Vor knapp zehn Monaten kam es zum folgenschweren Einsturz des Kölner Stadtarchivs. Jetzt wurde der Schaden an den Archivalien einvernehmlich zwischen der Stadt Köln und dem Versicherer des Archivs, der Provinzial Rheinland, reguliert. 61,5 Millionen Euro werden noch in diesem Jahr von dem Düsseldorfer Versicherer an die Stadt Köln überwiesen.
Das Stadtarchiv der Stadt Köln war zum Schadenzeitpunkt mit seinen Materialien bei der Provinzial Rheinland mit einer Versicherungssumme von maximal 60 Millionen Euro versichert. Dass der jetzt gezahlte Betrag diese Summe übersteigt, ist auf einen vertraglich geregelten Zinsanspruch zurückzuführen. Die Auszahlung der vertraglich vereinbarten Höchstentschädigung zuzüglich der Zinsen kann erfolgen, weil feststeht, dass der geschätzte Gesamtschaden diese Summe deutlich überschreiten wird. Die Stadt Köln kalkuliert den Gesamtschaden auf über 300 Millionen Euro.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zur Schadenursache sind noch nicht abgeschlossen. Es wird weiterhin davon ausgegangen, dass der Einsturz in direktem Zusammenhang mit den Baumaßnahmen an der Nord-Süd-Trasse für die neue U-Bahn steht.
Neben der jetzt unterschriebenen Regelung haben die Stadt Köln und die Provinzial verabredet, den Regress gegen sämtliche in Betracht kommende Dritte gemeinsam zu führen. Ob und in welchem Umfang ein Regress möglich ist, hängt von den Ergebnissen des laufenden Beweissicherungsverfahrens und der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen ab.
Quelle: Stadt Köln, Pressemitteilung, 18.12.2009