Magazin-Anbau für das Haus der Essener Geschichte ein Glücksfall

Das künftige "Haus der Geschichte" in Essen wird auch das Stadtarchiv Essen beherbergen. Der dafür vorgesehene Magazin-Anbau stellt einen Glücksfall dar. Denn der Bau ist funktional und trotzdem ästhetisch, die Wirkung seiner rostigen Fassade sei "betörend", so urteilt die WAZ.

Das „Haus der Geschichte” will Ende des Jahres 2009 den Betrieb aufnehmen. Das erklärte der Leiter des Stadtarchivs, Dr. Klaus Wisotzky, auf Anfrage der WAZ. Das „Haus der Geschichte” wird nicht einfach nur das neue Domizil des Stadtarchivs, das von 1962 bis zuletzt im Rabbinerhaus beheimatet war, einem Seitenflügel der Alten Synagoge. Vielmehr ist ein öffentliches Zentrum zur Dokumentation der Essener Geschichte geplant.

Schauplatz ist die ehemalige Luisenschule am Bismarckplatz (Südviertel/Stadtmitte). Das Gymnasium schloss 2004. Über neun Klassenräume soll sich künftig eine Dauerausstellung der Essener Geschichte erstrecken. Ferner ziehen die Heimatkunde-Abteilung der Stadtbibliothek ein sowie der Historische Verein und die Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde. Die Gesamtprojektkosten sollen sich auf 6,3 Millionen Euro belaufen.

Derzeit sichtbarstes Zeichen des Baufortschritts ist die äußere Fertigstellung des Magazin-Gebäudes: Hinter der Luisenschule an der Bert-Brecht-Straße ist ein Anbau entstanden, der künftig rund zehn Regalkilometer mit alten Akten aufnimmt. Er kommt ohne Tageslicht aus, benötigt aber konstante 18 Grad Celsius Raumtemperatur und gleichbleibende Luftfeuchtigkeit. Deshalb sind in die Fassaden keine Fenster, sondern hochformatige Luken eingelassen. Die Fassade wurde mit korrodierendem Stahl verkleidet. „Die Fassade wird weiterrosten und so ihr Aussehen ändern”, erklärt der verantwortliche Architekt Frank Ahlbrecht. Eine Stahlfassade deute auf den „Tresor-Charakter” des Gebäudes hin und unterstreiche die Bedeutung Essens als frühere Stahl-Stadt.

Kontakt:
Stadtarchiv Essen
Steeler Str. 29
45121 Essen
Telefon: 0201-88-41300
Telefax: 0201-88-41313
stadtarchiv@essen.de
www.stadtarchiv.essen.de

Info: Der Lesesaal des Essener Stadtarchivs ist seit dem 1. Juli 2009 aufgrund der umfangreichen Umzugsvorbereitungen für die Benutzung geschlossen.

Quelle: Martin Spletter, WAZ Essen, 10.9.2009

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.