Das Stadtarchiv Witten muss seine Nutzerdienste wegen personeller Engpässe in den nächsten vier Wochen (bis zum 8. September 2008) einschränken. „Da wir die meisten unserer Bestände an verschiedenen Standorten magaziniert haben, können wir archivierte Verwaltungsakten, Unterlagen aus Nachlässen und einzelnen Sondersammlungen nur mit mehrtägigem zeitlichen Vorlauf und nach vorheriger Abstimmung ausheben,“ erklärt Dr. Martina Kliner-Fruck, Leiterin des Stadtarchivs Witten. „Diejenigen, die regelmäßig im Stadtarchiv forschen, sind dies bereits gewohnt. Sie vermeiden so längere Wartezeiten oder kommen nicht vergeblich.“
2007 betreute das Archivteam 600 Besucher und Besucherinnen. Mehr als 500 schriftliche Auskünfte konnten für wissenschaftliche, amtliche, „heimatkundliche“, schulische, gewerbliche und private Zwecke sowie für Medien erteilt werden. Ähnlich hoch war die Zahl der Auskünfte im telefonischen Auskunftsdienst zu Archivbeständen, Standardanfragen und für Erstberatungen.
Die im Gebäude Ruhrstraße 69 befindlichen Unterlagen können selbstverständlich nach telefonischer Terminvereinbarung eingesehen werden. Das sind zum Beispiel die mikroverfilmten lokalen und regionalen Zeitungen seit 1848, stadtgeschichtliche Literatur, Chroniken und Festschriften, Adressbücher und Verwaltungsberichte, Ratsprotokolle nach 1945 und Postkartensammlungen.
Genutzt wird das Stadtarchiv nicht nur von der internen Verwaltung, sondern auch von externen Verwaltungen der Bundesrepublik, von Laienforschern und -forscherinnen, die zur Geschichte der Stadt und Region arbeiten, darunter auch Schülerinnen und Schüler. Anfragen für die wissenschaftliche Forschung und für die Familienforschung kommen aus aller Welt. „Mit zunehmender Internetnutzung und der Verkürzung der Kommunikationswege sind die täglichen Anfragen an uns enorm gestiegen. Gleichzeitig bewirkt die Schnelllebigkeit unserer Zeit ein verstärktes Interesse an der Vergangenheit. Man gräbt, wo man steht. Archive müssen einerseits das Recht auf Information bedienen, andererseits aber auch die Überlieferung der Gegenwart für die Zukunft und zukünftige Generationen sichern,“ so Dr. Martina Kliner-Fruck.
Für das Team des Stadtarchivs Witten ist dies nicht immer einfach, denn in den Köpfen vieler existiert immer noch das Bild von Archiven des 19. Jahrhunderts als verstaubte Geheimkammern, in denen zwischen Spinnweben der Archivar vor sich hinschlummert. Im 21. Jahrhundert sind Archive längst moderne Dienstleister. Sie sind unverzichtbar für die Wahrung der Rechtssicherheit und das Recht auf Information. Gleichzeitig sichern sie das kulturelle Erbe und sind als Kommunalarchive das zentrale Gedächtnis einer Stadt.
Wer das Stadtarchiv nutzen möchte, sollte sich vorher mit dem Team telefonisch in Verbindung setzen.
Kontakt:
Stadtarchiv Witten
Ruhrstraße 69
58452 Witten
Tel.: 02302/581-2415 oder 581-2416
Tel. für die Mikrofilmleseplätze: 02302/581-2438
stadtarchiv@stadt-witten.de
Quelle: Stadt Witten, Pressemitteilung, 11.8.2008