Der Freistaat Sachsen und die Bamberger Verlegerfamilie Schmid haben die seit 2008 andauernden Verhandlungen über die Übernahme des Nachlasses von Romanautor Karl May vorerst eingestellt. Die Verlegerfamilie Schmid, Eigentümerin des Nachlasses, hatte bis zuletzt 15 Millionen € Kaufpreis verlangt und sich dabei auf ein Gutachten des Verbandes deutscher Antiquare berufen.
Eberhard Köstler vom Verband der Antiquare betonte später jedoch, dass es sich dabei weniger um ein Gutachten als lediglich um einen Schätzwert gehandelt habe. Dem entsprechend setzt der Freistaat Sachsen den Wert des Nachlasses wesentlich niedriger an. Ein bei der Kulturstiftung Sachsen in Auftrag gegebenes Gutachten bezifferte den Wert auf 3,5 Millionen €. Thomas Bürger, Direktor der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, hält 3 Millionen € für realistisch.
In dieser Höhe wird der Wert auch vom sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst eingeschätzt. Trotz der vorerst gescheiterten Verhandlungen will Lothar Schmid, Inhaber des Bamberger Verlages, den Nachlass weiterhin gerne an den Freistaat verkaufen. Sein Sohn Bernhard stellte klar, dass ein Verlag nicht die Funktionen eines Archivs wahrnehmen könne und die Dokumente in einer solchen Einrichtung besser aufgehoben wären. Auch der Freistaat Sachsen ist weiterhin am Kauf des Nachlasses interessiert, jedoch liegen die Vorstellungen zurzeit noch zu weit auseinander.
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Quelle: Freie Presse, 3.8.2011