Das größte Dorf im Münsterland – so stellte sich Greven vor 100 Jahren selbst dar, so lernten es die Kinder. Denn die Industrialisierung hatte seit 1855 für einen großen Wachstumsschub gesorgt. Wie das Leben im Dorf zum Anfang des 20. Jahrhunderts verlief, präsentiert das Stadtarchiv Greven in einigen Facetten nun in einer Ausstellung, die vom Donnerstag, 30. Juni bis Dienstag, 2. August 2011 im Rathausfoyer zu den Öffnungszeiten des Rathauses gezeigt wird. Unterstützt wird die Ausstellung durch den Heimatverein Greven, dessen Arbeitskreis Bilddokumente zahlreiche zeitgenössische Ansichten Grevens beisteuert.
Eröffnet wird die Ausstellung am Donnerstag, 30. Juni um 19 Uhr. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Peter Vennemeyer wird Privatdozentin Dr. Sabine Mecking (Uni Münster/Uni Düsseldorf) einen Vortrag halten mit dem Titel: "Westfalen im Kaiserreich 1871-1918". Der Eintritt ist frei, alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Auch diese Veranstaltung ist eine Kooperation von Stadtarchiv und Heimatverein. "Die Ausstellung ist eine schöne Möglichkeit zu zeigen, wie wenig bislang über die Zeit des Kaiserreichs für die Ortsgeschichte geforscht wurde", sagt Stadtarchivar Dr. Stefan Schröder. "Und auch die Ausstellung selbst kratzt vielfach nur an der Oberfläche. Was kein Wunder ist – schließlich finden sich im Stadtarchiv hunderte Akten aus dieser Zeit."
Thematisiert werden in der Ausstellung bislang eher unbekannte Aspekte wie die Lokalpolitik, Lokalzeitungen, der Beginn gewerkschaftlicher Aktivitäten, die Veränderung des Dorfes durch die Industrialisierung oder die Mentalitäten der Einwohnerschaft. Angesichts des diesjährigen Schuljubiläums des Gymnasium Augustinianum darf ein Rückblick auf eine der Vorgängerschulen, die als Rektoratschule 1911 ihr 50-jähriges Jubiläum feierte, nicht fehlen. "Wenn mit der Ausstellung deutlich wird, wie viel Forschungsbedarf über Greven im 19. Jahrhundert besteht und wie gut die Recherchemöglichkeiten dafür im Stadtarchiv Greven sind, würde damit ein weiteres Ziel erreicht. Mit unserer Öffentlichkeitsarbeit wollen wir auch dafür werben, aktiv zu werden und weiterzuforschen. Das Angebot ist so vielfältig, dass sich damit von der Schülerfacharbeit über Heimatforschung bis zur Doktorarbeit alles machen ließe!", schildert Schröder die Möglichkeiten für die aktive Nutzung des Stadtarchivs.
Kontakt:
Stadtarchiv Greven
Rathaus, Raum B 18 (Untergeschoss)
Rathausstraße 6
48268 Greven
Tel. 02571 920-358
Quelle: Stadt Greven, Pressemitteilung, 22.6.2011