition neu begründe, denn sowohl zur Zeit der Monarchie als auch in der Weimarer Republik habe das Archiv noch wichtige Nachlässe von Ministern erhalten. Der 1944 geborene ehemalige Kirchenjurist Heitmann war 1990 Justizminister des Freistaates Sachsen geworden, nachdem er im Vorjahr bereits die Reformer der Gruppe der 20 juristisch beraten hatte. Ende 1991 trat der vormals parteilose Heitmann in die CDU ein.
Bundesweite Bekanntheit erhielt der Politiker durch seine überraschende Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten 1993, die er bereits nach wenigen Wochen wieder aufgab. Der Vorlass Heitmanns umfasst etwa 20 laufende Meter Archivgut, darunter Briefwechsel oder Ordner mit Zuschriften, welche Heitmann als Anwärter auf das Amt des Bundespräsidenten erhielt. Unter den Dokumenten befinden sich auch Unterlagen zu dem als Gohrischer Entwurf bekannt gewordenen Verfassungsentwurf für Sachsen aus dem Jahre 1991.
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Quelle: Dresdner Neueste Nachrichten, 10.8.2011