In diesen Tagen ist erstmals eine umfassende Publikation über den bedeutenden Magdeburger Oberbürgermeister Carl Gustav Friedrich Hasselbach erschienen. Sie trägt den Titel „Carl Gustav Friedrich Hasselbach (1809-1882) – konservativer Oberbürgermeister einer dynamischen Stadt“ und bildet den Auftakt einer neuen Schriftenreihe zur Stadtgeschichte, die vom Kulturhistorischen Museum, dem Stadtarchiv sowie der Stadtbibliothek herausgegeben wird. Magdeburgs Bürgermeister und Kulturdezernent Dr. Rüdiger Koch begrüßt die Herausgabe als eine gelungene Auseinandersetzung mit dem Wirken einer bedeutenden Persönlichkeit Magdeburger Geschichte: „Mit der Publikation leistet die Stadt einen wichtigen Beitrag zur Stadtgeschichtsforschung, da sie den neuesten Wissensstand zu verschiedensten Fragen städtischen Lebens in Magdeburg im 19. Jahrhundert wiedergibt.“
Die Veröffentlichung ist zugleich Band 1 einer neu ins Leben gerufenen gemeinsamen Reihe des Stadtarchivs, der Stadtbibliothek und der Magdeburger Museen. Sie erscheint unter dem Titel „Magdeburger Schriften“ jährlich einmal im Mitteldeutschen Verlag Halle. Herausgeber sind Maren Ballerstedt, Peter Petsch und Matthias Puhle als Leiter der jeweiligen Einrichtungen, die im Kulturdezernat der Landeshauptstadt Magdeburg einen Fachbereich bilden. Im Mittelpunkt der „Magdeburger Schriften“ werden jeweils Ergebnisse wissenschaftlicher Forschungen zu einem bestimmten Thema aus Geschichte und Gesellschaft der Landeshauptstadt stehen. Die Wahl des Auftaktthemas für eine städtische Schriftenreihe könnte passender kaum sein, hat doch Carl Gustav Friedrich Hasselbach als einer der bedeutendsten Oberbürgermeister, die Magdeburg je hatte, im 19. Jahrhundert über drei Jahrzehnte die Geschicke der Elbestadt bestimmt. Ihm gelang es, die Einschnürung durch den Festungsgürtel zu überwinden und die Entwicklung zur Großstadt entscheidend voranzutreiben. Der vorliegende Band liefert tiefe Einsichten darüber, wie dies geschehen ist und welche Hindernisse zu überwinden waren, bevor Hasselbachs Zeitgenossen ihm am Ende seiner Amtszeit 1881 ein überaus erfolgreiches Resümee bescheinigen konnten.
Insgesamt 19 Autoren nähern sich den stadtgeschichtlichen Zuständen und Abläufen während der Hasselbachzeit aus unterschiedlicher Sicht. Fragen der Stadterweiterung und –planung kommen dabei ebenso zur Sprache, wie die Industrialisierung, die Festung, die Eisenbahnanlagen, die Einführung der Pferdebahn, die Gestaltung von Grünanlagen, das Schulwesen, das kulturelle und kirchliche Leben, die Fürsorge, das Vereinswesen, die politische Haltung Hasselbachs, seine Arbeitsweise, seine familiäre Herkunft und anderes mehr. Zahlreiche Akten, Pläne und gedruckte Quellen der Hasselbach-Zeit, hauptsächlich aus dem Stadtarchiv Magdeburg, dienten den Autoren als Grundlage für ihre Recherchen. Der Urenkel Horst von Hasselbach hat bisher unbekanntes Bildmaterial sowie Informationen zur Familiengeschichte zur Verfügung gestellt.
Die Publikation basiert auf den Beiträgen eines ganztägigen Kolloquiums, das das Stadtarchiv Magdeburg gemeinsam mit dem Landesheimatbund Sachsen-Anhalt, der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und der Konrad-Adenauer-Stiftung im April 2007 anlässlich des 125. Todestages Hasselbachs im Beisein vieler seiner Nachfahren veranstaltet hatte. Eine ausführliche Zeittafel zum Leben des Magdeburger Ehrenbürgers und zu den stadtgeschichtlichen Ereignissen während seiner Amtszeit sowie eine Abhandlung zum Umgang mit dem Hasselbachdenkmal in den letzten Jahrzehnten bereichern den mit einem Personenregister versehenen Tagungsband. Die Publikation umfasst 296 Seiten und zahlreiche Abbildungen. Sie ist ab sofort zum Preis von 24 Euro im Handel erhältlich.
Kontakt:
Stadtarchiv Magdeburg
Dr. Maren Ballerstedt
Bei der Hauptwache 4
39104 Magdeburg
Tel. : 0391 / 5 402 – 5 15
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Quelle: Presseinformationen der Landeshauptstadt Magdeburg, 3.12.2008