Kindergarten-Jubiläen in Bayern und Starnberg

Aus Anlass des Doppeljubiläums "200 Jahre Kindergarten in Bayern, 70 Jahre Städtischer Kindergarten am Hirschanger in Starnberg" widmen sich ab Mitte September bis Mitte Oktober 2008 der Städtische Kindergarten am Hirschanger und das Stadtarchiv Starnberg in Zusammenarbeit mit der Kreissparkasse München Starnberg in zwei aufeinander folgenden Ausstellungen diesen beiden Themen. 

Den Auftakt bildet am 16. September 2008 ab 17:00 Uhr im Foyer der Kreissparkasse in Starnberg die vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen konzipierte Ausstellung \“200 Jahre Kindergarten in Bayern – Von der Bewahranstalt zur modernen Bildungseinrichtung\“, die bis zum 29.09.2008 läuft. Im Anschluss zeigen der Städtische Kindergarten am Hirschanger und das Stadtarchiv Starnberg vom 30.09.2008 bis zum 12.10.2008 die von beiden Insitutionen gemeinsam konzipierte Ausstellung \“70 Jahre städtischer Kindergarten am Hirschanger\“. Die Ausstellung gibt dem Besucher neben einem Überblick über die Entwicklung des Kindergartens am Hirschanger – von seiner Eröffnung als Nationalsozialistischer Volkswohlfahrtskindergarten (NSV-Kindergarten) im Jahr 1938 über die Wiedereröffnung als städtischer Kindergarten im Jahr 1946 bis hin zur modernen städtischen Bildungseinrichtung heutiger Tage- auch einen Einblick in die allgemeine Entwicklung des Kindergartenwesens in Starnberg. 

Die erste landgemeindliche (seit 1912 städtische) \“Kleinkinderbewahranstalt\“ in Starnberg ist im Jahr 1888 belegt. Zwischen 1911 und 1918 gab es daneben zahlreiche private Initiativen zur Gründung von Kindergärten. Ab 1918 wurde ein Raum im \“Blatternhaus\“ (Haus-Nr. 199, heutiger Sitz der Musikschule) zum Betrieb eines Kindergartens für 10 Mark im Monat angemietet. Der erste Neubau eines Kindergartens (Städtischer Kindergarten am Hirschanger) entstand erst 20 Jahre später, im Jahr 1938, unter nationalsozialistischem Einfluss. Die Kindergartentätigkeit wurde bis kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs aufrechterhalten. Erst in den letzten Kriegstagen kam es noch zur Plünderung des gesamten Kindergarteninventars. In den leerstehenden Räumen wurden zunächst obdachlose Starnberger Familien untergebracht. Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs stand die Wiedereröffnung von Kindergärten wieder auf der Tagesordnung des provisorischen Starnberger Stadtrats (\“Aktionsausschuss\“). Der Abgeordnete des Aktionsausschusses, Prof. Dr. Hermann Uhde-Bernays (Germanist und Kunsthistoriker) hatte den Antrag auf Wiedereröffnung von Kindergärten in Starnberg am 18.06.1945 gestellt. Am 4. Februar 1946 wurde der Kindergarten am Hirschanger als erster städtischer Kindergarten nach dem Krieg wieder eröffnet. Mit dem permanent, und vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg zu beobachtenden Bevölkerungsanstieg in Starnberg haben sich seit Anfang der 1960er Jahre bis heute in vier Gründungsphasen 14 weitere Kindergärten in städtischer, kirchlicher und privater Trägerschaft in Starnberg und seinen 1972 und 1978 eingemeindeten sechs Ortsteilen etabliert. 

Die Ausstellungen sind im Foyer der Kreissparkasse München Starnberg in Starnberg zu sehen und täglich geöffnet. 

Kontakt:
Stadtarchiv Starnberg
Matthias Röth und Wolfgang Pusch
Vogelanger 2
82319 Starnberg
Tel. 08151/772-160 oder 08151/772-161
matthias.roeth@starnberg.de
wolfgang.pusch@starnberg.de
www.starnberg.de

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