Völklingen zur Zeit der Cholerapandemien des 19. Jahrhunderts

Angeregt durch das Projekt "Völklingen lebt gesund" der dortigen Volkshochschule hat sich das Völklinger Stadtarchiv dazu entschlossen, ebenfalls einen Beitrag zum Rahmenthema Gesundheit beizusteuern und seine Bestände nach passendem Material durchstöbert. Herausgekommen ist dabei die nun vorliegende neue Ausgabe des Archivmagazins Völklinger Schätze, bei der es sich eigentlich um das Heft 3/2008 handelt. Aufgrund terminlicher Engpässe kurz vor Weihnachten kann es aber erst jetzt im neuen Jahr vorgestellt werden. 

Das Stadtarchiv Völklingen führt den Leser mit seiner neuen Ausgabe dabei in das Völklingen des 19. Jahrhunderts – in eine Zeit, in der noch viele Seuchen Angst und Schrecken verbreiteten. Eine der gefürchtetsten Krankheiten war die Cholera, die sich damals in immer wiederkehrenden Infektionswellen über den gesamten Globus ausbreitete, und zwar zu einer Zeit, als die medizinischen Diagnose- und Heilungsmöglichkeiten im Vergleich zu heute noch sehr beschränkt waren. Um so größer waren die Herausforderungen für die damalige Verwaltung. 

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Abb.: "Seit einiger Zeit kommen hier häufiger als gewöhnlich Sterbefälle vor …". Die Bürgermeisterei Völklingen während der Cholerapandemien des 19. Jahrhundert (Völkinger Schätze Heft 5/2008)

Im Mittelpunkt der Ereignisse stand dabei der Völklinger Amtsbürgermeister Jakob Kühlwein, der sich während der Choleraepidemie von 1866/67 als fähiger Krisenmanager herausstellte. Am Tag nachdem er die Anlegung eines neuen Friedhofs zur Verkürzung der Transportwege der Leichen veranlasst hat, informiert er am 3. November 1866 den Königlichen Landrat in Saarbrücken über die Bildung einer "Sanitäts-Commission" in verschiedenen Ortschaften und über den Beginn weiterer Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie. Dieses Schreiben ist der neuen Ausgabe der "Völklinger Schätze" als Faksimile beigefügt.

Die Tatsache, dass vor gut vier Wochen in Simbabwe der Cholera-Notstand ausgerufen wurde, zeigt, dass diese Krankheit längst noch nicht Geschichte ist und verleiht dieser Ausgabe der Völklinger Schätze im Nachhinein eine erschreckende Aktualität.

Info:
Die Völklinger Schätze können wie immer gegen einen kleinen Unkostenbeitrag von 3,50 € im Stadtarchiv Völklingen, bei Bücher Balzert, beim Heimatkundlichen Verein Warndt e. V. in Ludweiler, bei der Tourist-Information im Alten Bahnhof, im Büro der VHS im Alten Rathaus, der Stadtbücherei sowie im Bürgerbüro im Neuen Rathaus erworben werden.

Kontakt:
Stadtarchiv Völklingen
Stadtarchivar Achim Becker M.A.
Alter Bahnhof
66333 Völklingen
Tel. 06898/13-2432
Fax: 06898/13-2588
achim.becker@voelklingen.de

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