Übergabe des neuen Magazins für das Hauptstaatsarchiv Dresden

Sachsens Finanzminister Professor Dr. Georg Unland hat heute im Dresdner Regierungsviertel den Erweiterungsbau des Hauptstaatsarchivs Dresden – das neue Magazin – feierlich an den Nutzer übergeben. Der Freistaat Sachsen hat damit rund 15,5 Millionen Euro in eine Baumaßnahme investiert, die unter Leitung des Staatsbetriebes Sächsisches Bau- und Immobilienmanagement (SIB), Niederlassung Dresden I, stand. In einem zweiten Schritt sollen nunmehr bestehende Gebäude umgebaut und saniert werden. Voraussichtlich Ende 2010 soll die gesamte Baumaßnahme mit einer Gesamtinvestitionssumme von rund 35,7 Millionen Euro abgeschlossen sein.

Innenminister Albrecht Buttolo: \“Das Sächsische Staatsarchiv ist das Gedächtnis des Freistaates Sachsen. Mit seiner umfangreichen und reichhaltigen Überlieferung dokumentiert es tausend Jahre sächsischer, deutscher und europäischer Geschichte und sichert in einer Zeit permanenten Wandels regionale Identität. Seine Hauptaufgaben bestehen im Erfassen und Bewerten von Unterlagen aus den Behörden und Gerichten des Freistaates Sachsen, im dauerhaften Verwahren von archivwürdigen Unterlagen und in deren Erschließung und Nutzbarmachung für Bürger, Wissenschaft und Verwaltung.\“

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Ansicht von der Archivstraße / Ecke Erich-Ponto-Straße ( Foto: Jörg Schöner, Dresden)

Herausragendes Detail des neuen Magazins ist, dass in der jüngsten Geschichte der sächsischen Bauverwaltung erstmalig ein Gebäude in Passivbauweise errichtet wurde. Minister Unland dazu: „Das neue Magazin des Hauptstaatsarchivs Dresden ist ein Meilenstein der Bautätigkeit des Freistaates, weil wir damit modern, wirtschaftlich und vor allem in höchstem Maße umweltfreundlich und Ressourcen sparend gebaut haben. Damit senken wir den Energieverbrauch und tragen zu einem besseren Schutz des Klimas bei.“

Bei einem Passivhaus wird der überwiegende Teil des Wärmebedarfs aus „passiven“ Quellen genutzt. Dazu kommt eine gute Wärmedämmung und eine effiziente Lüftungsanlage, die der Abluft Wärme entzieht, um sie der Frischluft zurückzugeben.

Die Passivbauweise kommt beim neuen Magazin durch verschiedene Maßnahmen zum tragen: Die Außenwände sind mit einer 24 Zentimeter dicken Schaumglasdämmung isoliert. Es gibt nur wenige Fensterflächen und diese bestehen aus einer 3-Schreiben-Isolierverglasung. Die Lüftung erfolgt über einen Rotationswärmetauscher und sorgt für eine hohe Wärmerückgewinnung. Das vorhandene Grundwasser wird aus vier Brunnen zur Kühlung verwendet. Das Gebäude ist mittlerweile als „Qualitätsgeprüftes Passivhaus“ zertifiziert.

Das neue Magazin wurde wegen der enormen Traglast (z.B. 32 km laufende Akten) in Stahlbetonbauweise und mit 30 Zentimeter dicken Außenwänden errichtet. Die Hauptnutzfläche beträgt rund 6.200 Quadratmeter. Der Bau ist kompakt und klar gegliedert und hat insgesamt neun Stockwerke, drei davon unterirdisch. Die Fassade besteht aus hellen Backsteinen.

Hintergrund
Das 1834 gegründete Hauptstaatsarchiv Dresden, das im nächsten Jahr auf 175 Jahre zurückblicken kann, ist eine Abteilung des Sächsischen Staatsarchivs. Es ist zugleich das \“Ministerialarchiv\“. Sein Bestand umfasst über 46.000 laufende Meter Akten und Amtsbücher, ca. 53.000 Urkunden, über 330.000 Karten und Pläne sowie zahlreiche andere Archivalien. Die Überlieferung reicht von der ältesten Urkunde aus dem Jahr 948 bis in die jüngste Gegenwart. Mit über 9.000 Benutzungen im Jahr gehört es zu den gefragtesten Archiven in der Bundesrepublik.

Zur Geschichte des Gebäudes
1915 wurden die für damalige Verhältnisse hochmodernen Archivgebäude (Magazin und Verwaltungsgebäude) mit einer Speicherkapazität von 100 Jahren errichtet. Ein Teil des Baugeländes wurde für spätere Anbauten vorgehalten. Mit dem Neubau des Magazins ist dieses Areal ausgeschöpft.

Kontakt:
Sächsisches Staatsarchiv
Hauptstaatsarchiv Dresden
Marienallee 12
01099 Dresden 
Telefon: 0351/8006-0 
Telefax: 0351/8021274 
poststelle-d@sta.smi.sachsen.de

Quelle: Sächsische Staatskanzlei, Medieninformation, 29.8.2008

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