Walter Jaroschka, der ehemalige Generaldirektor der Staatlichen Archive Bayerns, ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Die Laufbahn des Historikers begann 1960 im Staatsarchiv Landshut. 1966 wechselte er an das Bayerische Hauptstaatsarchiv in München, 1977 wurde er zum Leiter der bayerischen Archivverwaltung bestellt und 1978 zum Generaldirektor der Staatlichen Archive Bayerns ernannt. Dieses Amt übte er bis zu seinen Eintritt in den Ruhestand 1997 aus. Anlässlich seiner Verabschiedung veranstaltete man am 24./25. Juli 1997 ein wissenschaftliches Kolloquium zum Thema "Landesgeschichte und Archive. Bayerns Verwaltung in historischer und archivwissenschaftlicher Forschung. Stand und Aufgaben".
Unter Jaroschka erfolgte eine tiefgreifende Umgestaltung der staatlichen Archive. 1990 trat das Bayerische Archivgesetz in Kraft, an dem er maßgeblich mitgewirkt hat. Als Lehrer an der bayerischen Archivschule und an der Beamtenfachhochschule prägte er mehrere Archivarsgenerationen. Er war Mitglied der Kommission für Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und Honorarprofessor an der LMU München.
Zwei Festschriften wurden Walter Jaroschka zugedacht: 1) Bewahren und Umgestalten. Aus der Arbeit der Staatlichen Archive Bayerns. Walter Jaroschka zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Hermann Rumschöttel und Erich Stahleder, München, 1992. 8vo. XIII, 372 S. OKart. (Mitteilungen für die Archivpflege in Bayern. Hrsg. von Bodo Uhl, Sonderh. 9). 2) Albrecht Liess/Hermann Rumschöttel/Bodo Uhl (Hrsg.), Festschrift Walter Jaroschka zum 65. Geburtstag = AZ 80, 1997. – Für sein Wirken erhielt Jaroschka zahlreiche Auszeichnungen.
Link: www.gda.bayern.de
Quelle: Süddeutsche, 31.12.2008