Am Vorabend des 80. Geburtstages des Philosophen Jürgen Habermas, der bis 1994 an der Goethe-Universität Frankfurt am Main forschte und lehrte, eröffnet die Deutsche Nationalbibliothek am 17. Juni 2009 die Ausstellung „’… die Lava des Gedankens im Fluss’. Jürgen Habermas. Eine Werkschau“. Zur Eröffnung der Ausstellung um 18 Uhr sprechen die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth, der Vize-Präsident der Johann Wolfgang Goethe-Universität Matthias Lutz-Bachmann und Habermas\‘ Verlegerin Ulla Unseld-Berkéwicz. Der Filmemacher, Medienwissenschaftler und Schriftsteller Prof. Alexander Kluge trägt den \“Glückwunsch eines Freundes\“ vor und Jürgen Habermas selbst hält eine Ansprache.
Die Ausstellung veranstalten das Archiv der Peter Suhrkamp Stiftung an der Goethe-Universität, dessen Leiter Wolfgang Schopf die Ausstellung kuratiert hat, und die Deutsche Nationalbibliothek. Gezeigt werden zudem Quellen aus dem Suhrkamp Verlag, dem Universitätsarchiv Frankfurt, der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, dem Archiv des Instituts für Sozialforschung und dem Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main. Die Veranstalter danken für die Unterstützung des Kulturamts der Stadt Frankfurt am Main, der Vereinigung von Freunden und Förderern der Johann Wolfgang Goethe-Universität und des Suhrkamp Verlags.
Jürgen Habermas veröffentliche 1986 mit Blick auf Heinrich Heine einen Aufsatz über »die Rolle des Intellektuellen in Deutschland«. Anläßlich seines 80. Geburtstags nähert sich die Ausstellung dem eigenen Beitrag von Habermas zum intellektuellen Diskurs seiner Zeit an. Diese Werkgeschichte beginnt 1954, dem Jahr der Dissertation, und führt bis in die lebendige Gegenwart seines wissenschaftlichen Schaffens und publizistischen Wirkens. Die Entstehung und Aufnahme der Bücher von Jürgen Habermas illustrieren Arbeitskorrespondenzen, Manuskriptteile oder Rezensionen. Entlang einzelner »Stichworte« weist die Ausstellung auf exemplarische Schwerpunkte in der Arbeit des Philosophen und Soziologen hin, etwa auf die Bildung und Vermittlung kritischer Gesellschaftstheorie, auf deren Wirkung unter den Studierenden, auf das Verhalten des Intellektuellen in Zeiten des Umbruchs wie 1968.
Mit alldem agiert Habermas als »öffentlicher Sprecher«, zudem als Theoretiker und Praktiker »kommunikativen Handelns«, weshalb seiner Publizistik eine eigene Ausstellungsstation gewidmet ist. Sie fordert, mit Faksimiles der meisten seiner in sechs Jahrzehnten erschienen Aufsätzen und Essays, zum Wichtigsten auf: zum Lesen. Studierende mehrerer Generationen gehören zu seinen engagierten Lesern. Das Lebenswerk des Hochschullehrers Jürgen Habermas steht genauso im Zentrum der Ausstellung, die bis zum 8. Juli 2009 besichtigt werden kann, wie das des Weltautors, dessen Schriften bislang in 33 Sprachen übersetzt wurden.
Zum 80. Geburtstag des renommierten Frankfurter Philosophen erscheint auch das Wissenschaftsmagazin „Forschung Frankfurt“ 2/2009 mit einem ausführlichen Beitrag zu seiner Person und verschiedenen Artikeln, die dokumentieren, wie präsent Habermas’ Philosophie in der aktuellen Forschung der Goethe-Universität ist. Die Ausgabe, die am 16. Juni 2009 gedruckt vorliegen wird, kann bereits im Internet abgerufen werden.
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Quelle: Pressemitteilung Uni Frankfurt, 9.6.2009; Archiv der Peter Suhrkamp Stiftung; Ausstellungen Deutsche Nationalbibliothek