Viele Besucherinnen und Besucher fanden am Sonntag, den 26. April 2009, bei schönem Wetter den Weg ins Süsterhaus, wo sich das Stadtarchiv Lemgo befindet. Sie erfuhren etwas zur Geschichte des Gebäudes, das lange Jahre als Schule diente und nun mit dem Stadtarchiv wieder eine Bildungseinrichtung beherbergt. Das Stadtarchiv ist überdies eine Kultureinrichtung, die beeindruckende Schätze der Stadt verwahrt. Zu jeder vollen Stunden fanden Führungen statt, bei denen diese Schätze besichtigt werden konnten: die eindrucksvollen Amtsbücher des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, die Hexenprozessakten, wertvolle Urkunden und die schönen Handschriften der Gymnasialbibliothek. Archivleiterin Dr. Anikó Szabó vermittelte die Bedeutung der städtischen Überlieferung ebenso wie die der nichtamtlichen Sammlungen, die insgesamt das gesellschaftliche Leben Lemgos dokumentieren.
Mit der Ausstellung „Verfemt, verfolgt – vergessen?“, konzipiert vom „Haus der Bayerischen Geschichte“ erinnerte das Stadtarchiv mit dem städtischen „Arbeitskreis 9. November“ und dem „Museumsverein Hexenbürgermeisterhaus“ an die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933. Um 15:00 Uhr referierte Dr. Anikó Szabó über die Ereignisse der Kulturvernichtung in der NS-Zeit und über das Schicksal der verfolgten Schriftstellerinnen und Schriftsteller sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Frau Heer von der Buchhandlung Pegasus stellte mit einem Büchertisch Werke und Biographien der damals verfolgten Autorinnen und Autoren vor. Anschließend ließen die Besucherinnen und Besucher bei einem kleinen Umtrunk den Tag der offenen Tür im und vor dem Gebäude des Stadtarchivs bei dem schönen Wetter ausklingen.
Kontakt:
Stadtarchiv Lemgo
Süsterhaus
Rampendal 20a
32657 Lemgo
Tel. 0 52 61 / 21 32 75
stadtarchiv@lemgo.de