Auf den Spuren Limburger Handelshäuser

Der Stadtarchivar von Limburg an der Lahn, Dr. Christoph Waldecker, führte die Sommertour der Nassauischen Neuen Presse (NNP) auf den Spuren Limburger Handelshäuser. In Limburg gab es zahlreiche Märkte, neben dem heute noch bekannten Fischmarkt, Kornmarkt oder Rossmarkt auch noch den Schuhmarkt, den Buttermarkt, den Markt der Gaden, den Heu- und Kohlenmarkt und den Leinenmarkt. Die ganze Stadt war ein Warenhaus, es gab alles, was zum täglichen Leben benötigt wurde, aber bei ganz verschiedenen Anbietern. Es war die Zeit, in der die Wollenweber Wohlstand in die Stadt brachten. Das änderte sich, als Limburg zum Erzbistum Trier kam. Die Bedeutung der Stadt nahm deutlich ab und erlebte erst mit der Anbindung an die Lahntalbahn eine neue Blüte.

Oft sind die Gewerbe treibenden Familien über Generationen dem Standort und ihrem Gewerbe treu geblieben. Betten-Siebert ist für Waldecker so ein Beispiel. Es wird in der vierten Generation geführt. Der Gründer des Unternehmens stammt aus Thüringen und hat Limburg als Handlungsreisender mit einer Kiepe und seinen Waren auf dem Rücken kennengelernt. 1884 kam es dann zur Gründung des Bettenhandels.

Die Familie Trombetta ist ein Beispiel für eine gelungene Integration, denn die Familie stammt aus Norditalien und siedelte sich im 17. Jahrhundert in Limburg an. Schnell taucht der Name in den Mitgliederverzeichnissen der Zünfte auf, und die Frauen aus der Familie heiraten oft angesehene Limburger Bürger. Bankgeschäfte und Kaffeerösterei des 1796 gegründeten Geschäfts sind später ihre wirtschaftlichen Standbeine.

Letzte Station der NNP-Sommertour war der Neumarkt, der von 1830 an entwickelt wurde. Das Marktgeschehen mit bis zu 600 Stück Großvieh pro Markttag führte jedoch zu Beschwerden der Anlieger über den Gestank, so dass der Handel mit Tieren auf den neuen Marktplatz (Ste.-Foy-Straße) verlegt wurde.

Kontakt:
Stadtarchiv Limburg an der Lahn
Dr. Christoph Waldecker M. A.
Mühlberg 2
65549 Limburg a. d. Lahn
Telefon : 06431 932367
christoph.waldecker@stadt.limburg.de

Quelle: Johannes Laubach, Frankfurter Neue Presse, 25.8.2009

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