Verloren geglaubte Akten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind unvermutet im Keller des Elmshorner Rathauses wieder aufgetaucht. Bereits bei der ersten Sichtung der insgesamt 49 Kartons mit Verwaltungsakten des Ordnungsamtes und der Polizeiverwaltung wird den ehrenamtlichen Archiv-Mitarbeitern Jürgen Wohlenberg und Karl Heinz Kuhlemann klar, dass sie wichtige Unterlagen gefunden haben: Polizei-Akten aus der Nazi-Zeit, zum Beispiel über die Verfolgung von Sinti und Roma, sowie Akten über alle 24 im Jahre 1938 noch in Elmshorn lebenden Juden. Allerdings sind viele Akten erheblich während der Sturmfluten 1962 oder 1967 beschädigt worden.
Viele Akten können aber auch sofort in das neue Rollregal einsortiert werden, das gerade im Archiv aufgebaut worden ist. Die Kosten in Höhe von knapp 8.000 Euro haben je zur Hälfte die Stadt Elmshorn und der Förderverein für das Stadtarchiv Elmshorn bezahlt. Mit rollenden Regalen kann die Raumfläche wesentlich optimaler ausgenutzt werden. Der im Oktober 2005 gegründete Verein hatte bereits vergangenes Jahr ein wesentlich größeres Rollregal für rund 10.000 Euro allein finanziert. „Die Lagerkapazität ist jetzt auf 480 Regalmeter gewachsen und hat sich insgesamt um etwa ein Drittel vergrößert“, so Wohlenberg, der auch Schatzmeister des von Kuhlemann initiierten Fördervereins ist.
Damit bei den Archivalien im Elmshorner Stadtarchiv nicht die Übersicht verloren geht, hat die Stadt bereits im Frühjahr vier neue Rechner und eine neue Software für die Inventarisierung angeschafft.
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Quelle: Carsten Petersen, Elmshorner Nachrichten, 7.8.2009