Nach mehreren anderen deutschen Städten möchte nun auch Frechen an seine ehemaligen jüdischen Mitbewohner erinnern. Der Anfang wurde jetzt mit der Anbringung einer Tafel am Haus Rosmarstraße 10 gemacht, in dem die jüdische Metzgerfamilie Levy gewohnt hat. Der Historiker und Lehrer Egon Heeg hat sich über viele Jahre mit dem Schicksal der jüdischen Bevölkerung in Frechen befasst. Einen engen Kontakt stellte er dabei vor allem zu den Nachkommen der Familie Levy her. Der vor fünf Jahren verstorbene Sohn der Familie, Josef Levy, unterstützte das Bemühen Heegs, das Andenken an die jüdische Bevölkerung wach zu halten. Er lehnte aber die bisher üblichen Stolpersteine ab, da er nicht wollte, das die Erinnerung an seine Familie einfach mit Füßen getreten würde. Egon Heeg akzeptierte den Wunsch Levys und entwickelte in Absprache mit dem Stadtarchiv Frechen das Projekt "Auf Augenhöhe". Im Gegensatz zu den Stolpersteinen des Aktionskünstlers Gunter Demnig, die lediglich Angaben zur Geburt und Deportation aufweisen, befinden sich auf der nun verwendeten Gedenktafel nicht nur Fotos der Familie Levy, sondern auch Informationen zum Leben der Familie. Egon Heeg, der diese Aktion selbst finanziert, plant die Anbringung weiterer Tafeln und hofft dabei natürlich auf finanzielle Unterstützung.
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50226 Frechen
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Quelle: Uta Böker, Kölner Stadtanzeiger, 14.3.2008; Wolfgang Mrziglod, Kölnische Rundschau, 14.3.2008