Anlässlich des 600. Universitätsjubiläums zeigen Universität Leipzig, Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und Stadt Leipzig im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig die von ihnen gemeinsam konzipierte Jubiläumsausstellung \“Erleuchtung der Welt – Sachsen und der Beginn der modernen Wissenschaften\“. Maßgeblich an der Konzeption der Ausstellung beteiligt waren Dr. Rudolf Hiller von Gaertringen, Dr. Cecilie Hollberg, Museumsleiter Dr. Volker Rodekamp sowie Prof. Dr. Detlef Döring von der Akademie der Wissenschaften. Gemeinsam mit Vertretern aus Wissenschaft, Politik und Kultur hat die sächsische Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange am 8. Juli 2009 die Jubiläumsausstellung \“Erleuchtung der Welt. Sachsen und der Beginn der modernen Wissenschaften\“ in Leipzig eröffnet. \“Die Jubiläumsausstellung unterstreicht die besondere Rolle der Universität Leipzig als Motor der Wissenschaft und der gesellschaftlichen Entwicklung in Mitteldeutschland und weit darüber hinaus\“, sagte sie. Und weiter: \“Die älteste Universität in Sachsen leistete vom späten Mittelalter bis heute einen bedeutenden Beitrag zur Herausbildung der modernen Wissenschaften. Die Jubiläumsausstellung ist ein beeindruckender Querschnitt durch die Wissenschaftsentwicklung der Jahrhunderte am Standort Leipzig.\“
Heute ist die Universität Leipzig die zweitälteste Universität Deutschlands. Bereits im Zeitalter der Aufklärung stand sie im Mittelpunkt deutscher und europäischer Wissenschaft. Damals war Sachsen sogar eines der bedeutendsten Zentren europäischer Bildung. \“Was kaum einer weiß: Die Aufklärung in Deutschland begann in Sachsen\“, erklärte Projektleiter und Kustos PD Dr. Rudolf Hiller von Gaertringen. Wissenschaftler aller Disziplinen brachen von hier aus in neue geistige Welten auf. In Naturwissenschaft, Philosophie, Medizin und Jurisprudenz glänzte Leipzig mit Exzellenz. Nicht nur die erste Tageszeitung der Welt – auch sie ist in der Ausstellung zu sehen – wurde in Leipzig gedruckt.
Außerdem wurden dort der erste Lehrstuhl für Arabistik an einer deutschen Universität eingerichtet sowie die Gerichtsmedizin etabliert. Leipzig wurde zum Impulsgeber einer ganzen Epoche. Die Auswirkungen reichten von Mitteldeutschland bis in alle heutigen Bundesländer. Dafür sprechen nicht zuletzt die Namen berühmter Lehrer und Absolventen der Leipziger Universität wie Goethe, Gottsched, Lessing und Leibniz. Mit ihren Erkenntnissen erleuchteten sie die Welt. \“Viele kluge Köpfe, die zwischen dem 17. und beginnenden 19. Jahrhundert die Geistes- und Naturwissenschaften revolutioniert haben, waren Gelehrte der Universität Leipzig. Mit ihren Erkenntnissen erleuchteten sie die Welt – und so erklärt sich der Titel unserer Ausstellung\“, erklärte Kuratorin Dr. Cecilie Hollberg. Da jede der 30 Abteilungen mit kurzen Einführungstexten vorgestellt werde, sei kein größeres Vorwissen nötig. \“Die Ausstellung betrachtet die Universität aber nicht isoliert, sondern im Kontext von Land und Stadt\“, ergänzte Prof. Dr. Dr. Detlef Döring, Leiter des wissenschaftlichen Beirats der Ausstellung. Und weiter: \“Das in der Messestadt lebende kaufmännische Bürgertum war in einmaliger Weise den Wissenschaften, aber auch den Künsten gegenüber aufgeschlossen und förderte sie in jeder Hinsicht. Diese für Deutschland einmaligen Rahmenbedingungen ermöglichten es, dass Leipzig zu einem Ort der Erleuchtung der Welt werden konnte.\“
Illustriert und zugänglich gemacht werden jene Erkenntnisse mit 680 kostbaren und selten gezeigten Exponaten. Diese stammen sowohl aus den Sammlungen der Universität Leipzig, dem Stadtgeschichtlichen Museum, der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, den Archiven des Landes Sachsen als auch aus internationalen Sammlungen. Dank der finanziellen Unterstützung durch den Freistaat Sachsen in Höhe von rund zwei Millionen Euro konnten sie nach Leipzig geholt werden. Der Rektor der Universität Leipzig, Prof. Dr. Franz Häuser, bedankte sich für dieses Engagement. Häuser sagte: \“Ich danke dem Ministerpräsidenten, dass er die Schirmherrschaft über die Ausstellung übernommen hat, und auch dafür, dass der Freistaat die nicht geringe Finanzierung sicher gestellt hat.\“ Bei der Sächsischen Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange, bedankte sich Häuser für ihre Mitarbeit im Ausstellungsbeirat: \“Ich danke Frau Stange nicht nur, dass sie dem Ausstellungsbeirat vorgesessen hat, sondern auch dafür, dass sie mit ihren Nachfragen und Anregungen aktiv gestaltend mitgewirkt hat.\“ Vom 9. Juli bis 6. Dezember 2009 ist die Jubiläumsausstellung dienstags bis sonntags von 10:00 bis 18:00 Uhr für Besucher geöffnet. An zahlreichen Mitmach- und Hörstationen können die Besucher die erleuchtenden Ideen selbst ausprobieren – auf den Spuren großer Erfinder und Denker. Ergänzend zur Ausstellung sind ein Essay- und ein Katalogband erschienen.
Info: Band 1: Essayband
Im Auftrag des Rektors der Universität Leipzig, Franz Häuser, herausgegeben von Detlef Döring und Cecilie Hollberg unter Mitarbeit von Tobias U. Müller. 384 Seiten, ca. 300 farbige Abbildungen, Format 28,0 x 23,6 cm, Klappenbroschur, erschienen im Sandstein Verlag, Dresden 2009.
Band 2: Katalog
Im Auftrag des Rektors der Universität Leipzig herausgegeben von Detlef Döring, Rudolf Hiller v. Gaertringen, Cecilie Hollberg, Volker Rodekamp, ca. 500 Seiten, ca. 600 farbige Abbildungen, Format 28,0 x 23,6 cm, Klappenbroschur, erschienen im Sandstein Verlag, Dresden 2009.
Kontakt:
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Quelle: Pressemeldung Uni Leipzig, 8.7.2009; Weltexpress, 12.7.2009; Aktuelles Sächsische Akademie der Wissenschaften; Ausstellungen Stadtgeschichtliches Museum Leipzig.