Stadtarchiv Halle erhält Vorlass des DDR-Politikers Gerald Götting

Das Stadtarchiv Halle (Saale) erhält den Vorlass von Gerald Götting. Der 1923 geborene DDR-Politiker Götting war langjähriger CDU-Vorsitzender, stellvertretender Vorsitzender des Staatsrates, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Nationale Verteidigung und Vizepräsident der Volkskammer der DDR. Am 2. November 1989 trat Götting als CDU-Vorsitzender zurück, wurde am 7. November aus dem Staatsrat abberufen und im Februar 1991 aus der CDU ausgeschlossen.

Der Vorlass umfasst insgesamt 12 Regalmeter Unterlagen. Neben auch andernorts archivierten Zeitungen, wie dem CDU-Organ "Der neue Weg" mit einer umfangreichen Bekanntgabe zum Tode Walter Ulbrichts, handelt es sich bei den archivisch und historisch wichtigeren Teilen des Vorlasses z.B. um zahlreiche Dokumentationen in schriftlicher Form über die politische Situation.

So schreibt Götting über die Entmachtung Ulbrichts: "Schon lange lag ein Wechsel in der Spitze der SED in der Luft. In persönlichen Gesprächen mit führenden Genossen wurde Ulbrich und seine Politik ungewohnt oft kritisiert. Honecker und seine Mannen drängten zur Macht." Ehrenmedaillen, seine Schulmütze aus den Franckeschen Stiftungen, Material über seinen Großvater Baron Siegmar von Schultze-Galléra, aber auch Videos und Filmrollen gehören ebenfalls zum Vorlass von Gerald Götting, für dessen Verzeichnung Stadtarchiv Ralf Jacob rund anderthalb bis zwei Jahre ansetzt.

Kontakt:
Stadtarchiv Halle (Saale)
Rathausstraße 1
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 221-3300
Telefax: 0345 221-3330

Quelle: Halle Forum, 17.9.2010

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