Das Stadtarchiv Hückeswagen ist umgezogen, vom Etapler Platz in die anderthalb Kilometer entfernte Ewald-Gnau-Straße 30. Die gebürtige Hückeswagerin Diplom-Archivarin Iris Kausemann betreut das Stadtarchiv seit 2004. Die Mutter von vier Kindern stellt das Stadtarchiv Hückeswagen auf der städtischen Homepage vor.
Historische Bildungsarbeit, Archivpädagogik, Erinnerungskultur und lebenslanges Lernen sind für sie die Potenziale, die dem Archiv zur besonderer Bedeutung in der städtischen Öffentlichkeit verhelfen können: \“Für den Bürger bietet sich durch die Multiperspektivität des Unikats \’Akte\‘ eine optimale Sichtweise bei seiner Recherche. Er hat die Möglichkeit, durch den offenen Umgang mit der Geschichte Orientierung zu gewinnen. Identifikation mit seiner Heimatstadt und Reflexion der eigenen, so wie der allgemeinen Geschichte ermöglichen \’Lebenslanges-Lernen\’\“.
Steckenpferd der Archivarin ist die Deutsche Schrift, speziell „Sütterlin“. Bereits mit Grundschülern lassen sich alte Handschriften studieren und einüben. Auch bei den weiterführenden Schulen müsse die Vermittlung von Methodenkompetenz, von eigenständigem Arbeiten und wissenschaftlicher Recherche im Vordergrund stehen. Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten böte dazu alle zwei Jahre eine gute Gelegenheit.
\“Aus der Vergangenheit lernen, unsere Demokratie begreifen und Identifikation schaffen sind nicht nur in der heutigen Zeit gesellschaftspolitische Ziele, die ich ein kleines bisschen mitverfolgen möchte.
\’Freedom of information\‘, die Informationsfreiheit, bereits auf dem 45. Deutschen Archivtag im Jahre 1969 von Hans Booms propagiert, gewinnt in der heutigen Zeit von \’GOOGLE\‘ und \’Wikipedia\‘ ganz neue Dimensionen\“, so Iris Kausemann. Und doch gebe es auch für Hückeswagen noch viele unerforschte Bereiche und offene Fragen.
Bestände:
Aktenbestand: A: 1797 – 1945 mit 1400 Einheiten
B: 1945 – 1975 mit 1200 Einheiten
C: 1975 – heute zur Zeit 330 Einheiten
Zeitungen: über 500 Bände, einschließlich des Nachlasses Hombrecher, 1843 – heute
Jährlich werden die Hückeswagener Teile der Bergischen Morgenpost und des Remscheider Generalanzeigers gesammelt und eingebunden.
Fotos: 3 500 Fotos, deren Bestand laufend erweitert wird.
Amtliche Veröffentlichungen: über 200 Bände, 1811 – heute
Nachlässe: Julius Lausberg (1881-1965), Fabrikant
Joachim von Seewitz (1891-1966), weltberühmter Ausdruckstänzer
Arno Paffrath (1924-2001), Heimatforscher und Werksarchivar Zanders
Nachlass Schnabel, Tuch- und Watteherstellung
Nachlass Niehaus, Küfermeister
Nachlass Carola Lepping, Schriftstellerin
Sonstiges: Ratsprotokolle ab 1836 ( mit größeren Lücken), Schulchroniken ab 1816, Plakatsammlung Forum ab 1983 bis heute, Archivbibliothek, Genealogien, Tauf-, Heirats- und Sterberegister, Karten und Pläne.
Sammlungen: Unternehmen Bêché & Grohs
Unternehmen Pflitsch
Öffnungszeiten: Montag, Dienstag und Mittwoch von 9.00 – 12.00 Uhr
Montag 15.00 – 18.00 Uhr
Jeden 1. Samstag im Monat von 10.00 – 12.00 Uhr und nach Vereinbarung.
Kontakt:
Stadtarchiv Hückeswagen
Ewald-Gnau-Str. 30
42499 Hückeswagen
Tel.: 02192/8549997
kausemann@archiv-hw.de