Professor Dr. Bernd Hey ist tot: Der langjährige Leiter des Landeskirchlichen Archivs der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) verstarb am 27. Januar 2011 im Alter von 68 Jahren in Bielefeld. Präses Alfred Buß würdigte ihn als „leidenschaftlichen Historiker“, der die landeskirchliche Archivarbeit mit Kompetenz und Engagement weit über die landeskirchlichen Grenzen hinaus geprägt habe.
Durch persönlichen Einsatz und den Dialog sowohl in der Kirche als auch mit Wissenschaft und breiter Öffentlichkeit hat Bernd Hey einen wichtigen Beitrag zu einer geschichtlich verantworteten Präsenz der EKvW geleistet. Seit 1985 bis zu seinem Ruhestand im Mai 2007 stand der Historiker an der Spitze des Landeskirchlichen Archivs.
Geboren und aufgewachsen in Bielefeld, studierte Hey an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Geschichte, Germanistik, Publizistik, Philosophie und Pädagogik. Nach Referendariat und Dissertation arbeitete er als Wissenschaftlicher Assistent an der Pädagogischen Hochschule und Universität Bielefeld.
1980 folgten die Habilitation in Geschichte und ihre Didaktik an der Universität Bielefeld sowie die Berufung zunächst zum Privatdozenten, 1984 zum Professor. 1985 wechselte Bernd Hey als Direktor an das Landeskirchliche Archiv Bielefeld. Lehraufträge an der University of Illinois/USA und in Potsdam sowie zahlreiche Veröffentlichungen runden seine wissenschaftliche Tätigkeit ab.
Hey war von 1997 bis 2009 auch Vorsitzender des Vereins für Westfälische Kirchengeschichte. Als Nachlassverwalter hat er darüber hinaus einen wesentlichen Beitrag zur Rehabilitierung und Anerkennung von Kurt Gerstein geleistet, der als Christ innerhalb der SS Widerstand gegen das Naziregime leistete.
Quelle: EKvW, Pressemitteilung, 28.1.2011