Das Österreichische Staatsarchiv (Kriegsarchiv) zeigt in Kooperation mit dem Bundeskanzleramt eine Ausstellung zum Gedenkjahr 1809. Im Mittelpunkt steht die militärische Konfrontation des österreichischen Kaiserstaates mit dem Herrschaftssystem Napoleons. Die Ausstellung im Palais Porcia in der Herrengasse 23 in der Wiener Innenstadt ist bis 30. Juni 2009 zu sehen und kann Montag – Freitag von 9:00-16:00 Uhr besichtigt werden, der Eintritt ist frei.
„Österreich gedenkt heuer jener kriegerischen Ereignisse, die vor 200 Jahren in unserem Land stattgefunden haben. Der Versuch, sich dem als Fremdherrschaft empfundenen Regime Napoleons zu entziehen und dessen Einfluss zurückzudrängen, stand am Beginn einer mehrjährigen europaweiten Erhebung. Sie gab den Befreiungsbestrebungen neuen Auftrieb und spiegelte vor allem den Unmut über das vom Kaiser der Franzosen geprägte Herrschaftssystem wider. Auch wenn der Krieg des Jahres 1809 schlussendlich verloren ging, erhielt der Geist des Widerstands gegen Napoleon, der nur Jahre später endgültig abdanken musste, neuen Auftrieb“, schreibt Dr. Josef Ostermayer, Staatssekretär für Medien und Regierungskoordination im Bundeskanzleramt, in seinem Vorwort der Ausstellungsbroschüre.
1809 war für den österreichischen Kaiserstaat ohne Zweifel ein bedeutsames Jahr: Als einzige europäische Macht hatte er es gewagt, Frankreich und dessen Verbündeten die Stirn zu bieten. Auch wenn diese Kampagne für Österreich insgesamt ungünstig verlief, so brachte sie doch die erste Niederlage für den bis dahin auf dem europäischen Kontinent als unbesiegt geltenden Korsen. Die entschlossene Verteidigung der innerösterreichischen Festungswerke gegen französisch-italienische Truppen, der überraschende Sieg des Generalissimus Erzherzog Carl bei Aspern gegen Napoleon und der von Andreas Hofer in Tirol organisierte Aufstand gegen Bayern und Frankreich waren und sind Ereignisse, an die man sich bis heute erinnert.
Zum Feldzug von 1809 verwahrt das Kriegsarchiv nicht nur die amtlichen Quellen der k. k. Armee (Befehle, Rapporte, Feldzugsjournale), sondern auch einen bedeutenden Fundus an visuellem Karten- und Bildmaterial. Diese einzigartigen Quellen werden in einer gemeinsamen Ausstellung des Österreichischen Staatsarchivs und des Bundeskanzleramtes einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Gezeigt werden Karten, Pläne und Bilder von den Operationen der Hauptarmee in Süddeutschland und Österreich, die Donauverschanzungen bei Wien sowie die beiden großen Schlachten von Aspern und Wagram. Von den Schauplätzen der Südarmee sind ausgewählte Exponate über Malborgeth, Graz, Triest und über die Marine zu sehen. Einen weiteren Schwerpunkt bildet Andreas Hofer und der Tiroler Freiheitskampf sowie Exponate zur Erinnerungskultur der historischen Ereignisse des Jahres 1809. In der Ausstellung sind nicht nur Archivalien aus den Beständen des Österreichischen Staatsarchivs zu sehen, sondern auch Exponate aus den Sammlungen privater Leihgeber. Ergänzend zur Ausstellung gibt es auch einen kostenlosen Katalog, in dem die kriegerischen Auseinandersetzungen und deren Folgen gut verständlich dargestellt werden.
Kontakt:
Kriegsarchiv im Österreichischen Staatsarchiv
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Quelle: Aktuelles Österreichisches Staatsarchiv, 9.6.2009; Johann Werfring, Wiener Zeitung, 10.6.2009