Mit fast 75 Jahren wurde der dienstälteste Bedienstete der Plettenberger Stadtverwaltung verabschiedet. Martin Zimmer legte zum 31. Januar 2009 nach fast 32 Jahren seine ehrenamtlich ausgeführte Arbeit im Stadtarchiv Plettenberg nieder.
Bürgermeister Klaus Müller bezeichnete den ersten Träger der Ehrenmedaille der Stadt Plettenberg bei dessen Verabschiedung schmunzelnd als den \“Kopf der Plettenberger Unterwelt\“, der jede Grube und jedes Erdloch im Stadtgebiet kenne und ein ausgewiesener Höhlenfachmann sei. Zimmer wird sein Hobby als Gruben- und Höhlenforscher ebenso wenig aufgeben wie das des Ohler Kirchenarchivars.
Am 1. Mai 1977 hatte Martin Zimmer die Nachfolge von Albrecht von Schwartzen angetreten. Vielfältige Aufgaben der Neuordnung erwarteten Zimmer, der die Bestände im oftmals feuchten Keller der Schule Holthausen sichtete, mit Hilfe des Westfälischen Archivamtes in Münster ordnete und im ersten regulären Stadtarchiv der Neuzeit im Bürogebäude von HB Seissenschmidt der Öffentlichkeit zugänglich machte. 1983 zog der Stadtarchivar in den Keller der Zeppelinschule um. Von dort erfolgte 1992 der Umzug an den heutigen Standort des hauptamtlich von Martina Wittkopp-Beine geleiteten Stadtarchivs ins Alte Rathaus.
Fünfzehn Jahre lang hatte Zimmer das Stadtarchiv alleinverantwortlich geleitet. Als besonders bemerkenswert bezeichnete Bürgermeister Müller die Ausstellung zum Gedenken an die jüdischen Mitbürger in Plettenberg. \“43 Jahre nach Kriegsende wurde das leider nicht nur unkritisch gesehen\“, betonte Müller, der den Mut Zimmers hervorhob, manch unbequeme Wahrheit öffentlich gemacht zu haben. Mit der Erschließung der so genannten "Ostarbeiter"-Kartei im Stadtarchiv sorgte er zudem für ein wissenschaftlich erschließbares Stück Stadtgeschichtsschreibung.
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Quelle: Westfälische Rundschau, 2.2.2009, Süderländer Tageblatt, 3.2.2009