Leopoldina-Archiv übernimmt Nachlass des Ornithologen und Theologen Otto Kleinschmidt

Die Überführung des wissenschaftlichen Nachlasses des bedeutenden Leopoldina-Mitglieds Otto Kleinschmidt (1870-1954) von Wittenberg in das Archiv der Leopoldina wurde mit finanzieller Unterstützung des Leopoldina Akademie Freundeskreis e.V. möglich. Nun sollen die Dokumente, unter anderem Korrespondenzen, Tagebücher, theologische Studienbücher und zahlreiche herausragende Vogelzeichnungen systematisch im Archiv der Akademie aufgearbeitet werden und in Zukunft breiten Wissenschaftskreisen zugänglich sein.

Otto Kleinschmidt war einer der bekanntesten und bedeutendsten Ornithologen des 20. Jahrhunderts und hat zahlreiche hervorragende Arbeiten zur Vogelwelt vorgelegt. Ausgehend von diesen Studien hat er sich als Evolutionstheoretiker einen Namen gemacht und eine neue Lehre über die Artbildung, die so genannte Formenkreislehre, begründet. Daneben wirkte er über mehrere Jahrzehnte als Theologe in Wittenberg und betätigte sich als Künstler. Seit 1926 war Otto Kleinschmidt Mitglied der Leopoldina.

Aus Anlass der Überführung des Nachlasses Otto Kleinschmidt veranstaltete die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften am 17. November 2009 einen öffentlichen Vortragsabend unter dem Titel „Theologe aus Wittenberg, Ornithologe von Weltrang“ in der Akademie in Halle. Es sprachen Michael Beleites (Dresden) zu „Otto Kleinschmidt – Biologe, Theologe und Künstler“ und Dr. Frank Steinheimer (Halle) über „Otto Kleinschmidt und sein Einfluss auf die Entwicklung der Ornithologie“. Anschließend wurde eine Ausstellung zum Wirken Otto Kleinschmidts eröffnet, die die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt e.V. mit Sitz in Wittenberg erstellt hat. Die Ausstellung ist bis zum 11. Dezember zu sehen.

Kontakt:
Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften
Archiv
Emil-Abderhalden-Str. 35
06108 Halle (Saale)
Tel.: +49 – 345 – 4 72 39 – 21
Fax: +49 – 345 – 4 72 39 – 19
archiv@leopoldina-halle.de

Quelle: Leopoldina, Pressemitteilung, 13.11.2009

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