Chronik eines jüdischen Anwalts nun im Stadtarchiv Mainz

Die Judenverfolgung während der NS-Zeit zwang auch den Mainzer Rechtsanwalt Paul Simon (1884-1977) dazu, mit seiner Familie in die USA auszuwandern. Seine Lebenserinnerungen sind 2003 unter dem Titel "Meine Erinnerungen" in Verbindung mit dem Verein für Sozialgeschichte Mainz von dem Rechtsanwalt Dr. Tillmann Krach bearbeitet und publiziert worden. Krach hatte das Manuskript der von Simon verfassten Lebenserinnerungen in den 1990er Jahren von dessen Söhnen erhalten und übergab das Original nunmehr dem Stadtarchiv Mainz.

Städtische Akten aus der NS-Zeit gibt es in Mainz nicht, da alle Dokumente nach Auskunft des Stadtarchivdirektors Dr. Wolfgang Dobras bei den Bombardements der Alliierten während des Zweiten Weltkriegs zerstört worden sind. Aus diesem Grund seien die privaten Aufzeichnungen Paul Simons ein bedeutendes zeitgeschichtliches Zeugnis. Dieses Dokument, das mehr als eine Familienchronik sei, mache deutlich, "wie er aus der Mainzer Gesellschaft ausgegrenzt wurde und unter welchen menschenunwürdigen Bedingungen er leben musste", so Dobras gegenüber der Allgemeinen Zeitung.

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Quelle: Oliver Kreft, Allgemeine Zeitung, 18.1.2008

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