Wenn kulturelle Einrichtungen wie Museen, Theater oder Bibliotheken ihre Jahresbilanzen vorlegen, dann verweisen sie gerne auf Besucher- oder Ausleihstatistiken. Auch Archive, die in der allgemeinen Wahrnehmung eher im Schatten ihrer größeren \“Geschwister\“ stehen, messen ihre Attraktivität in so genannten Benutzertagen oder Tagespräsenzen. Unter diesem Aspekt ist die Entwicklung der letzten Jahre, was das Südtiroler Landesarchiv betrifft, durchaus bemerkenswert: Bewegten sich die Zahlen der Besucherinnen und Besucher des Landesarchivs in den 1990er Jahren noch rund um die 2000er-Marke (1992 etwa 1998 Benutzertage, 1993: 2035, 1994: 1926, 1995: 2000 usw.), so stieg die Besucherzahl 1999 auf 2593, sprang 2004 erstmals über die 3000 und erreichte 2008 mit 3738 Besucherinnen und Besuchern an 249 Öffnungstagen ihren vorläufigen Höhepunkt. \“Da wir zum 30. Juni 2009, also zur Halbzeit, bereits 2231 Tagespräsenzen verzeichnet haben, rechnen wir im heurigen Jahr mit einer weiteren deutlichen Steigerung\“, sagt der stellvertretende Direktor im Landesarchiv, Gustav Pfeifer.
Am Landesarchiv führt man den Attraktivitätszuwachs der letzten Jahre auf eine allgemeine Zunahme des Interesses an der eigenen Geschichte zurück. \“Außerdem haben wir uns in den vergangenen Jahren bemüht, durch eine verstärkte Öffentlichkeits- und Weiterbildungsarbeit unser Profil als Südtiroler \’Haus der Geschichte\‘ zu schärfen und konnten durch die Übernahme vor allem auch zeitgeschichtlich interessanter Bestände weiter an öffentlichem Interesse gewinnen\“, erklärt Archivdirektorin Christine Roilo.
Auch die mittlerweile über die engeren Grenzen hinaus bekannte wissenschaftliche Veröffentlichungsreihe des Archivs wächst weiter: Im Herbst erscheint bereits der dreißigste Band. Auch die Veranstaltungsbilanz des Südtiroler Landesarchivs kann sich sehen lassen. Die Veranstaltung von Ausstellungen, Buchvorstellungen, kleineren, aber auch internationalen Tagungen zu verschiedenen Themen der Landesgeschichte vom Mittelalter bis zur Zeitgeschichte sei neben dem Tagesgeschäft eine wichtige Aufgabe des Archivs, durch die wissenschaftliche Erkennntnisse in breiterem Rahmen weitergegeben werden können, so die Landesarchivare. Hinzu kommen Schulungen und Weiterbildungsveranstaltungen etwa für Chronisten oder in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule und anderen Bildungseinrichtungen.
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Quelle: Pressemitteilung Autonome Provinz Bozen, 2.7.2009