Der VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare dokumentiert auf seiner Homepage seine Stellungnahmen zum FAZ-Bericht vom 25.11.2010, demzufolge die Wiederbesetzung der Präsidentenstelle des Bundesarchivs im Frühjahr 2011 fachfremd mit einem ehemaligen Staatssekretär der Regierung Rüttgers (Nordrhein-Westfalen) erfolgen soll.
Als sich die Hinweise auf eine nichtfachliche Wiederbesetzung der Präsidentenstelle im Bundesarchiv verdichteten, hat sich der VdA schon am 19. November 2010 in einem Schreiben direkt an Kulturstaatsminister Neumann gewandt. Dabei hat der VdA deutlich gemacht, dass er eine fachliche Wiederbesetzung für unabdingbar hält:
"Wie in den letzten Wochen bekannt wurde, wird der Präsident des Bundesarchivs Ende März 2011 in den Ruhestand treten. Die Regelung der Nachfolge in dieser für das deutsche Archivwesen und im Hinblick auf die Mitarbeit in internationalen Fachgremien auch darüber hinaus eminent wichtigen Position bedarf größter Sorgfalt. Daher beobachtet der Verband deutscher Archivarinnen und Archivare – VdA e.V. die Entwicklung der Wiederbesetzung mit erheblichem Interesse. Bisher (Stand 17.11.) ist uns allerdings noch keine Ausschreibung für die Nachfolge im Amt des Präsidenten bekannt geworden. Mit Blick auf das Archivwesen der Bundesrepublik und die Reputation der Bundesrepublik Deutschland im Ausland halten wir eine fachliche Wiederbesetzung bei dieser herausgehobenen Stelle für unabdingbar. Bitte teilen Sie uns unter Bekanntgabe des Aktenzeichens mit, wann mit dieser Ausschreibung zu rechnen ist, damit wir die Fachkolleginnen und -kollegen entsprechend informieren können. Da die Zeit drängt, würden wir uns über eine zeitnahe Antwort freuen."
Der VdA teilt weiter mit, dass die ihm vorliegende Antwort vom 25. November 2010 unzureichend war, da nicht zugesichert wurde, die Stelle eindeutig fachbezogen auszuschreiben. Daher habe der VdA mit Schreiben vom 1. Dezember 2010 bei der Bundeskanzlerin in dieser Angelegenheit interveniert. Er wurde dabei vom Verband der Historikerinnen und Historiker Deutschlands e.V., dem Gesamtverein der Deutschen Geschichts- und Altertumsvereine e.V. und dem Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e.V. unterstützt.
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Quelle: VdA, Pressemitteilung, 2.12.2010; VdA an Kulturstaatsminister Neumann, 19.11.2010