Band 2 der Tagebücher des Ludwig Freiherrn Vincke (1789-1844) veröffentlicht

Freiherr Ludwig Vincke (1774-1844) war ein fleißiger Mann, nicht nur beruflich, sondern auch beim Schreiben seiner Tagebücher. In seiner Jugend begann er mit den täglichen Aufzeichnungen, die er bis zu seinem Tod fortführte. Überliefert sind 24 Tagebücher, die in einem gemeinschaftlichen Projekt vom Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, der Historischen Kommission für Westfalen beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und dem Landesarchiv NRW herausgegeben werden. Soeben ist Band 2 erschienen, der die Studienzeit Vinckes in Marburg (1792-1793) beinhaltet.

Als Student nahm Vincke am Marburger Universitäts- und Gesellschaftsleben teil. Eng waren seine Beziehungen zu seinem akademischen Lehrer Johann Heinrich Jung-Stilling und zu den vielen Kommilitonen. Seinem Tagebuch vertraute er seine – letztlich unglückliche – Liebe zu Marianne an, einem Mädchen aus einem Marburger Hause, in dem er verkehrte. Vinckes Aufzeichnungen spiegeln zudem aktuelles Zeitgeschehen wider, etwa die Feldzüge der französischen Revolutionstruppen im mittleren Deutschland und die Belagerung der von Franzosen besetzten Stadt Mainz.

Vincke modifizierte in dieser Zeit seine Haltung zur Französischen Revolution. "Seine zahlreiche Reisen machen das Tagebuch auch zu einer kulturgeschichtlichen Quelle von einigem Rang", so Prof. Dr. Wilfried Reininghaus, 1. Vorsitzender der Historischen Kommission für Westfalen und Präsident des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen. Durch die vorliegende Edition, die hauptverantwortlich von Wilfried Reininghaus bearbeitet wurde, sind die Tagebücher erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. In der Reihe sind bereits Band 1 (1789-1792) und Band 5 (1804-1810) erschienen.

Info:
Die Tagebücher des Ludwig Freiherrn Vincke (1789 – 1844), Band 2: 1792-1793, bearbeitet von Wilfried Reininghaus unter Mitarbeit von Herta Sagebiel, Tobias Meyer-Zurwelle und Tobias Schenk, Aschendorff Verlag Münster 2011, 471 Seiten, 44 Euro.

Quelle: LWL, Pressemitteilung, 27.7.2011

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